Eigentlich begann die Partie erwartungsgemäß. Die Gäste aus Bayreuth bestimmten gegen den gastgebenden FC Eintracht das Spielgeschehen und führten zur Pause durch das frühe Tor von Marc Kellner (12.) verdientermaßen mit 1:0. Im zweiten Durchgang überschlugen sich dann aber die Ereignisse. Erst kam Münchberg durch Marcel Gebhardt zum Ausgleich (52.), ehe sich Manuel Schatz nach wiederholtem Foulspiel in der selben Minute noch den ersten Platzverweis einfing. Damit aber noch nicht genug. Wenig später wurde FSV-Stürmer Hannes Küfner unsanft gestoppt und knallte mit dem Gesicht voraus auf den Rasen. "Die Gelb-Rote Karte war gerechtfertigt und bei Hannes dachte der Schiedsrichter wohl, dass er seinen Gegenspieler angespuckt hat", erläutert Volker Beck.
Tatsächlich spuckte Küfner aber nur den Dreck aus, den er bei der zuvor erlittenen Bruchlandung in den Mund bekam. "Ich kann versprechen, dass er sicher nicht seinen Gegenspieler angespuckt hat", versichert Beck, um dann noch anzufügen: "Ansonsten hätte er von uns ordentlich Feuer bekommen."
Nachdem der Unparteiische Küfner die Rote Karte zeigte, entwickelte sich eine Rudelbildung, bei der FSV-Torwart Markus Spindler über den halben Platz rannte und einen Eintracht-Spieler zu Boden schubste. "Die Rote Karte gegen Markus ist vollkommen berechtigt. Es kann nicht sein, dass ein Torwart knapp 70 Meter aus seinem Tor kommt, um sich in eine Rangelei einzumischen", zeigt Beck auch für die dritte Rote Karte Verständnis und obwohl der Schiedsrichter den Bayreuther in der Schlussphase auch noch einen Elfmeter verwehrte, lobt Beck den Unparteiischen sogar ausdrücklich: "Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich finde, dass der Schiedsrichter einen recht guten Job gemacht hat. Letztendlich sind wir für die Niederlage selbst verantwortlich, weil wir nach der Halbzeit komplett den Faden verloren haben."
Trotzdem könnte das Spiel in Münchberg noch unangenehme Folgen für den FSV haben. Schließlich könnte den beiden Rotsündern lange Sperren bevorstehen und so ist bei beiden Spielern unter anderem auch der Einsatz im Stadtderby gegen den BSC Saas-Bayreuth in Gefahr. "Vor allem für unseren Torwart, der ja bekanntlich mal für die Saas gespielt hat, wäre es ganz schlimm, nicht dabei zu sein", gibt Beck zu verstehen, hofft aber auch: "Ich denke, das Sportgericht ist erfahren genug, um mit den Vorkommnissen vernünftig umzugehen."
Die beteiligten Spieler haben übrigens keine weiteren Strafen durch den Verein zu befürchten, wie Beck erklärt: "Bei Hannes ja sowieso nicht und Markus wusste sofort, dass er einen Fehler gemacht hat. Eine Brotzeit für die Mannschaft wird da reichen."