2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
In einem umkämpften Match setzte sich der Ligaprimus Türk. Hattersheim, um Ali Tas (li.), gegen den FSC Eschborn, um Metin Aydin (weiß), mit 2:0 durch.
In einem umkämpften Match setzte sich der Ligaprimus Türk. Hattersheim, um Ali Tas (li.), gegen den FSC Eschborn, um Metin Aydin (weiß), mit 2:0 durch. – Foto: Marcel Lorenz

Famoser Schlussakkord im Stadtderby

Atemberaubendes Hofheimer Stadtderby mit 10 Toren, drei Platzverweisen und grandioser Schlusswendung +++ Türk. Hattersheim und Germania Weilbach marschieren

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Main-Taunus. Derbys haben ihre eigenen Gesetze - so auch das Lokalduell zwischen dem 1. FC Lorsbach und dem SV Hofheim, das die Zuschauer mit zehn Toren, drei Platzverweisen und zwei Aufholjagden in Atem hielt. Dagegen ließ das Spitzenduo Türk. FC Hattersheim und FC Germania Weilbach nichts anbrennen.

Die Hattersheimer wahrten mit dem 2:0 über den Aufsteiger ihre weiße Weste. Kadir Ergül traf in der Anfangsphase zum erlösenden 1:0. Dennoch blieb es bis zum Spielende eng, ehe Fatih Celik die Spannung mit 2:0-Schlusspunkt aus der Partie nahm. "Eschborn hatte Möglichkeiten zum Ausgleich. Dagegen hat Erdal Cesur einen Strafstoß verschossen", merkt der Spielausschuss-Vorsitzende der Gastgeber, Halil Karabayar, an. "Ab der 70. Minute hat man gemerkt, dass wir konditionell stärker waren", pointiert Karabayar den Schlüssel zum Sieg heraus.

Tore: 1:0 Kadir Ergül (14.), 2:0 Fatih Celik (89.)

Weilbachs Hiroki Torinomi trifft per Freistoß aus 25 Metern in den Winkel – der Treffer zum 2:0 zählt aber nicht. „Der Schiedsrichter hat darauf entschieden, dass der Freistoß indirekt war“, erklärt der entsetzte Weilbacher Coach Stefan Hoitz. Zehn Minuten später erzielte er dann mit einem Fernschuss von der Strafraumkante das überfällige 2:0 (70.). Kurz darauf setzte Mathias Falk den Schlusspunkt (73.). Pierre Alusse traf bereits im ersten Durchgang zum 1:0 (39.).

"Wir dürfen uns nicht über die Niederlage beschweren. Beim Stand von 1:2 spielen wir sechs Überzahlsituationen nicht gut aus", bemängelte Kelsterbachs Coach Matthias Rolle, der in der Schlussphase abbauende Zeilsheimer sah. Zuvor schürte Nils Ostertag mit seinem Anschlusstreffer die Hoffnung des BSC auf Zählbares. "Zu diesem Zeitpunkt haben sie verdient geführt, auch wenn wir auch unsere Spielanteile hatten", merkt Rolle an und verweist auf die gute Ausgleichschance von Martin Schulz zum 1:1. Aber letztlich erwiesen sich die Treffer von Konstantin Fujiwara und Marco di Maria als zu große Hypothek für die Hausherren.

Tore: 0:1 Konstantin Fujiwara (19.), 0:2 Marco di Maria (62.), 1:2 Nils Ostertag (75.)

2:1 geführt, 2:4 bis zur 76. Minute zurückgelegen und letztlich mit 6:4 gewonnen - dazu noch drei Platzverweise. Das Hofheimer Derby war ein kurzweiliges Spektakel. Nach der Gästeführung durch Vincenzo Giaggeri (19.) kassierte Sascha Wilhelm wegen einer Notbremse die rote Karte (20.). Nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung sah Lorsbachs Tolga Yilmaz ebenfalls rot. Hofheims Goalgetter Emre Kadimli traf vor der Pause zum 2:1 (39.), doch bis zur 72. Minute schossen Domenico Brancato, Tomislav Grubisic und Nico Lindner für die Hausherren ein 4:2 heraus. Doch bei seinem Tor sah Nico Lindner die Ampelkarte. Dank der numerischen Überlegenheit starteten die Hofheimer eine beispiellose Aufholjagd in der Schlussphase: Eren Kadimli, Julian Becker, Vincenzo Giaggeri und Ruhat Birinci drehten die verloren geglaubte Partie. „Wir haben katastrophal gespielt“, befand SVH-Sprecher Willi Heymann, der anfügt: "Ohne den zweiten Platzverweis, wäre die Partie wohl gelaufen gewesen."

Tore: 0:1, 4:5 Vincenzo Giaggeri (19., 88.), 1:1 Kevin Verkic (26.), 1:2 Emre Kadimli (39.), 2:2 Domenico Brancato (47.), 3:2 Tomislav Grubisic (66.), 4:2 Nico Lindner (72.), 4:3 Eren Kadimli (76.), 4:4 Julian Becker (84.), 4:6 Ruhat Birinci (90.+1)
Platzverweise: Rot gegen Sascha Wilhelm (20./SV Hofheim), Rot gegen Tolga Yilmaz (28./1. FC Lorsbach), Gelb-rot gegen Nico Lindner (72./1. FC Lorsbach)

"Wir haben nie wirklich ins Spiel gefunden und unseren Stil dem Gegner angepasst", merkte Nieds Coach Dominic Machado kritisch an. Sein Team lag zur Pause durch den verwandelten Elfmeter von Eugen Schwarz vorne. Im zweiten Abschnitt dezimierten sich die Hausherren mit dem Platzverweis gegen Okan Kandemir. In Überzahl schraubten Schwarz und Aleksandar Simic das Ergebnis in die Höhe. Christian Seehöfer erzielte drei Minuten vor Schluss das einzige Tor der Hausherren. "Der Sieg war letztlich nie gefährdet. Die drei Punkte nehmen wir mit", so Machado.

Tore: 0:1, 0:2 Eugen Schwarz (32. Foulelfmeter, 69.), 0:3 Aleksandar Simic (78.), 1:3 Christian Seehöfer (87.)

Mit dem dritten Sieg im vierten Spiel rücken die Kurstädter auf Rang drei vor. Nachdem die Elf von Santiago de Una bereits mit 4:1 in Front lag, nahm seine Mannschaft den Fuß vom Gaspedal und wurde nachlässig. Durch diese Überheblichkeit machten Oliver Dorn und Alien Sonko die Partie in den letzten Zügen noch einmal spannend. Mit seinem dritten Treffer des Tages entschied Ali Keban die Begegnung dann endgültig. Für die Gastgeber trafen zudem Marko Verkic und Ognjen Vulic.

Tore: 1:0, 3:1, 5:3 Ali Keban (29., 71., 90.+2), 1:1, 4:3 Alien Sonko (37., 90.), 2:1 Marko Verkic (47.), 4:1 Ognjen Vulic (78.), 4:2 Oliver Dorn (85.)

Aufrufe: 020.9.2020, 23:49 Uhr
Marcus MühlenbeckAutor