FC Zell macht es mit Köpfchen

„Aufgrund der zweiten Halbzeit geht unser Sieg absolut in Ordnung. Mir tun die Wehrer schon ein bisschen leid. Die rutschen jetzt schon nach unten.“ Der Zeller Trainer Michael Schwald, in der vergangenen Saison noch Co-Trainer unter Michael Schenker, war trotz des Sieges zunächst allerdings ungehalten, er schimpfte wie ein Rohrspatz.

Nach Spielschluss versammeln sich in aller Regel Trainerstab und Spieler gemeinsam an der Auswechselbank. Nur einer fehlte: Robin Wiessmer. Er spielte die beleidigte Leberwurst, weil er nur eingewechselt wurde. Der Angreifer verschwand in der Kabine. „Das geht so nicht. Nur weil er nicht von Beginn an gespielt hat, kann er so ein Verhalten nicht an den Tag legen“, polterte Schwald. Hört sich nach Redebedarf an.

Anschließend analysierte der Zeller Coach die Partie. „Wir wussten, dass die Wehrer in der zweiten Hälfte konditionelle Probleme bekommen würden. Darauf haben wir gesetzt.“ In der ersten Hälfte hatten die Gäste eine mögliche Führung verpasst, Andreas Ranert und Steven Bertolotti hatten das 1:0 auf dem Schlappen. „Wenn wir vorne liegen, kann sich ein ganz anderes Spiel entwickeln“, vermutete auch der Wehrer Trainer Michael Schenker, „aber wenn man halt die Tore nicht macht.“ Ärgerlich war für Schenker, dass der Zeller Siegtreffer aus einer Standardsituation resultierte, zumal seine Abwehr gestandene Mannsbilder in ihren Defensivreihen habe. Aber Philipp fand die Lücke.

Die Partie stand insgesamt auf keinem hohen Niveau. Auch die Gastgeber hatten vor der Pause ihre Möglichkeiten. Und wie Schwald vermutete, legte seine Truppe nach dem Wechsel einen Zahn zu. Nur Gästetorhüter Eckert war es zu verdanken, dass die Null stand. FCZ-Spielführer Ralf Kiefer fand im Wehrer Schlussmann ebenso seinen Meister, wie in der 81. Minute Dario Muto und Johannes Rapp, die innerhalb weniger Sekunden am reaktionsschnellen Schlussmann scheiterten. Zuvor wurde Eckert allerdings bezwungen. Der eingewechselte Leon Boos luchste ihm im Strafraum mit scheinbar legalem Körpereinsatz den Ball ab, schob das Leder in das verwaiste Gehäuse. Nur Schiedsrichter Ali Aslan Durmus hatte etwas dagegen, er entschied auf Foulspiel Boos – zweifelhaft.

Die wenigen Offensivbemühungen der Gäste versickerten im Sande. Schon im Mittelfeld unterbanden die Zeller mögliche Gefahrenherde, erkämpften sich immer wieder den Ball. Die vielversprechenden Konter schlossen sie allerdings nicht konsequent ab. Boos und Johannes Rapp scheiterten in der 83. respektive 85. Minute mit der Entscheidung.

Tor: 1:0 Daniel Philipp (63.). Schiedsrichter: Durmus (Lörrach). Zuschauer: 90.