Mayer übernimmt beim FC Wacker als Spielertrainer

"Sporadisch hat man sich in meine Arbeit eingemischt, beispielsweise in puncto Aufstellung. Das war der Hauptgrund für meine Entscheidung", sagte Rainer Schnell, ohne dabei Namen zu nennen. "Die Aufstellung ist allein Trainersache. Das wollte ich mir nicht weiter antun. Deshalb habe ich einen klaren Schnitt vollzogen." Mit der Mannschaft sei er gut ausgekommen, die Arbeit habe ihm immer Spaß gemacht. Als weiteren Grund für seinen Rückzug nannte der 51-Jährige die aktuelle sportliche Lage, mit der er nicht zufrieden war. "Ich wollte mit der Mannschaft vorn mitspielen", so Rainer Schnell. Derzeit steht der FC Wacker allerdings auf Rang acht mit 20 Punkte (41:41 Tore) nach 15 Spielen . "Defensiv haben wir einfach zu viele individuelle Fehler gemacht, die uns Punkte gekostet haben. Nach vorn waren wir hingegen sehr stark unterwegs." Nur der Spitzenreiter SV Schemmerhofen (40 Punkte/49:13 Tore) und der Tabellenzweite TSG Achstetten (36/42:15) haben bislang mehr Treffer erzielt als die Biberacher. Den Zeitpunkt für seinen Schritt bezeichnet Rainer Schnell als richtig: "Jetzt kann ein anderer eine gescheite Vorbereitung machen und die Mannschaft auch schon richtig auf die kommende Saison einstimmen."

Überraschende Entscheidung

Für Wackers Abteilungsleiter Uwe Ehing kam die Entscheidung von Rainer Schnell sehr überraschend. "Sportlich ist es zwar nicht gelaufen wie erhofft. Das ist aber nicht allein Rainers Schuld, da kommen mehrere Faktoren zusammen", sagte der 42-Jährige. Ansonsten habe seiner Ansicht nach aber alles gepasst. "Rainer hat einen guten Job gemacht. Er hat eine charakterstarke Mannschaft geformt, die trotz aller sportlicher Rückschläge immer wieder Moral gezeigt hat", so Uwe Ehing. "Wir hätten die Saison gerne mit ihm beendet." Eigentlich sei auch für vergangenen Freitag ein Termin vereinbart gewesen, um die Hinrunde aufzuarbeiten und zu besprechen was man künftig besser machen könne. "41 Gegentore in 15 Spielen sind beispielsweise einfach zu viel", sagte der Wacker-Abteilungsleiter. "Ich wollte mich aber keinesfalls in seine Arbeit einmischen, sondern gemeinsam mit ihm nach Lösungen suchen."

Zu dem Termin kam es aber nicht mehr, schon zuvor hatte Rainer Schnell seinen Rückzug per WhatsApp kommuniziert. Dies fand der Wacker-Abteilungsleiter nach eigener Aussage unpassend. "Ich hätte mir ein persönliches Gespräch gewünscht. Wir wünschen ihm trotz allem alles Gute für die Zukunft", so Uwe Ehing. Dazu sagte Rainer Schnell: "Ich bin ein emotionaler Typ. So konnte ich nochmal alles durchlesen, ob ich die richtigen Worte gefunden habe. Es gibt eben Leute, die lieber eine Nachricht schreiben." Der 51-Jährige betonte, dass man im Guten auseinander gegangen sei. "Ich wünsche dem FC Wacker alles Gute für die Zukunft und danke dem Verein für die Chance, erstmals eine Mannschaft im Aktivenbereich coachen zu können", so Rainer Schnell.

"Ein Glücksgriff"

Bis zum Saisonende soll es nun David Mayer als Spielertrainer beim FC Wacker richten, der vor der Spielzeit vom SV Ochsenhausen nach Biberach gekommen war. "Wir haben nach einer schnellen Lösung gesucht und wollten keinen Vereinsfremden holen. David war unser erster Ansprechparter und hat gleich im ersten Gepräch voll überzeugt", erläutert Uwe Ehing, warum sich der Club für den 35-Jährigen entschieden hat. "Er hat zwar noch keine Trainererfahrung, aber dafür viel als Spieler. Er hat schon in der Verbandsliga für Balingen gespielt und für Ochsenhausen in der Landesliga. Er weiß wo unsere Schwachstellen sind und wo man den Hebel ansetzen muss. David ist ein Glücksgriff für uns, als Spieler und Mensch." Mit dem 35-Jährigen wolle der FC Wacker nun noch das bestmögliche in dieser Saison erreichen.