Felix Pietrock: "Man glänzt nicht mit den Schuhen"

Braucht die Bundesliga mehr Spannung im Meisterschaftskampf? Auf jeden Fall. Dieses Jahr war es schon ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist generell schwierig, wenn Bayern und Dortmund vorne weglaufen und zwanzig Punkte dahinter nichts mehr kommt. Die Spiele sind heute viel mehr von Taktik geprägt, da macht das Zuschauen nicht mehr so viel Spaß.

Bunte Kickschuhe oder Klassiker in schwarz? Klassiker in schwarz. Ein Mannschaftskollege in Wittenweier damals hat mal gesagt: „Man glänzt mit Leistung, nicht mit den Kickschuhen.“

Wenn ich Kanzler wäre, würde ich...einiges ändern. Wobei ich spontan gar nichts Konkretes nennen könnte. Es läuft global einiges falsch, das ist nicht nur ein deutsches Thema.

Fleisch oder vegetarisch? Es ist beides gut, es gibt bei mir beides. Gerne auch italienisch, und mittlerweile bin ich auch Freizeitbayer geworden, der gerne deftig isst, was allerdings nicht jeden Tage geht: Hax’n, Knödel und solche Sachen.
Die Europawahl ist... sehr wichtig und ein Fingerzeig an die Politik, was richtig oder falsch läuft. Ich befürchte einen Rechtsruck. Deshalb ist es wichtig, hinzugehen und zu wählen, eine eigene Meinung zu bilden und nicht einfach dem momentanen Mainstream folgen.

Die tollste Fußballarena, in der ich bisher war... ist die Allianz-Arena in München. Ein tolles Stadion, doch die Stimmung ist meist alles andere als toll. Das Spiel wird einfach nur angeschaut. Ich halte es eher mit den badischen Vereinen, SC Freiburg und Karlsruher SC. Aber durch die Pendelei schaffe ich es nur selten, mal ins Stadion zu gehen.
Beste Sportart außer Fußball? Handball, weil ich die Körperlichkeit und Intensität mag, die immer auf einem fairen sportlichen Niveau abläuft. Da gibt es keine Schwalben und Schauspielerei. Davon könnten wir Fußballer uns eine Scheibe abschneiden.

Ein Selfie mit... Barack Obama. Ich finde, dass er als Präsident sehr gute Arbeit geleistet hat. Es wäre interessant, mit ihm über verschiedene Dinge zu quatschen.

Hund oder Katze? Hund. Mein Onkel hatte in meiner Kindheit und Jugendzeit immer einen Hund. Davon bin ich geprägt. Heute fehlt mir die Zeit für Haustiere, aber wenn ich in Rente bin, lege ich mir vielleicht wieder einen Hund zu.

Mein bestes Spiel? Das war vor ein paar Jahren am letzten Spieltag in Oppenau. Wir brauchten einen Punkt, um nicht abzusteigen. Damals habe ich mich reingeworfen wie noch nie und wir haben tatsächlich den Punkt geholt.

Am besten entspanne ich mich... beim Wandern in den Bergen. Gerade seit ich in München bin, habe ich das entedeckt für mich. Wenn am Wochenende mal Zeit ist, schaue ich, dass ich rauskomme, entweder mit Arbeitskollegin oder meiner Freundin, wenn sie bei mir ist.

Der schrägste Vogel beim FSV Altdorf? Oh, wir haben viele schräge Vögel in Altdorf. Aber der schrägste ist wohl unser Platzwart Hubert Geppert. Der ist einfach eine Frohnatur und bei einem Gespräch mit ihm geht es immer lustig zu.

Meine peinlichste Situation auf dem Platz? Mir liegen die Schutterwälder irgendwie nicht. Vor drei oder vier Jahren habe ich in Schutterwald mal ein Eigentor geköpft und wir haben 0:1 verloren. Im Heimspiel vor ein paar Wochen bin ich nach zehn Minuten vom Platz geflogen, weil ich auf der Torlinie den Ball an die Hand bekommen hab, was nach jetziger Regelauslegung wohl richtig war. Am Ende haben wir 0:3 verloren.

Meine Lieblingslektüre? Ich bin eigentlich kein Bücherwurm. Das Einzige, was ich von Anfang bis Ende gelesen habe, war Harry Potter.

Frauenfußball ist für mich... vor zehn Jahren habe ich mal gesagt, man kann es nicht anschauen. Mittlerweile hat sich sehr viel getan und ich fiebere mit der Nationalmannschaft mit. Ich wünsche ihr für die bevorstehende WM alles Gute und viel Erfolg. Ich finde es schön, dass der SC Sand in der 1. Liga spielt.

Gerne dabei gewesen wäre ich... beim WM-Sieg 2014 in Brasilien. Wir haben die ganzen Weltmeisterschaften vorher schon gut gespielt, sind aber immer knapp gescheitert. Mit dieser Mannschaft war es der letzte Anlauf, deshalb war es ganz besonders emotional.

Der FSV Altdorf steigt nicht ab, weil... wir die Situation kennen und wir aus dem Spiel am Sonntag, das recht unglücklich für uns gelaufen ist, neue Kraft ziehen. Und weil wir eine so verschworene Einheit sind, dass wir in den letzten drei Spielen die nötigen Punkte holen werden.