Carla Oelmann schießt Bökendorf zum Sieg

Es lief die 14. Spielminute, da zeigte Angreiferin Oelmann wieso Spielertrainerin Christian Drewitz sie aufgestellt hatte. Bei einem Aufsetzer im Kölner Strafraum verschätzte sich FC-Abwehrspielerin Julie van Vügt, Oelmann spritzte dazwischen und köpfte das Leder zunächst an den Pfosten. Und auch beim Abpraller schaltete die lange Stürmerin am schnellsten und spitzelte die Kugel zum 1:0 in die Maschen. Bis dahin hatten die Bökendorferinnen große Probleme gehabt ins Spiel zu kommen. Mit der Führung im Rücken drückten die Gastgeberinnen den FC jedoch tief in die eigene Hälfte. Drei Zeigerumdrehungen nach der Führung erhöhte Svenja Lessmann per Dropkick beinahe auf 2:0 und auch Mittelfeldmotor Yvonne Hansmeier hatte den zweiten Treffer auf dem Fuß. Zunächst kochte die wuselige Offensivspielerin Kölns van Vügt ab, scheiterte dann jedoch an FC-Keeperin Friederike Keppner (23.). Von den Gästen aus der Domstadt kam im ersten Durchgang offensiv herzlich wenig. Sämtliche Torannährungen des FC wurden von der Bökendorfer Defensive um Pamela Jahn und Torhüterin Larissa Kröhling im Keim erstickt. Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte der SVB dann wie schon in den ersten 45 Minuten Schwierigkeiten. Zu selten hielten die SV-Damen den Ball in den eigenen Reihen und kamen kaum noch zu Entlastung. Einen Fernschuss von Kölns Pietsch fischte Kröhling klasse aus dem Winkel (60.). Fortan gelang es Bökendorf sich wieder häufiger nach vorne zu spielen und es kamen Zahlreiche Großchancen zu Stande. Hansmeier versuchte Kölns Torhüterin zu umkurven, blieb jedoch hängen (62.). Oelmann lief gefühlte 20 Meter allein auf die Keeperin zu, hatte jedoch wohl zu viel Zeit zu überlegen und scheiterte kläglich (68.). Die wohl größte Chance zur Entscheidung hatte dann die eingewechselte Marina Heidebrecht. Nach einem Freistoß von Jahn legte Kristin Multhaup per Kopf quer und Heidebrecht jagte die Kugel aus vier Metern über den Kölner Kasten (71.). Schlussoffensive von Köln? Fehlanzeige. Anstatt dessen verpassten die Gastgerinnen in Person von Multhaup (87.) und Oelmann (90.) erneut das 2:0. So brachten die SV-Damen das Ergebnis über die Zeit. Die völlig erschöpfte Spielertrainerin Christina Drewitz freute sich nach dem Abpfiff: „Eine super zweikampfbetonte Partie. Wir mussten in jedem Zweikampf ans Limit gehen. Fußballerisch war das heute oft nicht sonderlich schön und es wurden viele lange Bälle gespielt, aber unterm Strich gehen wir nicht unverdient als Sieger vom Feld.“ Drewitz-Gegenüber Gerhard Orzeske sah seine Elf nicht richtig im Spiel: „Wir sind zu keinem Zeitpunkt mit dem holprigen Platz klargekommen und waren häufig viel zu weit weg von den Gegenspielerinnen. So kann man gegen eine solch euphorisierte Truppe wie Bökendorf nicht gewinnen.“