2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Jonas Heilhecker engagiert sich auf und neben dem Platz für den FC Waldems.
Jonas Heilhecker engagiert sich auf und neben dem Platz für den FC Waldems. – Foto: g0rZh - stock.adobe/Dietrich

"Die gesamte Gemeinde steht hinter uns"

Nachspielzeit mit Jonas Heilhecker +++ Der Waldemser über seine Arbeit im Vorstand des Neulings und das erste Ligaspiel gegen Hettenhain

Waldems. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Jonas Heilhecker. Der 25-Jährige Mittelfeldstratege ist nicht nur auf dem Platz ein wichtiger Führungsspieler, sondern auch im Vorstand des neu gegründeten FC Waldems tätig. Mit uns spricht Jonas über die lange Planungszeit vor der offiziellen Gründung und den Start in die A-Liga-Saison.
FuPa: Jonas, am Wochenende absolviert der FC Waldems in der Kreisliga A das erste Ligaspiel. Kannst du uns kurz erläutern, wie und warum es zu der Neugründung kam?

Jonas Heilhecker: Der Grundstein für die Neugründung wurde für die Meisten von uns bereits in der Jugend gelegt. Dort haben die Spieler aus Niederems und Steinfischbach schon lange in diversen Spielgemeinschaften zusammengespielt, sodass der Kontakt zwischen den Jungs immer da war. In den letzten Jahren wurde die Personaldecke in den einzelnen Vereinen immer dünner, sodass schon länger über eine Fusion nachgedacht wurde. Da die vorherigen Kooperationsverträge dieses Jahr ausgelaufen sind, hat sich nun die Möglichkeit ergeben, unseren Wunsch eines gemeinsamen Vereins zu erfüllen.

Euer Kader setzt sich fast ausschließlich aus den Spielern der SG Niederms/Esch und der ehemaligen FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach zusammen? Hat es bei der Eingewöhnung geholfen, dass sich die Meisten von euch schon vorher kannten?

Da viele von uns vorher im Hochtaunuskreis gespielt haben, wird die neue Saison sicherlich eine Umstellung für den FSG-Teil des Kaders sein. Durch unsere Jugendzeit ist uns der Rheingau-Taunus-Kreis aber natürlich bestens bekannt. Von Neuland kann also nicht unbedingt die Rede sein. Auch der Kennenlernprozess ist ziemlich schnell vonstatten gegangen. Natürlich sind noch nicht alle Automatismen vorhanden, aber wir sind auf einem sehr guten Weg.

Steinfischbach hat vergangene Saison in der Kreisoberliga Hochtaunus gespielt. Habt ihr den Anspruch, eine Klasse tiefer sofort um die Meisterschaft mitzuspielen?

Wir wissen, dass wir für das A-Klassen-Niveau über eine sehr stark besetzte Truppe verfügen. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass wir ein brandneuer Verein sind, der sich erst noch vollständig finden muss. Daher müssen wir uns immer darauf besinnen wo wir herkommen. Wir arbeiten im Training akribisch an unserer taktischen Ausrichtung und haben ein ambitioniertes Trainerteam. Wenn wir das umgesetzt bekommen, was der Trainer vorgibt, können wir oben mitspielen.

Du bist nicht nur als Spieler im Verein aktiv, sondern auch als Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing zuständig. Was waren in den vergangenen Monaten deine Aufgaben?

Einerseits habe ich mich um den Aufbau unserer Social-Media-Präsenz gekümmert. In der heutigen Zeit ist es aus meiner Sicht unabdingbar, auf Facebook, Instagram und co vertreten zu sein. Das macht uns für Außenstehende zugänglicher und trägt zur Identitätsbildung bei. Des Weiteren habe ich viel mit potenziellen Sponsoren gesprochen und versucht, uns auf diesem Gebiet ein solides Fundament aufzubauen. Hier möchte ich unseren lokalen Partnern ein ganz großes Kompliment machen. Sie waren trotz der kurzen Anlaufzeit sofort Feuer und Flamme für unser Projekt. Ohne diese Unterstützung wäre ein reibungsloser Start in die Saison nicht möglich gewesen.

Deine Doppelfunktion als Spieler und Vorstandsmitglied ist im Fußball nicht alltäglich. Wie wirkt sich deine Funktionärs-Arbeit auf das Standing in der Mannschaft aus?

Durch meinen direkten Draht zur Vereinsführung habe ich in der Mannschaft eine Führungsspielerrolle quasi mit inbegriffen. Diesen Anspruch habe ich aber auch an mich selbst. Wenn die Jungs ein Problem oder Fragen haben, will ich der erste Ansprechpartner sein, an den sie sich wenden können. Dies bringt aus meiner Sicht viele Vorteile und kommt auch bei den Spielern sehr gut an. Unser Vorstand hat generell ein sehr junges Durchschnittsalter. Das hilft bei der Kommunikation mit den Spielern enorm. Natürlich will ich auch sportlich meine Leistung bringen und auch in dieser Hinsicht ein Führungsspieler werden.

Am Wochenende tretet ihr im ersten Ligaspiel gegen den 1. FC Hettenhain an. Die Pokal-Generalprobe gegen Hahn habt ihr souverän gewonnen. Was nehmt ihr euch für die Partie vor?

Unser primäres Ziel ist es, die Anweisungen und taktischen Vorgaben unseres Trainers umzusetzen. Das hat gegen Hahn schon sehr gut geklappt, auch wenn im Abschluss noch etwas Luft nach oben war. Können wir an diese Leistung anknüpfen, haben wir auch am Sonntag wieder eine sehr gute Chance, den Platz siegreich zu verlassen.

Seit einigen Wochen sind im Amateurfußball wieder Zuschauer zugelassen. Wie kommt der neue Verein in der Gemeinde an und mit wieviel Andrang rechnest du am Sonntag?

Wir haben von den Menschen in Waldems in den vergangenen Monaten extrem viel Zuspruch erhalten. Man kann das beste Konzept haben und exzellente Arbeit machen; Wenn es die Leute nicht interessiert, wird es immer schwierig. Daher kann ich mich bei allen Unterstützern nur herzlichst bedanken. Wie oft sich schon bei mir auf der Straße oder im Dorfladen nach dem neusten Stand erkundigt wurde, macht mich wirklich glücklich und zeigt auch, dass die Gemeinde hinter uns steht. Wir sind zwar ein brandneuer Verein, der aber auf der Tradition unserer Vorgänger aufbauen möchte. Mit der Dorfgemeinschaft und den Sponsoren im Rücken werden wir hart dafür arbeiten, den Waldemser Fußball voran zu bringen.
Aufrufe: 04.9.2020, 18:00 Uhr
Niklas AllmrodtAutor