2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Andreas Faber und Kollegen hatten gegen Rosenheim erneut das Nachsehen. F: Leifer
Andreas Faber und Kollegen hatten gegen Rosenheim erneut das Nachsehen. F: Leifer

Seethaler drastisch: "Vielleicht reicht's bei einigen nicht"

Unterföhring weiterhin sieglos

Auch im achten Regionalligaspiel der Vereinsgeschichte hoffte Liganeuling Unterföhring vergeblich auf den ersten Sieg.

Im Gegenteil: Die bittere Heimpleite am Freitagabend förderte einige Unstimmigkeiten zutage, die nur wenige Wochen nach dem so euphorisch bejubelten erstmaligen Aufstieg in die Viertklassigkeit überraschten. „Irgendwas stimmt da nicht“, mutmaßte Trainer Thomas Seethaler. Sein Puls bewegte sich im bedenklichen Bereich, der Auftritt seiner Mannschaft hatte ihm schwer zugesetzt. „So darfst du dich nicht präsentieren“, zeterte der 47-Jährige, „die erste Halbzeit war unterirdisch, das war eine bodenlose Frechheit“. Nachdem sich seine Elf zunächst ernüchternd naiv auskontern ließ (17.), hatte sie Glück, dass die spielstarken Gäste offenbar Mitleid hatten und es vorerst beim 0:1 beließen.

Durch einen abgefälschten Distanzschuss von Andreas Kostorz konnten die Platzherren zwar egalisieren (54.) und hatten anschließend ihre beste Phase. In der Schlussphase jedoch ließen sie sich noch zwei weitere Male billig auskontern (84., 87.), Andreas Fabers Anschlusstreffer per direkt verwandeltem Freistoß (92.) war die letzte Aktion der Partie.

„Einige Spieler sollten sich selbst hinterfragen“, wetterte Seethaler, „da liegen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander“. Durch viele Gespräche und „deutliche Worte“ werde er nun zu erörtern versuchen, „was in der Mannschaft nicht passt“. Von Anfang an, so Seethaler, sei „klar gewesen, dass wir gegen den Abstieg spielen“, jetzt aber sei der Zeitpunkt gekommen, „Tacheles zu reden“. Als größtes Problem machte er Egoismus aus, „viele schauen nur auf sich selber, vielleicht ist auch der Kader zu groß“. Doch den FCU-Coach beschlichen nach der desillusionierenden vierten Saisonniederlage auch grundsätzliche Zweifel an der Qualität: „Vielleicht reicht’s bei einigen ja auch einfach nicht.“ Noch ist es nicht zu spät, schließlich steigen nur zwei Mannschaften direkt ab, selbst der Tabellen-17. erhält am Ende die Chance, sich über die Relegation den Klassenerhalt zu sichern. Eine unruhige Woche aber steht dem FCU allemal bevor.

Aufrufe: 011.9.2017, 08:41 Uhr
Matthias Horner - Münchner MerkurAutor