2024-05-08T14:46:11.570Z

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F: Leifer
F: Leifer

Regionalliga: Unterföhring abgewatscht, Garching im Pech

"Als wäre es unser letztes"

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Mit einem souveränen 3:0-Heimerfolg über den zuvor viermal in Serie unbesiegten FC Pipinsried hatte der TSV 1860 den 15. Spieltag der Regionalliga Bayern am Freitagabend eröffnet.

Das Gastspiel der Bayern-Reserve in Rosenheim wurde wegen diverser Länderspielabstellungen auf den 17. Oktober verlegt. Der VfR Garching musste am Samstag ebenso die nächste Niederlage hinnehmen wie der auch nach dem Trainerwechsel weiterhin sieglose Aufsteiger FC Unterföhring.

Ohne den neuen Trainer Peter Faber, der den nach der schmerzhaften 2:3-Heimpleite gegen Seligenporten geschassten Thomas Seethaler abgelöst hatte, handelte sich der Aufsteiger die höchste Saionniederlage ein. Betreut wurde der FCU in Ingolstadt von seinem Neffen Andreas Faber, dem Sohn von Präsident Franz Faber. Wegen einer Familienangelegenheit war der neue FCU-Coach verhindert, „der Termin stand schon seit Monaten fest, das war nicht zu ändern“.

Die bescheidenen Resultate, so der 59-Jährige, seien „eine Frage des Selbstvertrauens, dadurch fehlt uns die nötige Stabilität, das einzige, was uns jetzt hilft, ist ein Erfolgserlebnis“. Dass ein solches auch im ersten Spiel nach Seethalers Demission nicht gefeiert werden konnte, lag laut Andreas Faber vor allem am schnellen ersten Gegentor durch Ex-Löwe Jonatan Kotzke (10.). „Das war in unserer aktuellen Lage, in der die Mannschaft eh psychisch angeknackst ist, natürlich Gift“, konstatierte der 29-jährige Offensivspieler, der mit sechs Treffern bester Unterföhringer Torschütze ist, wegen seiner fünften Gelben Karte aber gesperrt war.

Der nächste Tiefschlag folgte prompt: Noch vor dem Seitenwechsel erhöhte Ralph Hasenhüttls Sohn Patrick auf 2:0 (37.). Zwar konnte Philipp Schmidt in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs verkürzen, nach dem Wiederanpfiff aber kassierte der Liganeuling noch drei weitere Gegentreffer (50., 57./FE, 78.) und blieb damit auch im 14. Saisonspiel ohne Sieg. „Mit dem schnellen 3:1 nach der Halbzeit war der Kas bissen“, berichtete Andreas Faber, der dennoch betonte: „Wir sind konkurrenzfähig und noch lange nicht geschlagen.“

Der Plan seines Onkels Peter Faber für die Trendwende sieht vor, „in jedes Spiel zu gehen, als ob es unser letztes wäre“. Nachdem das Trainerdebüt des Neffen derart gründlich daneben ging, liegt die Hoffnung beim Familienunternehmen FCU nun auf dem mit 59 Jahren erfahrensten der drei Fabers. Am Samstag (14 Uhr) empfängt die Faber-Elf den ebenfalls zuletzt strauchelnden VfR Garching zum Derby.

FC Ingolstadt 04 II – FC Unterföhring 5:1
FC Ingolstadt 04 II: Fischhaber, Gerlspeck, Nicklas, Langen (6. Reislöhner), Schiller (64. Senger), Gashi, Kotzke, Rizzo, Hasenhüttl, Suljic (46. Dannemann), Watanabe - Trainer: Demir
FC Unterföhring: Caruso, Brandstetter, Morou, Kain (64. Sabbagh), Hofmann, Putta (66. Arkadas), Kostorz, Bittner (76. Kubica), Takahara, Schmidt, Olwa-Luta - Trainer: Faber
Schiedsrichter: Emmer (Passau) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Kotzke (10.), 2:0 Hasenhüttl (36.), 2:1 Schmidt (45.+2), 3:1 Schiller (50.), 4:1 Gashi (57. Foulelfmeter), 5:1 Hasenhüttl (78.)

Das nun anstehende Derby gegen Unterföhring bietet für den VfR einerseits eine ideale Gelegenheit, um nach zuletzt drei Niederlagen in Folge das Tief zu beenden. Andererseits muss Garchings Trainer Daniel Weber dort auf drei seiner Abwehrspieler verzichten.

„Mehr als heute kann nicht gegen einen laufen“, haderte der 44-jährige VfR-Coach nach der fünften Heimniederlage der Saison. Schon nach zwei Minuten zog sich in Außenverteidiger Daniel Suck ein absoluter Leistungsträger eine schwere Sprunggelenksverletzung zu. Befürchtet wurde eine Außenbandblessur, womöglich ist auch die Syndesmose in Mitleidenschaft gezogen.

Doch auch der für ihn eingewechselte Dominik Hepp musste wegen Problemen an der Patellasehne noch vor dem Seitenwechsel wieder ausgetauscht werden (36.). Später handelte sich Innenverteidiger Semi Belkahia noch zwei Gelbe Karten binnen vier Minuten ein (54.) und vor dem Gegentreffer (68.) rutschte Silas Göpfert weg. So blieb Weber nichts übrig, als seiner Mannschaft immerhin „eine gute Reaktion nach dem frühen Schockmoment“ zu attestieren. Nun gelte es, so der VfR-Coach, „die Wunden zu lecken“, in den kommenden Wochen sei „weniger die feine Klinge gefragt, wir müssen uns jetzt das Glück zurückerzwingen“.

VfR Garching – SpVgg Greuther Fürth II 0:1
VfR Garching: Fritz, Göpfert, Niebauer, Pflügler, Belkahia, Salassidis, Niebauer, Tugbay, Suck (4. Hepp) (36. Mayer), Staudigl, De Prato (65. Tunc) - Trainer: Weber
SpVgg Greuther Fürth II: Königsmann, Sollfrank, Tischler, Burger, Langer, Kayaroglu (79. Baldauf), Kartalis, Derflinger, Wiedmann, Heinloth (73. Danhof), Maderer (60. Ammari) - Trainer: Rost
Schiedsrichter: Hartl (Hacklberg) - Zuschauer: 290
Tore: 0:1 Heinloth (68.)
Gelb-Rot: Belkahia (54./VfR Garching/wiederholtes Foulspiel)

Aufrufe: 08.10.2017, 19:28 Uhr
Münchner Merkur: Matthias HornerAutor