2024-05-10T08:19:16.237Z

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Bissig im Zweikampf: Denis Streker (rechts) attackiert in dieser Szene Edisson Jordanov von Preußen Münster.	Foto: imago
Bissig im Zweikampf: Denis Streker (rechts) attackiert in dieser Szene Edisson Jordanov von Preußen Münster. Foto: imago

Karriere mit vielen Querverbindungen

Gebürtiger Mainzer Denis Streker ist beim Fußball-Drittligisten FSV Frankfurt eine zentrale Figur

FRANKFURT. Irgendwie scheint in der Karriere von Denis Streker alles miteinander zusammen zu hängen. Die Verknüpfungen im sportlichen Werdegang des 25-jährigen Profifußballers des FSV Frankfurt sind verblüffend. Immer wieder spielt der FSV Mainz 05 dabei eine Rolle. Und das, obwohl der aus dem rheinhessischen Oppenheim stammende Mittelfeldmann nie für die 05er gespielt hat.

„Es war eben ein anderer Weg bei mir, der mich nie nach Mainz geführt hat“, lächelt Streker. Zumindest sportlich mag das stimmen, privat keineswegs. Schließlich wurde Streker in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt geboren und ist dort immer wieder gerne unterwegs.

„Meine ganzen Freunde wohnen in Mainz und der Umgebung, meine Geschwister arbeiten alle da. Die Stadt ist ein Stück Heimat für mich“, sagt Streker, der seit diesem Sommer beim FSV Frankfurt unter Vertrag steht und mittlerweile wieder in Oppenheim wohnt. Beim FSV Oppenheim begann in der Jugend sein Weg. Über die damaligen zweiten Mannschaften des SV Wehen Wiesbaden und von Eintracht Frankfurt gelangte Denis Streker schließlich zur TSG Hoffenheim, bei der er im Jahr 2012 unter Trainer Markus Babbel sein Debüt in der Ersten Liga feierte.

„Markus Babbel hat mich zum Bundesliga-Spieler gemacht. Dafür bin ich ihm immer noch dankbar“, blickt Streker zurück. Dass er nach seiner Zeit beim SV Ried in Österreich jetzt beim FSV Frankfurt am Bornheimer Hang kickt, kann durchaus auch mit Markus Babbel zu tun haben. Denn der einstige Hoffenheimer Chefcoach trainiert nun den FC Luzern in der Schweiz. Jenen Verein, bei dem Roland Vrabec in der vergangenen Saison Babbels Co-Trainer war. Vrabec wiederum ist seit wenigen Monaten Coach des FSV Frankfurt. „Ob es Gespräche zwischen Roland Vrabec und Markus Babbel über mich gab, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass Roland Vrabec mich unbedingt nach Frankfurt holen wollte. Und für mich war nach dem ersten Gespräch sofort klar, dass ich unbedingt zum FSV will“, erzählt Denis Streker.

Vrabec ist übrigens auch beim FSV Mainz 05 kein Unbekannter. Der 42-Jährige war am Bruchweg zwischen 2009 und 2011 als Jugendtrainer tätig. Wieder so eine kuriose Querverbindung in Strekers Karriere, die in Frankfurt gerade richtig Fahrt aufnimmt. Nach dem völlig unnötigen Zweitliga-Abstieg des Stadtteilklubs aus Bornheim kamen rund 20 neue Spieler zum FSV. Einer davon war Streker, der im defensiven Mittelfeld sofort Stammspieler wurde und auf dem Platz auf der Sechser-Position eine zentrale Rolle einnimmt. Nach einem äußerst holprigen Start hat sich der FSV Frankfurt in den letzten Wochen stabilisiert und in vordere Tabellengefilde gearbeitet. Der Formkurve zeigt klar nach oben. „Wir mussten uns als Mannschaft erst finden. Jetzt greifen die Automatismen in unserem Spiel immer mehr und das merkt man auch an den Ergebnissen“, analysiert Denis Streker den Aufwärtstrend am Bornheimer Hang.

Für den FSV Frankfurt steht am 27. November das Spiel beim FSV Mainz 05 an. Es geht zwar nicht gegen das Bundesliga-Team der 05er, sondern „nur“ gegen die Mainzer U 23 in der Dritten Liga. Doch diese Partie ist für Streker dennoch eine ganz besondere. „Das ist definitiv ein Highlight. Da werden viele Freunde kommen und meine ganze Familie wird im Stadion sein und zuschauen“, verspürt der 25-Jährige große Vorfreude auf das Duell. Ob er tatsächlich auf dem Platz stehen kann, ist allerdings ungewiss. Streker hat sich kürzlich eine Innenbanddehnung im Knie zugezogen. Die Zeit wird knapp.

Dem FSV Mainz 05 drückt Denis Streker als gebürtiger Mainzer zwar stets die Daumen – aber nicht, wenn es um die eigene Laufbahn geht. „Natürlich will ich mit Frankfurt in Mainz gewinnen“, stellt er klar. Dass die 05er nie auf ihn aufmerksam geworden sind, war in Strekers Umfeld schon oft ein Thema.

Für Mainz 05 hat er nie gespielt

„Das ist natürlich schon komisch, wenn man als Talent vor der eigenen Haustür rumläuft. Darüber habe ich schon mit vielen Leuten gesprochen. Aber es ist eben einfach so“, gibt sich der Rheinhesse gelassen.

Dem FSV Frankfurt gilt Strekers ganze Aufmerksamkeit. „Wenn wir so weiterarbeiten wie zuletzt, ist für uns noch eine Menge drin“, sagt er. Man darf also gespannt sein, wohin sein Weg im Frankfurter Osten noch führt.



Aufrufe: 09.11.2016, 12:00 Uhr
Andreas RiechertAutor