2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Gabriel Gülec (rechts) hat seine Rolle bei TuBa Pohlheim gefunden.	Foto: Bär
Gabriel Gülec (rechts) hat seine Rolle bei TuBa Pohlheim gefunden. Foto: Bär

Ein feiner Heber als nächster Schritt

KOL GIESSEN SÜD: +++ Gabriel Gülec nimmt nach Anlaufphase wichtige Rolle bei Kreisoberliga-Tabellenführer TuBa Pohlheim ein +++

POHLHEIM. Gut dreieinhalb Jahre nach dem Abstieg schickt sich TuBa Pohlheim an, die Rückkehr in die Fußball-Gruppenliga tatsächlich zu schaffen. Fünf Punkte Vorsprung hat sich die Truppe von Trainer Sherwin Rahmani in der Kreisoberliga Gießen Süd mittlerweile erarbeitet. Ein Grund dafür war zuletzt der wichtige 3:2-Erfolg im Topspiel gegen den MTV 1846 Gießen, bei dem auch Gabriel Gülec eine Hauptrolle spielte. Für uns ist der 20-Jährige daher der „Spieler der Woche“.

„Mit der Teamleistung bin ich sehr zufrieden“, ließ der Mittelfeldakteur TuBas anschließend wissen. „Wir haben uns von dem frühen Rückstand nicht verunsichern lassen, unser Spiel durchgezogen und sind dann verdientermaßen in Führung gegangen. Nach dem 3:1 hatten wir sogar einige Möglichkeiten, um das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten.“

Dabei war vor der Partie schon ein wenig Druck aufgekommen, die SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod hatte bereits am Freitag mit 4:2 gegen die SG Treis/Allendorf gewonnen und war bis auf zwei Punkte an die Rahmani-Truppe herangerückt. „Und auch der MTV wäre ja mit einem Sieg bei uns wieder dick im Geschäft gewesen. Daher freut uns der Erfolg natürlich umso mehr“, betont Gülec.

Der hatte bereits seine fußballerische Jugend in Pohlheim verbracht, ehe er im Aktivenbereich zunächst für den FC Grüningen, im letzten Jahr dann für den Liga-Kontrahenten VfR Lich auflief. Gute Gespräche mit Trainer Rahmani und dem sportlichen Leiter Christian Mbachi überzeugten den Außenbahnspieler aber, vor dieser Saison von einer Rückkehr. „Es wurde sich sehr um mich bemüht, und mir wurde schon das Gefühl vermittelt, dass ich gebraucht werde. Zudem kenne ich viele meiner Mitspieler schon von früher. Das hat mich natürlich auch noch beeinflusst“, gibt Gülec zu. Zudem kommt durch seine Cousins Benjamin und Gelo, die ebenfalls für TuBa spielen, auch der familiäre Aspekt nicht zu kurz.

Nach durchwachsenem Start, bei dem Gülec oftmals nur als Joker fungierte oder auch mal gar nicht spielte, hat sich der 20-Jährige mittlerweile ins Team gearbeitet, worauf er stolz ist. „Generell ist es ja nicht leicht, wenn man neu zu einer Mannschaft kommt. Da muss man erst einmal seinen Platz finden. Zudem haben wir einen richtig starken Kader, bei dem die Positionen doppelt gut besetzt sind“, beschreibt der Offensivspieler die Lage. Über die Entwicklung, die sein Neuzugang in den letzten Wochen hingelegt hat, freut sich auch Aziz Kartal. „Vielleicht waren die Erwartungen am Anfang zu hoch, vielleicht wurde dadurch der Druck zu groß. Aber Gabriel hat inzwischen einen enormen Sprung nach vorne gemacht, ist lernwillig, sehr trainingsfleißig und blüht in letzter Zeit regelrecht auf. Das freut uns natürlich sehr“, lobt TuBas Vereinsvorsitzender.

So trug Gülec nicht nur beim letzten Auswärtserfolg in Homberg mit einem Treffer zum 2:0-Erfolg bei, sondern stellte mit einem feinen Heber zum 2:1 auch die Weichen für TuBas Spitzenspiel-Sieg über den MTV. Doch trotz der Tabellenführung mit fünf Punkten Vorsprung bleibt TuBas Mittelfeldmann, der seine größten Stärken in seiner Schnelligkeit und seiner Zweikampfaggressivität sieht, bescheiden. „Wir haben uns sicherlich eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet, aber wir schauen jetzt erst einmal von Spiel zu Spiel und wollen zunächst bis zur Winterpause weiter punkten. Es gibt viele gute Mannschaften an der Ligaspitze, daher dürfen wir uns nicht auf unserem Vorsprung ausruhen.

Das bestätigt auch „sein Chef“: „Es wäre fahrlässig, jetzt zu denken, wir hätten schon etwas erreicht. Aktuell kannst du in dieser Klasse gegen jeden verlieren, wenn du nachlässt“, betont auch Kartal, der Trainer und Umfeld aber ausdrücklich lobt. „Das Training ist gut, die Jungs sind fit, die Kommunikation ist aktuell sehr gut, daher sind wir optimistisch. Da wir auch einen breiten Kader haben und auch Moral nach Rückständen zeigen wie am Wochenende, wollen wir natürlich gerne da oben bleiben.“

Seinen Wechsel nach Pohlheim hat Gabriel Gülec bislang ganz und gar nicht bereut, im Gegenteil. „Ich spüre hier wirklich die Unterstützung, sei es durch unseren Trainer oder auch durch den sportlichen Leiter, was für mich sehr wichtig ist. Es macht momentan unheimlich viel Spaß, die Mannschaft hat großes Potenzial, und wenn wir so weitermachen wie bisher, können wir sicherlich auch viel erreichen“, hofft der 20-Jährige, auch weiterhin eine solch wichtige Rolle einnehmen zu können wie im Topspiel gegen den MTV 1846 Gießen.



Aufrufe: 010.11.2017, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor