"Ich bin kein Torjäger"

FuPa: Hallo Vincent, gleich vier Mal hast du beim 7:4-Spektakel gegen den direkten Konkurrenten Vitesse Mayence geknipst und damit deine Torausbeute der gesamten Saison von vier auf acht Treffer in 15 Spielen verdoppelt. Flasche voll, würde ich mal sagen. Was war am Sonntag in deiner Trinkflasche?

Vincent Gotthardt: Wasser war in der Trinkflasche. Eigentlich hätten es sogar gut und gerne acht bis neun Tore sein können. Leider habe ich noch vier bis fünf hochkarätige Gelegenheiten vergeben. Alleine in den ersten 30 Minuten hätten wir eigentlich drei oder vier zu null führen müssen. Das haben wir leider nicht geschafft und dann nahm das Spiel einen Verlauf, den es aus unserer Sicht nicht hätte nehmen müssen. Umso schöner natürlich, dass wir das Spiel nach einem 1:4-Rückstand noch drehen konnten. Das war ein geiles Spiel.

Gegen Ober-Olm folgen dann der nächste Sieg und dein nächster Viererpack?

Tore von mir wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Mein Opa feiert am Sonntag seinen Geburtstag, ich kann also wahrscheinlich nicht bei der Mannschaft sein. Ich drücke den Jungs aber natürlich die Daumen und hoffe, dass sie unsere kleine Siegesserie weiter ausbauen können.

In der Hinrunde habt ihr eure Punkte ausschließlich gegen Teams aus der unteren Tabellenregion geholt. Das hat sich mit den beiden Siegen gegen Vitesse Mayence und den FSV Oppenheim, gegen die es in der Hinrunde jeweils noch eine 0:1-Niederlage setzte, jetzt geändert. Was macht das mit der Mannschaft und wie siehst du eure Chancen im Kampf um den Klassenerhalt.

Das Ziel ist natürlich der Klassenerhalt, das ist ganz klar. Bis zu Platz sieben ist alles sehr dicht zusammen. Innerhalb von zwei, drei Spieltagen kann man da durchaus von Platz 15 auf Platz sieben springen und umgekehrt. Wir wollen natürlich den Wind aus den letzten beiden Siegen in die nächsten Spiele gegen Ober-Olm und Selzen mitnehmen und weiter punkten.

Wie sehen deine persönlichen Ziele für diese Saison aus? Hast du dir vor der Saison eine persönliche Tore-Marke gesetzt?

Nein, ich habe mir vor der Saison keine Tore-Marke gesetzt, das mache ich nicht. Ich gehe da eher von Spiel zu Spiel und nach Gefühl ran. Ich bin kein Torjäger. Das sehen unsere Trainer übrigens auch so. Ich sehe mich auch selbst eher in der Rolle des Vorbereiters. Wenn es dann mal klappt, ist es natürlich trotzdem schön. Wenn es ausgerechnet bei so einer geilen Aufholjagd wie gegen Vitesse klappt, umso schöner.

Wie und wo siehst du deine persönliche Zukunft in den nächsten zwei bis drei Jahren? Weiterhin bei Laubenheim?

Ich hatte gerade am letzten Dienstag ein gutes Gespräch mit dem Verein. Ich fühle mich hier total wohl, die Jungs sind klasse. Im Moment habe ich daher keinerlei Ambitionen, nochmal in einer höheren Spielklasse anzugreifen, auch wenn ich mir das durchaus zutrauen würde. Die nächste Saison spiele ich also auf jeden Fall bei Laubenheim. Was darüber hinaus in Zukunft passiert, hängt natürlich auch von den Entwicklungen in meinem privaten Leben ab.