2024-05-10T08:19:16.237Z

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Erfolgreich spekuliert: Siegtorschütze Steven Bertolotti (Wehr, links) gegen Steffen Späthe (SV 08)  | Foto: Niklas Schöchlin
Erfolgreich spekuliert: Siegtorschütze Steven Bertolotti (Wehr, links) gegen Steffen Späthe (SV 08) | Foto: Niklas Schöchlin

FC Wehr gewinnt zu neunt

2:1-Siegtreffer gegen den SV 08 Laufenburg in der Nachspielzeit

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Bitterer Saisonauftakt für den SV 08 Laufenburg: Der Landesliga-Absteiger verlor 1:2 beim FC Wehr, den entscheidenden Treffer kassierten die Nullachter in der Nachspielzeit – gegen nur noch neun Wehrer.
„Ich habe darauf spekuliert“, frohlockte Steven Bertolotti nach der Partie. Der Wehrer Offensivspieler hatte in der ersten Minute der Nachspielzeit seinen Gegenspieler Matthias Feldmann etwa 25 Meter vor dem Laufenburger Gehäuse attackiert. Feldmann, letzter Mann, ließ sich den Ball abluchsen – und Bertolotti traf zum 2:1 für die Gastgeber. „Unglaublich, dass wir das Spiel gewonnen haben“, jubelte FC-Trainer Michael Schenker. „Nach dem zweiten Platzverweis habe ich eigentlich keinen Pfifferling mehr auf uns gesetzt.“

Ab der 72. Minute waren die Wehrer nur noch zu neunt gewesen, just jenes Duo hatte sich vorzeitig verabschiedet, welches für den Ausgleich gesorgt hatte: Nach 52 Minuten köpfte Michael Bauder eine Ecke von Nico Schellin zum 1:1 ins Netz. Dann sah Bauder die Gelb-Rote Karte (58.), wie später auch Schellin.

Die Ausgangslage sprach nun für Laufenburg, nachdem die Gäste die Partie ohnehin lange im Griff hatten und durch Bujar Halili nach fünf Minuten in Führung gegangen waren. Zwar hatte der FC durch Marc Seger (7.) und Andreas Ranert, der nach 21 Minuten an Gäste-Torhüter Sebastian Wassmer scheiterte, den Ausgleich auf dem Fuß. Doch das Laufenburger Spiel war durchdachter. „Wir haben vor der Pause keine Lösungen gefunden“, bemängelte Schenker.

SV-08-Coach Michael Wasmer: „Machtlos an der Außenlinie“

Dies sollte sich in einer aufregenden zweiten Halbzeit jedoch ändern und führte auch zum Ausgleich. Nach den beiden Platzverweisen stieg die Ballbesitzquote der Gäste allerdings deutlich an. Doch heißt Ballbesitz noch lange nicht Torgefahr, und die ließ Laufenburg gänzlich vermissen. „Wir haben keine Mittel gefunden, um Torgefahr auszuüben. Auch der 100-prozentige Wille der Spieler hat mir gefehlt“, kritisierte SV-08-Trainer Michael Wasmer. „Da ist man an der Außenlinie machtlos. 20 Minuten in doppelter Überzahl zu spielen und kaum Torgefahr auszuüben, das sagt schon einiges.“

Die besseren Chancen verzeichnetendie Wehrer, die immer wieder kleine Nadelstiche setzten. Zunächst vergab Ersin Demircan aus aussichtsreicher Position, kurz darauf traf Alexander Rebis das Torgebälk. Die dezimierten Wehrer kämpften bis zum Umfallen, Bertolottis Treffer mobilisierte nochmals alle verfügbaren Kräfte bei den Gastgebern.

Der Schlusspfiff nahte, „ich wäre mit einem Punkt hochzufrieden gewesen“, sagte ein völlig aufgelöster Schenker nach einer emotionalen Schlussphase. Denn nach dem Gegentor warf Laufenburg in der sechsminütigen Nachspielzeit alles nach vorne. Und tatsächlich lag der Ausgleich in der Luft: Bei einem Getümmel im FC-Strafraum verpassten Amin Bouhouch und Unglücksrabe Feldmann aus kurzer Distanz das Tor – dann erlöste der Schlusspfiff die Wehrer.

FC Wehr – SV 08 Laufenburg 2:1 (0:1)
Tore: 0:1 Halili (5.), 1:1 Bauder (52.), 2:1 Bertolotti (90.+1). Schiedsrichter: Fante (Neuenburg). Zuschauer: 220. Gelb-Rot: Bauder (58.), Schellin (72./beide Wehr).
Aufrufe: 06.8.2017, 20:21 Uhr
Werner Hornig (BZ)Autor