2024-04-25T14:35:39.956Z

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Günter Gollinger hatte als Sportlicher Leiter des FC Wangen einen sehr guten Start.
Günter Gollinger hatte als Sportlicher Leiter des FC Wangen einen sehr guten Start. – Foto: Josef Kopf
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Zwei Glücksgriffe haben die Messlatte hoch gelegt

Auch Verbandsligakicker des FC Wangen befinden sich aktuell in einer Fußballpause. Wangens Sportlicher Leiter Günter Gollinger hält es für „eher unwahrscheinlich, dass die Saison vor dem Jahreswechsel nochmals fortgesetzt wird“, dennoch halten sich Wangener Spieler fit, um einen Kaltstart zu vermeiden.

Gerade mal ein Jahr ist vergangen, als in einer äußerst schwierigen Phase im Abstiegskampf, der erfahrene Erhard Ambs als neuer Sportlicher Leiter beim FC Wangen vorgestellt wurde und bei den Allgäuern nochmals Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt aufkeimte. Die erhoffte Wende blieb aber aus und der Allgäuer Traditionsclub hielt sich nur durch den Saisonabbruch in Württembergs höchster Spielklasse. Im Sommer folgte die überraschende Trennung von Trainer Adrian Philipp, der sich mit dem Verein auf eine Auflösung seines bis 2021 laufenden Vertrags einigte. In der Sommerpause sollte die Mannschaft qualitativ und quantitativ verstärkt werden, was in der Coronapause jedoch nicht absehbar war, daher zog Philipp in Absprache mit den Vereinsvorsitzenden die Notbremse.

Neue Spieler waren auch zu Beginn der Sommervorbereitung unter dem neuen Trainer und Ex-Profi Uwe Wegmann kaum zu sehen, was die Verantwortlichen im Hinblick auf die neue Saison wohl nicht gerade positiv stimmte. Nach nur einem guten halben Jahr legte auch Erhard Ambs sein Amt nieder. „Es gab scheinbar Unstimmigkeiten während der Transferperiode“, sagte Wangens neuer Sportlicher Günter Gollinger dazu. Gollinger, der im vergangenen Jahr Wangens zweite Mannschaft trainierte und zuvor bereits Co-Trainer von Adrian Philipp war, trat im Sommer ebenfalls zurück. Die Vereinsverantwortlichen wollten Gollinger aber gerne im Verein behalten: „Sie wollten nicht, dass ich gehe, aber für mich gab es vorerst kein zurück.“ In einem „turbulenten Sommer“ und nach dem Weggang von Ambs, bekam Gollinger eine überraschende Anfrage. „Als Erhard aufgehört hat, haben die FC-Verantwortlichen gefragt, ob ich das übernehmen kann. Das war alles andere als geplant, dennoch habe ich gleich zugesagt“, erinnert sich Gollinger. Still und leise schlüpfte er in seine neue Rolle und landete zusammen mit Trainer Uwe Wegmann und den Wangener Vorsitzenden zwei echte Glücksgriffe.

Bereits nach dem Saisonstart verpflichtete der FC Wangen mit Ex-Profi Alessandro Riedle und Mateo Bukvic aus Kroatien zwei Spieler, die sofort zu überzeugen wussten. Auch wenn die Wangenermit ihren Verstärkungen aktuell eine gute Rolle in der Verbandsliga spielen, sieht Günter Gollinger, für den die eigens gesetzte Messlatte seit den Transferkrachern Riedle und Bukvic natürlich hoch liegt, noch eine Menge Arbeit auf sich zukommen: „Unser Kader ist total eng, da darf nicht viel passieren und ein richtiger Konkurrenzkampf fehlt uns auch.“ Es sollen möglichst schon im Winter weitere Spieler den Weg nach Wangen finden. „Wir wollen schon noch was tun, auch wenn es schwierig ist, da die meisten Spieler mit Verbandsliganiveau noch vertraglich gebunden sind“, sagt der Sportliche Leiter. Erste Gespräche mit potenziellen Neuzugängen haben schon stattgefunden. „Zwei bis drei Kontakte sind schon am Laufen, aber da ist auch noch lange nichts in trockenen Tüchern“, sagt Gollinger und fokussiert die Suche nach einem neuen Angreifer: „Im Sturmzentrum fehlt uns auf jeden Fall einer.“

In der Hinrunde spielte meist Kapitän und Mittelfeldspieler Simon Wetzel in der Spitze und am letzten Spieltag vor der Unterbrechung schickte Wegmann seinen wiedergenesenen Innenverteidiger Daniel Wellmann in den Sturm. Dennoch lief die Hinrunde bis zur Unterbrechung überraschend gut und die Wangener stehen auf einem zufriedenstellenden achten Tabellenplatz. Auch wenn die letzten zwei Spiele verloren gingen, waren die Allgäuer nicht erfreut über die Unterbrechung. „Das kann man nie sagen, ob einem eine solche Pause gelegen kommen kann, aber wir hätten sicherlich gerne weitergespielt“, sagt Gollinger.

Eine richtige Pause bedeutet die Saisonunterbrechung für die FC-Spieler jedoch noch lange nicht. „Aktuell sind die Spieler verpflichtet, ein individuelles Trainingsprogramm zu absolvieren, jeder Spieler hat Vorgaben, was er zu tun hat“, sagt Gollinger, obwohl ihn eine Fortsetzung der Spielzeit vor dem Jahreswechsel sehr überraschen würde. „Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, im Dezember den Spielbetrieb nochmal aufzunehmen, dennoch müssen wir Stand jetzt noch davon ausgehen.“ Immerhin kann Gollinger in der spielfreien Zeit nochmals auf seine ersten vier Monate als Sportlicher Leiter zurückblicken, wo ihn besonders die Spiele gegen Berg und Friedrichshafen begeistert haben: „Wir haben gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind und haben uns die Derbyhoheit zurückgeholt.“

Aufrufe: 018.11.2020, 16:29 Uhr
Markus PrinzAutor