2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die müden alten Knochen nicht schonend warf Thomas Brose (rot) alles Verfügbare rein (FOTO: Michael Kölbel)
Die müden alten Knochen nicht schonend warf Thomas Brose (rot) alles Verfügbare rein (FOTO: Michael Kölbel)

SELTEN AM ENDE SO ÜBER EINE NIEDERLAGE GEFREUT

Union Sandersdorf trotz 0:1- Niederlage bei Vize FSV Luckenwalde gerettet

Das späte 3:2 von Romano Lindner auswärts beim VfL 05 Hohenstein- Ernstthal (87.) war es an diesem zurückliegenden Sonntag, welches die letzten Unklarheiten in Sachen Abstieg 2018/19 aus der NOFV Oberliga Süd beseitigte. Der Mann vom VfB 1921 Krieschow traf zu drei Punkten für die Brandenburger, und machte somit den Wiederabstieg für die Gastgeber vom Sachsenring klar. „Den Ernstthalern hätte nicht mal ein Unentschieden gereicht“, resümierte in Sandersdorf Unions Edelfan Stefan „Obi“ Oberfranz nach Abpfiff in Sachsen.

Lindners Tor bescherte am drittletzten Spieltag den Sandersdorfern, Plauenern und zum weiten Teil auch Bernburgern die Gewissheit: Was auch in beiden letzten Spielen des Jahres passiert, sie werden auch im Spieljahr 2019/20 die Stiefel für die Oberliga schnüren. Rechnerisch noch nicht am Ziel ist der VfL Halle 96. Doch es sollte mit einem Wunder enden, würden sich hier die Plätze noch vertauschen.

"Am Ende geht der Sieg wohl in Ordnung", beurteilte Unionpräsident Uwe Störzner im Nachgang die Kräfteverhältnisse. Doch sein Team besaß diverse Momente (FOTO: Michael Kölbel)

Dass es das ominöse Wochenende mit dem letztlich verjagten Abstiegsgespenst werden sollte, konnten die Sandersdorfer beim samstäglichen Auftritt in Luckenwalde nicht ahnen. Vorausgenommen: Union machte gegen eines der spielstärksten Teams der Liga eine wirklich beherzte Partie, sollte sich nur einmal mehr nicht dafür belohnen und musste mit einer 0:1- Niederlage im Koffer aus dem schönen Sportpark des FSV 63 die Heimreise antreten.

Die Schlegel, Schnabel und Co. zwangen die Platzherren ans Eingemachte zu gehen. Am Ende war es ein Standard, welcher die Partie entschied (FOTO: Michael Kölbel)

Ein Highlight besonderer Art setzte es dann doch seitens Union, und das nicht ganz so freiwillig und geplant. Zehn Tage zuvor gab es beim Dienstagstraining schon einen bösen Vollspanntreffer, der in Halles Uniklinik endete und Sportverbot jeglicher Art nach sich zog. Stefan Ronneburg hatte Keeper Tom Niclas Hermann mit aller Schusskraft am Auge getroffen. Nun- es waren am Samstag noch zwei kurze Aufwärmaktionen auf dem Plan- kugelte sich Keeper Nico Becker böse den Finger aus. Es schlug die Stunde des Mannes, welcher im Sommer 2001 bereits mit Union den einstigen Verbandsligaaufstieg in Roßlau feierte. Torwarttrainer Thomas Brose- er hatte genau in dieser Mission reichlich oft gescherzt- musste zwischen die Stangen. Der Mann, welcher kurz vor Weihnachten 45 Jahre alt wird, konnte in der ersten Halbzeit zwei Eins gegen Eins- Aktionen vereiteln, fasste ein frühes Abseitstor durch Antonin Henning (9.) und einen Lattenknaller durch Daniel Becker (37.). „Eigentlich müssen wir führen“, spielte Brose auf die riesen Chance von Sandersdorfs Moritz Alicke an, welche Aaron Bogdan für seinen bereits geschlagenen Keeper vor der Linie rettet (17.). Dass man in Luckenwalde am Ende von einem „dreckigen Sieg“ sprach, lag einzig am Auftreten von Union Sandersdorf. Man machte das, was man früher am besten konnte. Man straffte sich gegen schier übermächtige Gegnerschaft. Da macht es Freude zuzuschauen. „Klar hätte ich gerne Unentschieden gespielt“, lächelte Brose nach der Partie. Dass er aus seinem ersten Oberligamatch trotz allem geschlagen raus ging, lag an Luckenwaldes Christian Flath. Während die Hausherren im zweiten Durchgang die Zügel nochmals anzogen und Daniel Becker sein Verhältnis zum Querbalken mit einem zweiten Aluminiumtreffer untermauerte (59.), war es Flath, der ausgerechnet mit einem weiten Freistoß die Weichen auf Sieg der Platzherren stellen sollte. Aus 28 Metern überrumpelte er Unions Torwart(trainer) mit einem Strahl, welcher wohl nicht zu halten war. Union Sandersdorf jedoch gab sich nicht geschlagen, setzte in der Schlussphase nochmal alles auf eine Karte. Doch auch Denis Zivcec war das Schussglück aus relativ spitzem Winkel nicht holt. „Spiel beim haushohen Favoriten knapp verloren“, hieß es noch am Samstag. „Oberliga ins nächste, diesmal siebente Jahr gerettet“ schon am Tag darauf. Blickt man auf die Sandersdorfer Verletztenliste mit Kusior, Uhlmann, Mustapha und den zwei Torleuten, dann wird es Zeit für die Sommerpause.

Nun aber wartet am Sonntag, 2. Juni ab 14 Uhr das letzte Heimspiel der SG Union Sandersdorf. In der Halbzeitpause kann man sich dann live auf dem Unionrasen verwirklichen. Elfmeterschießen gegen den einstigen Kunstspringer und vierfachen Europameister Andreas Wels steht auf dem Plan. Wer versenkt ist mit einer Freikarte am 6. Juli in Halles Nordbad beim riesen Outdoorevent als Gast dabei, wenn es dann heißt: SPRUNG MEINES LEBENS!

Aufrufe: 020.5.2019, 18:08 Uhr
Holger BärAutor