2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

FSV Gütersloh: Pia Lange beendet ihre Karriere

Nach zehn Jahren beim Gütersloher Frauenfußballverein konzentriert sich die Lehrerin auf ihren Beruf.

Ihr letztes Spiel ging für sie über 90 Minuten und endete am 1. März mit einem 1:0-Sieg in Wolfsburg. Der krönende Abschluss, das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg am 3. Juni blieb Pia Lange versagt, weil sie aus beruflichen Gründen nicht mit in die Hotel-Quarantäne gehen konnte. Nun erklärte die 25-jährige Fußballerin des FSV Gütersloh ihre Karriere für beendet. „Die zeitliche Belastung ist einfach zu groß“, erklärte die 25-Jährige. Nach dem Lehramtsstudium (Psychologie, Sozialpädagogik) absolviert sie seit Mai ihr Referendariat an einem Berufskolleg in ihrem Wohnort Unna.

2010 war Pia Lange von ihrem Heimatverein SSV Mülhausen-Uelzen in die Tönnies-Arena nach Gütersloh gewechselt. Als Kapitänin führte sie das U17-Team des FSV in die Bundesliga und wechselte 2012 in den Frauen-Zweitligakader. Hier biss sich die eher zierliche, 1,62 Meter große Fußballerin in manchmal schwierigen Zeiten mit Geduld, Zähigkeit und Ehrgeiz durch. Nach zwei Kurzeinsätzen in der Bundesligasaison 12/13 stehen 113 Spiele in der 2. Liga und 13 DFB-Pokalspiele in ihrer Vita.

„Sie war als solide, erfahrene und vielseitig einsetzbare Spielerin für uns wichtig, aber auch als Mannschaftstyp“, bedauert Trainer Steffen Enge den Weggang von Pia Lange, die einen hohen Stellenwert im Team genoss und deswegen gelegentlich die Spielführerrolle übertragen bekam. „Sie hat auch mal Dinge angesprochen“, schätzte der Coach die reflektierte Art der Spielerin. Ihr Ausscheiden reißt insofern eine Lücke in die Abwehr des FSV, als mit Charlotte Blümel und Anna Aehling zwei weitere Korsettstangen wegen ihres schon länger bekannten Wechsels in die USA verloren gehen.


"Das ist schon ein Substanzverlust"

„Da bricht fast eine komplette Viererkette weg, das ist schon ein Substanzverlust“, urteilt Steffen Enge. Ersatz zu finden, ist auf dem kleinen Frauenfußballmarkt viel schwerer als bei den Männern, wo Angebote dutzendfach eintrudeln würden. „Wir strecken die Fühler aus“, sagt Enge, hält sich aber bedeckt, was Namen angeht. Was Positionen angeht, gewährt er Einblick in seinen Wunschzettel: „Eine gefestigte Innenverteidigerin und eine schnelle Außenstürmerin.“

Für die womöglich am 13. September beginnende Saison rechnet Enge auch mit den zuletzt wegen Verletzungen fehlenden Josefine Neß und Lilly Stojahn. Gerne würde er auch weiter mit Pauline Berning zusammenarbeiten, doch die 19-jährige Stürmerin ist die Einzige aus dem bisherigen Team, die sich noch eine Wechseloption offenhält. Fest steht bereits: Mit Nina Zimmer und Lena Strothmann rücken zwei Talente aus der eigenen U17 in den Frauenkader auf – so wie einst Pia Lange.

Aufrufe: 018.6.2020, 10:15 Uhr
FuPaAutor