2024-04-30T13:48:59.170Z

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F: Bock
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Energie lehnt Zerschlagung der Regionalliga Nordost ab

19 von 20 Drittligisten unterstützen Modell mit vier Regionalligen / Nordost-Staffel würde aufgeteilt

In der Diskussion um die Neugliederung der Regionalligen haben sich die Drittligisten jetzt klar positioniert: 19 der 20 Vereine plädieren für ein Modell mit vier Staffeln und die Auflösung der Regionalliga Nordost. Nur Energie Cottbus lehnt die Pläne klar ab.

In einer gemeinsamen Erklärung haben sich am Freitag 19 der 20 Drittligisten für ein künftiges Regionalliga-Modell ausgesprochen: Es soll nur noch in vier Staffeln gespielt werden. Die Regionalliga Nordost soll demnach aufgelöst und die Mannschaften auf die Nord- und Süd-Staffeln aufgeteilt werden. "Im Zuge der angestrebten Abschaffung von Aufstiegsspielen ist es erforderlich, dass NOFV, Norddeutscher Fußball-Verband und Bayerischer Fußball-Verband die dafür nötige Regionalliga-Reform umsetzen. Da es auf Grund kollidierender Interessen keine optimale und alle Vereine und Verbände zufriedenstellende Lösung geben kann, tragen die aktuellen Drittligisten den Kompromiss der Splittung der Herren-Regionalliga Nordost mit und fordern von den Verantwortlichen des Nordostdeutschen Verbandes die Zustimmung mit dem Ziel einer fairen Aufstiegsregelung", heißt es in der Erklärung der Drittligisten.

Desweiteren haben die Vereine auch beschlossen, die eigentlich bis zur Findung eines neuen Modus nur als Übergangslösung gedachte Regelung mit vier direkten Absteigern aus der 3. Liga weiter beizubehalten: "Um endlich eine faire und nachhaltige Lösung zu finden, erklären sich 19 Drittligisten weiterhin bereit, das ursprüngliche Entgegenkommen zur Zustimmung für vier direkte Absteiger statt zuvor drei beizubehalten und damit die Voraussetzung für vier direkte Aufsteiger aus den Regionalligen zu schaffen."

Abschließend fordern die Unterzeichner weiter "eine mittelfristigen Neustrukturierung unterhalb der 3. Liga. Diese ist aus Sicht aller Unterzeichner dieser Erklärung dringend nötig, da aktuell – mit all seinen daraus resultierenden Problemen – der Übergang vom Profi- zum Amateurfußball in den Regionalligen stattfindet."

Ein Verein hat die Erklärung aber nicht unterzeichnet: Energie Cottbus. Die Lausitzer lehnen "die derzeit diskutierten Modelle mit 4 Regionalligen unter der Prämisse der Aufteilung des NOFV-Gebiets, sowie den festen Aufstiegsplätzen für die Regionalligen West und Südwest und zwei Aufsteigern aus den Regionalligen Nord, Nordost und Bayern konsequent ab", wie der FCE ebenfalls am Freitag auf seiner Homepage mitteilt. Der FCE sieht durch das diskutierte Modell die Vereine aus dem Bereich des NOFV deutlich im Nachteil. "Insbesondere stehen wirtschaftliche Interessen einer Zustimmung entgegen. Respektive aus Cottbuser Sicht stünden anstatt Fahrten zum Beispiel nach Leipzig (213 Km), Erfurt (315 Km) oder Nordhausen (339 Km), etwaige Reisewege nach Bremen (488 Km), Oldenburg (528km) oder Flensburg (560 Km) auf dem Programm. Diese Fahrtwege wären mit deutlich höheren Kosten im Bereich Reiseaufwand (Busfahrten/Hotelkosten) verbunden, wodurch dem Verein ein noch größerer Wettbewerbsnachteil gegenüber Vereinen beispielsweise aus der Staffel West entstehen würde."

Neben den höheren Kosten befürchtet Cottbus auch weniger Einnahmen durch den Wegfall von Derbys und den vermutlich weniger mitreisenden Auswärtsfans: "Durch einen vorhersehbaren Zuschauerschwund auf Seiten der Heimfans bei Spielen gegen vermeintlich „unattraktive“ Gegner sind zudem sinkende Spieltagseinnahmen zu erwarten. Damit verbunden sinkt auch die Attraktivität für potentielle Sponsoren und somit auch Vermarktungserlöse."

Energie setzt deswegen auf ein gänzlich anderes Modell: der Aufstockung der 3. Liga auf 22 Teams und die gleichzeitige Erhöhung der Aufsteiger auf fünf Mannschaften. "Diese Lösung ist unserer Auffassung nach allerdings nur umsetzbar, wenn entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen bzw. getätigte Versprechen eingehalten werden. Dies betrifft dann insbesondere die Schaffung von finanziellen Rahmenbedingungen für 22 Teams in der 3. Liga. Dies bedeutet zudem die Reduzierung der Belastung durch die Landespokalwettbewerbe oder gegebenenfalls auch eine Reform des DFB-Pokals (beispielsweise ein Startrecht für alle Drittligisten)", erklärt der FC Energie.

Aufrufe: 022.2.2019, 13:04 Uhr
Sven BockAutor