Tiefenbach II: A-Klasse und SG statt Relegation

"Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass das für alle Beteiligten die fairste Lösung ist", lässt Tiefenbachs Abteilungsleiter Roland Lindinger wissen. Seit geraumer Zeit plagt das Team um Spielführer Sebastian Kaiser akute Personalsorgen. Das gestrige Heimspiel gegen den TSV Obernzell-Erlau musste abgesagt werden, schon ein paar Wochen zuvor brachten die Blau-Weißen für das Gastspiel bei der SG Hochwinkl / Wildenranna keine Mannschaft auf die Beine. "Unsere fetten Jahre sind leider vorbei. Wir haben mit unserer Philosophie lange Zeit außergewöhnliche Erfolge feiern dürfen, aber irgendwann geht es halt nicht mehr. Sportlich waren wir lange Zeit am absoluten Limit", sagt Lindinger und spielt damit auf die Tatsache an, dass der Klub überwiegend auf Eigengewächse setzt und ein absoluter Gegner des Bezahl-Fußballs ist. Die Kritik an der jüngsten Absage gegen Obernzell-Erlau, das noch um den Aufstieg in die Kreisliga mitmischt, kann Lindinger nicht nachvollziehen: "Wir sagen kein Spiel ab, weil wir lustig sind, sondern dafür gibt es schwerwiegende Gründe. Eine Woche zuvor mussten wir schon mit sechs AH-Spielern und zwei Leuten antreten, die eigentlich ihre Laufbahn beendet hatten. Da gestern unsere Erste in Grainet ran musste, verschärfte sich die Situation nochmals. Wir haben trotz aller Mühen keine Mannschaft stellen können. Die Kritiker und Nörgler, die sich anonym in irgendwelchen Foren zu dem Thema äußern, können sich gerne bei mir melden, dann erkläre ich ihnen den Sachverhalt."

Lindinger: »Unsere fetten Jahre sind leider vorbei. Wir haben mit unserer Philosophie lange Zeit außergewöhnliche Erfolge feiern dürfen, aber irgendwann geht es halt nicht mehr. Sportlich waren wir lange Zeit am absoluten Limit.«

Um künftig personell wieder besser aufgestellt zu sein, wird die Tiefenbacher "Zweite" mit einem Nachbarverein eine Spielgemeinschaft bilden, die in der A-Klasse an den Start gehen wird. "Nächste Woche äußern wir uns konkreter zu dem Thema", informiert Lindinger, der hofft, dass der FCT zum Saisonfinale beim Meister Eberhardsberg antreten kann. Wenn nicht, wäre es die dritte Absage, die aber nicht zur Folge hätte, dass das Team aus der Wertung genommen wird. "Wenn die letzten beiden Absagen an den letzten beiden Spieltage passieren, tritt die ansonsten unter der Saison gültige Regel aus Kraft. Darüber haben wir uns schon informiert", berichtet Roland Lindinger. Nutznießer des freiwilligen FC-Rückziehers ist der SV Haag, der trotz seiner bescheidenen Ausbeute - der Ex-Kreisligist rangiert mit 15 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz - nun überraschend die Möglichkeit bekommt, eine sportliche Horrorsaison doch noch zu einem guten Ende bringen zu können. Ob die zuletzt siebenmal in Folge sieglosen Hödl-Schützlinge das hinbekommen, ist jedoch zumindest zu bezweifeln.