Generalproben vor dem Kracherduell

Während die Zeilsheimer seit der knappen 2:3-Niederlage gegen die SG Bremthal durch die Liga pflügen, blieben die Kreisstädter in den letzten fünf Partien ohne Sieg. Seit den beachtlichen 2:2-Remis gegen Weilbach und Türk. Hattersheim geht bei den Gästen nichts mehr. Doch wie bereits bewiesen, scheinen - auf dem Papier - stärkere Gegner Kräfte bei den Hofheimern freizusetzen. Ob diese Kräfte ausreichen werden, um für eine Überraschung an der Lenzenbergstraße zu sorgen, wird sich zeigen.

Auf den Jubel folgte der Frust. Von dem wichtigen 1:0-Sieg im Kellerduell beim FC Schwalbach konnten die Hausherren nicht zehren und kassierten am vergangenen Donnerstag bei Ligaprimus Bremthal eine deftige 1:10-Klatsche. Im Duell mit dem zwei Plätze und zwei Zähler besser platzierten 1. FC Lorsbach steht für beide Teams ein enorm wichtiges Spiel an, um sich im Tabellenkeller Luft zu verschaffen. Das Ensemble von Francesco Casaluci könnte die punktgleichen Konkurrenten aus Ruppertshain und Neuenhain endgültig überflügeln und sogar auch an den Gästen vorbeiziehen. Dagegen würde sich die Elf von Benjamin Becker mit drei Punkten im gesicherten Mittelfeld einnisten.

Ohne die Vielzahl an Zuschauern, die die Jungs von Wasserturm regelmäßig zu den Heimspielen lockte, müssen sie sich Spitzenteam Alemannia Nied erweisen. Mit vier Siegen aus den letzten fünf Partien präsentierten sich zuletzt beide Mannschaften prächtig. Um den Kontakt zum Spitzenduo nicht zu verlieren, sollten sich die Nieder schadlos halten. Die letzte Niederlage gegen Hochheim liegt fast fünfeinhalb Jahre zurück. Seitdem gab es vier deutliche Siege und ein Remis. In den letzten beiden Duellen schoss die Alemannia jeweils ein halbes Dutzend Tore. Aus der Hochheimer Mannschaft, die die Nieder Buben letztmals bezwangen, ist nur noch ein Spieler aktiv: Coach Patrick Kiewel bildete damals mit Jens Perkhof das Sturmduo und weiß, wie die Alemannia zu schlagen ist.

Die Favoritenrolle liegt zweifelsohne auf Seiten der Hattersheimer. Doch die Ruppscher sollten nicht unterschätzt werden. Nach dem ersten Heimsieg in der Vereinsgeschichte gegen den SV Hofheim, boten sie dem FV Alemannia Nied über die gesamten 90 Minuten Paroli, verloren aber denkbar unglücklich durch einen Strafstoß in der Schlussminute mit 1:2. An diese Partien wollen die Lilanen sicherlich anknüpfen. Die Gäste hingegen sind weiterhin ungeschlagen, nahmen die Teams aus dem unteren Tableau aber phasenweise auf die leichte Schulter, wie Sprecher Halil Karabayar zuletzt beim 6:2-Sieg gegen Neuenhain anmerkte. Dies sollte dem Tabellenzweiten auf der Platt nicht passieren.

Das Team von Felix Hanke ist nur noch einen Schritt entfernt, mit einer makellosen Bilanz in das absolute Topspiel am kommenden Sonntag bei Türk. Hattersheim zu gehen. Mit dem FV 08 Neuenhain steht der Tabellenvorletzte im Weg, der seit dem Sieg gegen Ruppertshain vergeblich auf einen Dreier wartet. Im Wochenspiel gegen die SG DJK Hattersheim untermauerten die Jungs vom Hang ihre Form eindrucksvoll und schossen den Gast mit 10:1 ab. Sowohl Felix Hanke als auch Torjäger Dennis Morawietz wollen die Serie im Hinblick auf das anstehende Kracherspiel gegen den direkten Verfolger am liebsten ausbauen. Die Vorzeichen könnten dafür nicht besser stehen. Aber den letzten Schritt müssen sie am Sonntag, um 15:30 Uhr selbst gehen.

Bad Sodens Kryptonit kommt aus Kriftel. Der letzte Sieg datiert vom 08. März 2015. Seitdem kassierte die SG in sechs Ligaduellen fünf Pleiten. Während des kurzen Krifteler Gastspiels in der A-Liga sah auch die Kurstädter Zweite in beiden Aufeinandertreffen kein Land. Bereits in der ersten Runde des Kreispokals standen sich die Teams gegenüber. Bad Soden zeigte nach 0:3-Rückstand große Moral und stellte die Uhren mit Anbruch der Schlussviertelstunde wieder auf Null. Im Endspurt schlug die Elf von Özkan Kalyoncu aber noch zweimal zu und setzte sich letztlich mit 5:3 durch. Den Testspielsieg aus dem Februar 2019 eingerechnet, gewannen die 07er neun der letzten zehn Spiele gegen ein Team aus der Kurstadt - bei nur einem Remis. Werden die Sodener diese Horrorserie endlich beenden?

Nach zwei freien Wochenenden greifen die Weilbacher wieder ins Ligageschehen ein. Ob der Mannschaft von Stefan Hoitz die Spielpause gut getan hat, wird sie im allerersten Kräftemessen mit Aufsteiger FSC Eschborn beantworten. Die Gastgeber verloren zweimal in Serie und büßten dadurch einige Plätze ein. Nichtsdestotrotz belegen die Eschborner mit zwölf Punkten weiterhin einen achtbaren neunten Rang. Ein Selbstläufer wird der Weg zum Sieg für die Germania nicht. Vor allem dann nicht, wenn sie auf dem ungewohnten Rasengeläuf ran müssen.