2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Lena Wereschinski

Harbach: Inderthal kehrt zurück

KLA GIESSEN / KLA ALSFELD: +++ Aktueller Übungsleiter der FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen ab Sommer wieder Trainer des SV Harbach +++ Parallele Entwicklungen zur passenden Zeit +++ Ziel oberes Mittelfeld +++

Man kann es im Lokalfußballsinne vielleicht als eine Art "Auslandsjahr" verbuchen: Nach zwölf Monaten als Trainer des Gießener A-Ligisten FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen wird Sascha Inderthal ab Frühsommer wieder beim Alsfelder Nachbarclub SV Harbach an der Seitenlinie agieren. Wie es zu der überraschenden Comeback-Entwicklung kam, haben uns der Coach und Harbachs neuer Sportlicher Leiter Tim Simasek verraten.

Ende Januar war die Rückhol-Aktion noch nicht absehbar gewesen. Sascha Inderthal strebte bei seinem neuen Club Villingen/Nonnenroth/Hungen eine Vertragsverlängerung an, und in Harbach hatte Dennis Kubatzki erst den FuPa-Wintercheck ausgefüllt zurückgeschickt. "Beim 2. Gespräch zur Zukunft im Club wurde mir für Sommer dann eine klare Absage erteilt", berichtet Inderthal von der für ihn zu diesem Zeitpunkt überraschenden Entwicklung bei der FSG, mit der er aktuell auf Tabellenplatz 11 am Rande der roten Zone mehr Kontakt als erhofft zu den Abstiegsplätzen aufweist. In der gleichen Woche gab Kubatzki beim SVH bekannt, dass er über die Saison hinaus dort nicht Trainer bleiben wolle.

Nun liegt es nahe, Inderthal und den SVH direkt wieder in Verbindung zu bringen: Der Trainer war beim SVH jahrelang voll ins Vereinsleben integriert, mehrere Saisons schloss der Club unter seiner Führung in Kontakt zum Spitzenduo ab, ein Traumtor von Mohamed Amir führte die Harbacher gar ins ZDF-Sportstudio. Positive Erinnerungen, die weder die Harbacher noch Inderthal vergessen haben. "Der Kontakt war auch immer noch da", so Inderthal, "wobei ich selbstverständlich nie die Arbeit meines Nachfolgers kommentiert habe. Aber der SVH war immer mehr als eine bloße Station." Trotzdem: Erst im vorletzten Winter hatte Inderthal bewusst seinen Abgang aus Harbach verkündet, aufdass jemand anderes neue Impulse geben könnte, nachdem zwei Kaderumbrüche nicht wie erhofft mit dem Aufstieg gekrönt wurden. Frischen Wind wollte er dem Verein damals verschaffen.

Jetzt sind sich beide Parteien einig, die gewohnte Luft zurückzufächern. "Anfang März gab es den ersten Kontakt. Ich habe keinerlei Angst vor den Aufgaben, die mich erwarten, da ich ja schon weiß, wie ich mit wem in Harbach umgehen muss. Ich passe zu diesem Verein, und der Verein passt zu mir. Aber natürlich gehe ich das mit dem nötigen Respekt an", betont Inderthal. Und auch der Sportliche Leiter des SVH, Tim Simasek, ist voll überzeugt von der neuen wie gleichzeitig alten Lösung: "Wir hatten mit Sascha hier immer eine richtig schöne Zeit. Der Kern der Mannschaft ist noch vorhanden und hatte nie Probleme mit ihm. Der Verein freut sich, dass Sascha zurückkehrt und hegt keinerlei Bedenken mit Blick auf ältere Baustellen."

Ein großer Vertrauensvorschuss also, der Inderthal freut, jedoch nicht überrascht: "Dieser Verein stand immer wie eine Eins hinter mir, zu jeder Zeit. Deswegen war für mich innerlich auch immer der Wunsch da, noch einmal zurückzukehren". Ein Wunsch, der sich nun schneller erfüllt hat, als er es je für möglich gehalten hätte. "Als die Gespräche losgingen, war für mich daher klar, dass ich das wieder machen will", sagt Inderthal, der in den letzten Tagen bereits einige positive Rückmeldungen aus der Harbacher Mannschaft erhalten hat, nachdem das Comeback im Vereinsumfeld durchsickerte. "Es kann aber natülich nicht jeder mit jedem. Von daher wird es sicherlich den ein oder anderen Wechsel geben, aber das ist ja wirklich nichts Besonderes", erklärt der Coach, der die Saison in Villingen regulär beenden will. Auch der beim SVH sehr geschätzte Kubatzki coacht bis zum Frühsommer normal weiter. "Da gab es auch kein böses Blut, wir gehen im absolut Guten auseinander", stellt Simasek klar.

Und wo soll es künftig hingehen in dieser nur bedingt neuartigen Konstellation? "Ich denke, das vordere Mittelfeld ist eine gute Zielsetzung", sagt Simasek, und das deckt sich mit Inderthals Vorhaben: "Irgendwas zwischen Platz drei und sechs wäre gut. Hauptsache, wir haben als Abteilung richtig Spaß." Eine teil-negative Rückmeldung zum Wechsel zurück gab es allerdings. Und zwar von Inderthals Frau: "Sie meinte, jetzt bist du an Spieltagen bald nicht um 18 Uhr, sondern wie früher erst 22 Uhr zu Hause", lacht der FSG-Übungsleiter abschließend.

Aufrufe: 09.3.2020, 11:28 Uhr
Dennis BellofAutor