2024-03-18T14:48:53.228Z

Ligabericht
Der Tiefpunkt der Hinserie: Homberg/Ober-Ofleiden unterliegt im Derby Burg-/Nieder-Gemünden. Pascal Rehnelt und die FSG-Bank kann es nicht fassen. 	Archivfoto: Raab
Der Tiefpunkt der Hinserie: Homberg/Ober-Ofleiden unterliegt im Derby Burg-/Nieder-Gemünden. Pascal Rehnelt und die FSG-Bank kann es nicht fassen. Archivfoto: Raab

Homberg/Ober-Ofleiden justiert nach

KOL GIESSEN SÜD: +++ Vier Neuzugänge, aber ausgerechnet der Trainer gibt Spielerpass weiter / Mehr Druck durch mehr Alternativen +++

Alsfeld (chn). Auch heute wird wieder ein regionaler Fußball-Kreisoberligist (Gießen Süd) dem „OZ-Wintercheck“ unterzogen. Diesmal durchleuchtet die Sportredaktion die FSG Homberg/Ober-Ofleiden.

Das war gut, das war schlecht

Die FSG Homberg/Ober-Ofleiden hatte als Gruppenliga-Absteiger vor der Saison einen massiven personellen Umbruch zu stemmen. Mit Justin Gries wurde ein neuer Spielertrainer installiert, ansonsten standen 14 Abgängen 14 Neuzugängen gegenüber. Dass sich dieser Kader erst einmal finden musste, war allen Verantwortlichen von Beginn an klar. Und dann dauerte es auch eine Weile, ehe die FSG gute Ansätze in Zählbares umzumünzen vermochte. Ihre beste Phase erwischte die Gries-Elf von Ende September bis Ende Oktober, als die FSG sechs Spiele in Folge ungeschlagen blieb. „Man konnte sehen, dass wir trotz des Umbruchs mithalten können, wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen“, blickt Justin Gries zurück.

Kurz vor der Winterpause schlich sich bei den Ohm-Kickern allerdings der Schlendrian ein. Das bemängelt auch der Übungsleiter nachträglich: „Mit dem Ende der Erfolgsserie haben die Jungs vielleicht gedacht, dass es ja auch so reicht. Wir hatten ja gesehen, dass wir mithalten können und es dann eben vermissen lassen, noch mehr draufzupacken.“ Zu den negativen Aspekten der bisherigen Saison zählt Gries auch die oftmals „durchwachsene Trainingsbeteiligung“, aber auch den generell zu schmalen Kader. Bis dato verfügte die FSG lediglich über zwölf oder 13 originäre Kreisoberliga-Spieler. „Da ist es klar, dass dann kein richtiger Leistungsdruck aufkommen kann“, meinte Gries.

Personalien

Aufgrund der dünnen Personaldecke verwundert es wenig, dass Homberg/Ober-Ofleiden noch einmal kräftig auf dem Transfermarkt zugeschlagen hat. Mit insgesamt vier Neuzugängen hat sich die FSG bereits verstärkt, ein fünfter befindet sich derzeit noch in der Schwebe. Definitiv ab der Restrunde für den Tabellenfünfzehnten auflaufen werden Andre Karl (Schwalmstadt II), Johannes Neumann (Dautphetal), Caner Derinogulla (BG Marburg II) sowie Tugay Akarcay (Bauerbach II). „Das sind alles Leute, die uns sportlich sofort weiterbringen werden und menschlich hundertprozentig reinpassen – und die einfach das Trainingsengagement und den Leistungsdruck etwas erhöhen“, freut sich der FSG-Coach auf die neuen Gesichter im Verein.

Gries selbst indes schlägt als einziger Spieler-Abgang während der Winterpause zu Buche. Der 35-Jährige möchte sich fortan ausschließlich auf das Coaching konzentrieren und hat sogar schon seinen Spielerpass zur SG Niederweimar verlegt – beim Verein seines Bruders. Hier möchte er sporadisch kicken oder sich ab und an mal am Training beteiligen, sofern es Zeit und Trainingsengagement zulassen.

Trainer und Umfeld

Hinsichtlich der Vertragsverlängerung von Trainer Justin Gries gibt es aktuell noch keinen Vollzug zu vermelden. Dies, so der Übungsleiter, habe auch keine Eile: „Nun schauen wir erst einmal wie wir aus der Winterpause kommen und dann kann man sich im Frühling vielleicht mal zusammenzusetzen.“ Grundsätzlich sieht sich Gries aber mit seiner Mannschaft auf einem guten Weg, beim Saisonziel Klassenerhalt sei man „im Soll“. Gut möglich also, dass die Homberger auch kommende Runde auf Gries setzen werden, um den begonnen Umbruch weiter voranzutreiben.

Vorbereitung

Die FSG befindet sich bereits seit dem 23. Januar in der offiziellen Vorbereitungsphase für die am 25. Februar startende Restrunde. Trainiert wird vornehmlich auf dem Kunstrasenplatz in Bauerbach sowie auf dem Hartplatz in Nieder-Ohmen. Auch Besuche im Homberger Fitnessstudio und die Nutzung der Homberger Sporthalle stehen regelmäßig an.

Zu Beginn der Vorbereitung fokussiert Gries den Aufbau der Kraft-Ausdauer, nach und nach sollen aber auch immer mehr spielerische Elemente trainiert werden. „Damit sich die neuen Jungs auch einfinden können“, so der Trainer, der sich generell von seinen Neuzugängen frische Impulse erhofft. „Das klappt bisher auch schon recht gut im Training, jeder weiß nun, dass er viel mehr machen muss. Und sie hängen sich auch gut rein.“ Natürlich sind auch noch Testspiele angesetzt. Am Samstag (17 Uhr) gastiert man bei den SF/BG Marburg II, am 13. Februar geht es gegen die FSG Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein. Zudem ist noch ein weiteres Freundschaftsspiel im Gespräch, aber noch nicht spruchreif.

Statistik

Platzierung: 15. (17 Punkte, 30:38 Tore)

Siege: 4

Unentschieden: 5

Niederlagen: 9

Heim-Punkte: 10

Auswärts-Punkte: 7

Höchster Sieg: 3:0 gegen Lich und Birklar

Höchste Niederlage: 2:6 beim FC TuBa Pohlheim

Spiele ohne Gegentreffer: 4

Spiele ohne erzieltes Tor: 3

Bester Torschütze: Nico Kornmann (7 Tore)

Auftaktprogramm

Großen-Linden (H/25. Februar), Lich (A/4. März), Lang-Göns (H/11. März).

OZ-Prognose

„Für mich steht außer Frage, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Und alles darüber hinaus ist Bonus in diesem Jahr“, sagt Justin Gries. In Anbetracht der Verstärkungen kann man dieser Einschätzung gut und gerne zustimmen: Homberg hält die Klasse, ein einstelliger Tabellenplatz wird es in dieser Saison aber nicht mehr werden.



Aufrufe: 01.2.2018, 09:00 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor