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Spielvorbericht

„Flutlicht für Leutzsch“ – Bundesligist Düsseldorf kommt

Außer einigen Nationalspielern kommt die Fortuna mit beim bestmöglichen Kader nach Leipzig

Nach den Begegnungen gegen die Schalker U23 und den TSV 1860 München kicken die Chemiker nun gegen die Überraschungs-Mannschaft der abgelaufenen Bundesliga-Saison – ein weiterer Meilenstein, um sich bald den Traum vom Flutlicht im Alfred-Kunze-Sportpark verwirklichen zu können

Vorschau auf das Benefizspiel zur Kampagne „Flutlicht für Leutzsch“

BSG Chemie Leipzig (NOFV-Oberliga Süd, 1.) – Fortuna Düsseldorf (1. Bundesliga, 10.)

Datum: Mittwoch, 22.05.2019

Spielort: Alfred-Kunze-Sportpark, Leipzig

Anstoß: 18.30 Uhr

„Flutlicht für Leutzsch“ – unter dieser Kampagne erlebt der Alfred-Kunze-Sportpark am morgigen Mittwoch das nächste Highlight. Für die Errichtung des dringend benötigten Flutlichts in der traditionsreichen Leutzscher Sportstätte ist es den Verantwortlichen der BSG abermals gelungen, einen sehr lukrativen Gegner für dieses Benefizspiel gewinnen zu können. Nachdem die Chemiker hinsichtlich diesem Motto bereits Anfang September 2017 daheim gegen die U23 des FC Schalke (2:4) und Mitte Januar 2018 beim TSV 1860 München antraten (0:1), ist man im Leutzscher Holz nun sehr froh, mit Fortuna Düsseldorf die Überraschungsmannschaft der abgelaufenen Bundesliga-Saison präsentieren zu können. Während die Grün-Weißen in der Oberliga noch zwei Spiele zu absolvieren haben, haben die Düsseldorfer als Aufsteiger in der deutschen Eliteliga eine sensationelle Runde gespielt und diese mit Rang zehn abgeschlossen. Ein großer Dank gilt dem sympathischen Traditionsverein aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt, dass dieses Benefizspiel nach Ablauf der Bundesliga-Saison noch in Leutzsch stattfinden kann. Der Anstoß erfolgt um 18.30 Uhr.

Für viele vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt, spielte Neuling Fortuna Düsseldorf eine alles überragende Bundesliga-Serie. Fünf Jahre nach dem letzten Intermezzo in der höchsten Spielklasse Deutschlands (Abstieg in der Saison 2012/13) dominierte die Mannschaft von Trainer-Legende Friedhelm Funkel im letzten Jahr die Zweitliga-Saison nach Belieben und stieg zusammen mit dem 1. FC Nürnberg wieder ins Fußball-Oberhaus auf. Während es für die Franken nach diesen 34 Spielen sofort wieder zurück in die 2. Bundesliga ging, blühte dagegen die Fortuna beim Erstliga-Comeback regelrecht auf. Zwar gestaltete sich der Saisonauftakt sehr schwer, als die Düsseldorfer nach zehn Spielen erst fünf Zähler auf dem Konto hatten, doch im Anschluss daran fand sich die Elf in der neuen Spielklasse deutlich besser zurecht. Ein 4:1-Heimsieg über Hertha BSC entfachte am Rhein neuen Mut, das folgende 3:3-Remis beim Rekordmeister FC Bayern München glich nach einem 0:2- und 1:3-Rückstand schon einer Sensation. Die Fortuna merkte fortan, dass man durchaus in der Bundesliga mithalten kann – mit einer Serie im Winter von vier Siegen in Folge katapultierte man sich erstmals aus der Abstiegszone. Highlight dabei war mit Sicherheit der niemals zu erwartende 2:1-Heimsieg über Borussia Dortmund, als man damals dem enteilten Spitzenreiter die erste Saison-Niederlage beibrachte. Auch die eine oder andere negative Schlagzeile in der Wintervorbereitung steckte die Mannschaft problemlos weg. Dabei wurde vom Vorstand der Fortuna der Öffentlichkeit übermittelt, die Vertragsverhandlungen mit Trainer Funkel erst einmal auf Eis zu legen und dies nach der Saison fortzuführen. Doch nach einem extremen Fanaufstand machten die Verantwortlichen der Düsseldorfer kurzerhand die Rolle rückwärts, sprachen nach der Ankunft der Mannschaft aus dem Trainingslager mit dem verdienstvollen Trainer und verlängerten wenig später den Vertrag mit Funkel. Dies kann man sicherlich als beste Entscheidung der Fortuna geltend machen, der Erfolg des Traditionsvereins ist hauteng mit dem Namen Friedhelm Funkel verbunden. Der 63-Jährige Coach hält den absoluten Rekord, sechs Mal mit einer Zweitligamannschaft (Bayer Uerdingen 1992 und 1994, Duisburg 1996, 1. FC Köln 2003, Eintracht Frankfurt 2005, Fortuna Düsseldorf 2018) in die Bundesliga aufgestiegen zu sein – seit Einführung der 2. Fußball-Bundesliga im Jahr 1974 gilt Funkel mit diesen Aufstiegen als der erfolgreichste Zweitligatrainer überhaupt. In der Rückrunde der abgelaufenen Saison setzte die Fortuna unter Funkel den positiven Trend aus den letzten Begegnungen der ersten Halbserie fort und entfernte sich immer mehr aus der Abstiegsregion. Letztlich holte die Mannschaft als Aufsteiger sagenhafte 44 Punkte und ließ dabei bedeutend renommiertere Teams wie beispielsweise Hertha BSC (43), den Schalke 04 (33) oder den VfB Stuttgart (28) hinter sich. Zu den Absteigern Hannover 96 und den 1. FC Nürnberg betrug der Vorsprung letztlich 23 bzw. 25 Zähler.

Für die Chemiker besteht in dieser Begegnung wieder die Möglichkeit Werbung in eigener Sache zu betreiben. Nach den DFB-Pokal-Begegnungen gegen Regensburg und Paderborn spielt die Mannschaft in dieser Saison bereits zum dritten Mal gegen eine Lizenzmannschaft, was für alle Akteure im grün-weißen Trikot natürlich eine Riesensache ist. Dass die Düsseldorfer diesbezüglich im Vorfeld ankündigten, außer einigen Nationalspielern mit dem bestmöglichen Kader nach Leutzsch zu kommen, dürfte die Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic noch mehr motivieren. Völlig ohne Druck soll die Elf dieses Benefizspiel genießen und sich wiederum mit einem Bundesligisten messen. Sehr sorgfältig machten die Chemiker in den vergangenen Wochen und Monaten ihre Hausaufgaben in der Oberliga, daher ist diese Begegnung für die Mannschaft durchaus eine Belohnung für das bisher Geleistete. In der Rückrunde der Meisterschaft sind die Leutzscher als einziges Team noch unbesiegt – zwei Spiele vor Saisonende belegt man den Platz an der Sonne und besitzt einen Vier-Punkte-Vorsprung auf Verfolger FSV Luckenwalde. Den letzten Schritt möchte die Mannschaft natürlich auch noch gehen, nächsten Sonntag (02.06. um 14.00 Uhr) hat die Elf im Heimspiel gegen den FC Eilenburg den ersten Matchball in Sachen Regionalliga-Aufstieg vor Augen. Schon deshalb soll die Truppe diesen freundschaftlichen Vergleich gegen Fortuna Düsseldorf genießen, diesen Gegner hat sich die Elf aufgrund einer klasse Saison regelrecht verdient. Personell ist bei der BSG außer den Langzeitverletzten Lars Schmidt, Sebastian Berg und Florian Kirstein alles an Deck, wenn man den rotgesperrten Andy Wendschuch (Sperre für Freundschaftsspiele nach Roter Karte gegen den SV Lichtenberg 47) dabei mal ausklammert.

Geleitet wird dieses Benefizspiel am Mittwoch von Lars Albert aus dem erzgebirgischen Muldenhammer. Seit Jahren ist der 40-Jährige einer der Spitzen-Schiedsrichter im NOFV-Bereich und leitete in der abgelaufenen Saison immerhin 14 Partien in der Regionalliga. Beim Sächsischen Fußball-Verband ist Albert zusätzlich Mitglied im von Harald Sather geführten Schiedsrichter-Ausschuss und dort für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die Kampagne „Flutlicht für Leutzsch“ ist für den Referee ebenfalls keine Unbekannte, schließlich leitete er damals bereits die Partie gegen die U23 des FC Schalke 04. An den Linien wird Lars Albert unterstützt von Matthias Lämmchen (Meuselwitz) und Robert Thieme (Leipzig). Allen drei Unparteiischen wünschen wir ebenso angenehme 90 Minuten im Leipziger Alfred-Kunze-Sportpark.
Aufrufe: 021.5.2019, 22:44 Uhr
Tom RietzschelAutor