2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
F: Leschek
F: Leschek

Zweimal »SVH« in der Favoritenrolle

KLA ALSFELD: +++ Harbach und Hattendorf wird am meisten zugetraut +++ Reiskirchen/Saasen setzt sich hohe Ziele +++ Fünf neue Mannschaften +++

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GIESSEN. Der SV Harbach oder der SV Hattendorf? Wenn es nach einer Umfrage dieser Zeitung vor dem Saisonstart der Kreisliga A Alsfeld geht, dann stehen die beiden Favoriten für die anstehende Spielzeit fest. Ob die beiden „SVH’s“ diese Prophezeiung erfüllen werden, das kann man ab kommenden Samstag in Augenschein nehmen. Dann nämlich startet die mit Spannung erwartete Saison 2017/18.

Die Liga hat sich wie in jedem Jahr ein wenig verändert: Neu dabei sind die Kreisoberliga-Absteiger SG Laubach/Ruppertsburg/Wetterfeld und die SG Romrod/Zell sowie die drei als qualitativ stark eingeschätzten Aufsteiger FSG Ober-Ohmen/ Ruppertenrod/Ulrichstein, FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod U23 und SG Groß-Eichen/Atzenhain. Im neuen Gewand präsentiert sich ferner die neu gegründete Spvgg Mücke, ein Zusammenschluss der FSG Mücke/Merlau und der TSG Nieder-Ohmen.

Mit Christian Langhof präsentiert der SV Hattendorf einen von sechs neuen Trainern. Langhof, der als Spielertrainer engagiert wurde, verfügt trotz seines jungen Alters über einige Trainererfahrung und stand zuletzt beim Schwalm-Eder-Kreisoberligisten VfB Schrecksbach unter Vertrag. Neben dem neuen Trainer fanden sieben Spieler den Weg zum Vorjahres-Zweiten, darunter auch einige jüngere Talente. „Wir wollen ein bisschen was aufbauen, die müssen wir nun integrieren“, sagt der SV-Teamkoordinator Heinz Gieß, der ohne Umschweife die Zielsetzung definiert. „Wenn man letztes Jahr Zweiter geworden ist und davor Dritter, dann will man schon vorne mitspielen.“

„Oben mitspielen“ möchte auch der hochgehandelte Vorjahresvierte SV Harbach, einer von acht Vereinen aus dem Gießener Kreis. Bereits seit dem 30. Juni befindet sich das Team von Sascha Inder-thal in der Vorbereitung. „Aufgrund der hohen Trainingsbeteiligung und der vielen Zugänge war es unwahrscheinlich schwer, ein reguliertes Training aufzubauen“, lautet das Sommer-Fazit des Harbacher Übungsleiters, der sich vor dem Auftaktspiel gegen den FC Bechtelsberg (Sonntag, 15 Uhr) mit Blick auf seinen großen Kader und der Systemumstellung auf eine Vierer-Kette noch zurückhaltend gibt: „Die Mannschaft hat sich so überhaupt noch nicht gefunden. Wir werden als hoher Favorit gehandelt, aber mein Ziel wird es sein, unter die ersten Fünf zu kommen und dann nächstes Jahr anzugreifen, wenn sich alles gefunden hat.“

Eröffnet wird die neue Spielzeit schon am Freitagabend auf den Plätzen zweier Aufsteiger. Zunächst empfängt die FSG Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein den Kreisoberliga-Absteiger Laubach/Ruppertsburg/Wetterfeld, zudem spielt die FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod U23 vor heimischer Kulisse gegen den amtierenden Alsfelder Kreispokalsieger FSG Ohmes/Ruhlkirchen.

Von einem „gut aufgestellten“ Kader spricht Spielertrainer Dennis Awiszus von der FSG Ober-Ohmen/Ulrichstein, betont jedoch im gleichen Atemzug: „Die Liga ist eine große Herausforderung. Wir werden vom ersten Tag an gegen den Abstieg spielen.“ Nicht mehr mit dabei ist Top-Torjäger Moritz Spring (25 Saisontore), den es in den Büdinger Fußballkreis (KSV Eschenrod) gezogen hat.

Einen kompletten Neuaufbau peilt man hingegen beim Ober-Ohmener Auftaktgegner SG Laubach/Ruppertsburg/Wetterfeld. Zahlreiche „tragische Abgänge“, so Trainer Andreas Seum, habe der Verein verkraften müssen. „Wir wollen uns erst einmal etablieren und uns als Mannschaft finden. Die A-Klasse ist natürlich eine Unbekannte. Sowohl ich als auch die Spieler waren da lange nicht vertreten“, so Seum, der sich allerdings auf die zahlreichen Derbys freut.

Einer dieser Derby-Gegner ist Aufsteiger FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod U23, der auch weiterhin von Stephan Hahn gecoacht wird. Trainiert wurde in den vergangenen Wochen meist zusammen mit der Kreisoberliga-Mannschaft. „Wir wollen mal schauen, wie der Niveauunterschied so ist. Ich denke, dass die Aufsteiger absolut Qualität reingebracht haben“, findet Hahn vor dem ersten Pflichtspiel gegen die FSG Ohmes/Ruhlkirchen. Hier blickt Trainer Sebastian Stöhr auf eine durchwachsene Sommerpause zurück: „Die Vorbereitung lief nicht ganz so, wir hatten zwei, drei Verletzte und einige Urlauber. Daher sind wir nicht ganz so zufrieden, ich denke aber, dass es reicht.“ Anvisiert wird ein Rang unter den Top-6, Neuzugänge hat die FSG keine zu vermelden.

Als dritter Aufsteiger aus der B-Klasse meldet sich die SG Groß-Eichen/Atzenhain zu Wort. Trainer Roland Stamm bedauert, dass seinem Team aufgrund der Relegation zwei Wochen Pause genommen wurden. Der Kader konnte in der Breite und in der Spitze verstärkt werden, sodass Stamm sich optimistisch gibt: „Wir wollen uns so früh wie möglich von der Abstiegszone absetzen.“ Los geht es für Groß-Eichen bereits am Sonnabend (16 Uhr) mit dem Auswärts-Duell bei der SG Rüddingshausen/Londorf. Hier wurde jüngst Maxim Baumbach als neuer Spielertrainer vorgestellt. Baumbach war zuletzt in der Kreisoberliga Limburg-Weilburg aktiv, spielte aber schon in seiner Jugend für die SG. „Mit der Vorbereitung war ich sehr zufrieden, die Jungs haben gut durchgezogen“, lobt der Übungsleiter, dessen Verein zunächst einmal die Klasse sichern möchte.

Gleichlautend wird die Zielsetzung bei der SG Treis/Allendorf II formuliert, wo nach wie vor Trainer Kai Otto am Steuerrad steht. „Die Vorbereitung lief echt gut, ich bin damit völlig zufrieden. Ich denke, dass wir am Anfang ein paar gute Spiele abliefern werden“, äußert sich Otto, der auch einige Neuzugänge begrüßen durfte: „Wir hatten immer eine Mischung zwischen Alt und Jung. Das will ich dieses Jahr auch beibehalten, aber dabei schon etwas mehr auf die jungen Leute bauen.“

Zum Saisonstart gastiert Treis/Allendorf II beim Achten der Vorsaison, der FSG Queckborn/Lauter. Hier verschlug es in der Pause Trainer Senol Aydint hin, der zuletzt beim VfR Lich II unter Vertrag stand. Von dort aus brachte Aydint auch gleich noch vier Neuzugänge mit zur FSG, die eine bessere Platzierung als in der vergangenen Runde anstrebt.

Beim Kreisoberliga-Absteiger SG Romrod/Zell wurde die Reset-Taste gedrückt und nach einigen Abgängen gleich 15 Neuzugänge präsentiert. Neuer Übungsleiter der SG ist der aus Altenburg kommende Walter Wolf, der tatkräftige Unterstützung von seinem Co-Trainer Fatih Celiksoy (FSG Homberg) erfährt. Das Saisonziel lautet Platz eins bis sechs. Einen Neuaufbau gab es auch beim ersten Gegner der SG Romrod/Zell, Spvgg Mücke. Bei der neugegründeten Spielgemeinschaft hat Spielertrainer Marcel Seipp den nach Schrecksbach abgewanderten Christian Eibach beerbt. Hinzu gesellen sich Neuzugänge im zweistelligen Bereich, sodass Seipp froh ist, dass sich bereits ein vernünftiges Teamgefüge herausgebildet hat.

Ebenfalls mit einem neuen Trainer in die Runde startet die FSG Lumda/Geilshausen. Die FSG, die gerne unter die ersten fünf gelangen möchte, sicherte sich die Dienste von Mario Pitz, dessen neuer Co-Spielertrainer der aktuell noch verletzte Simon Haßler vom SC Watzenborn-Steinberg ist. Pitz’ Vorgänger und Top-Torjäger Patrick Sagrauske hat den Verein indes gen Kesselbach in die Kreisoberliga Gießen Süd verlassen. Sehr schmerzhaft, so Abteilungsleiter Frank Tessmann, sei jedoch auch der Wechsel von Defensivspieler Laurel Klingelhöfer zum TSV Klein-Linden gewesen. Nichtsdestotrotz blickt man auf mehr Neuzugänge als Abgänge, zudem habe sich das Team in der Vorbereitung sowie in den Testspielen vielversprechend präsentiert.

Nichts Geringeres als den Aufstieg hat die SG Reiskirchen/Bersrod/Saasen im Fokus. Die Mannschaft von Trainer Oliver Bopp veränderte sich im Vergleich zur vergangenen Saison (Platz sieben) nur marginal. Markus Sommerlad (SG Trohe/Alten-Buseck) und Marc Eckhard (FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod) schlossen sich der Dreier-SG an, Mark Keil und Jens Masan beendeten ihre Karrieren. „Die Dinge, die wir uns während der Vorbereitung im taktischen Bereich vorgenommen hatten, haben wir umgesetzt. Wir möchten gerne aufsteigen. Man muss den Spielern schon Ziele setzen“, sagt Bopp.

Beim Reiskirchener Auftaktgegner SG Schwalmtal wäre man schon mit einem Rang im vorderen Tabellenmittelfeld zufrieden. Mit dem Bestreben, die Klasse zu halten, tritt der FC Bechtelsberg an. Hier wurde Trainer Christian Frick von Michale Grösch, der bereits seit zwei Jahren für den FCB spielt, abgelöst. In sein drittes Amtsjahr geht derweil Trainer Holger Purbs beim SV Nieder-Ofleiden. „Der Kader ist in der Breite gewachsen, wir wissen, wo unserer Stärken sind. Wir haben unser Gerüst mit den älteren Spielern, es läuft diesmal aber alles unter dem Titel ‚Jugend forscht‘ – und das macht uns viel Spaß“, erläutert der Übungsleiter.



Aufrufe: 01.8.2017, 21:08 Uhr
Christian Németh (Gießener Anzeiger)Autor