2024-05-02T16:12:49.858Z

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Türkgücü-Präsident Hasan Kivran (im Bild) sieht die Schuld für die Pokalabsage und deren Folgen beim 1. FC Schweinfurt und dem Bayerischen Fußball-Verband.
Türkgücü-Präsident Hasan Kivran (im Bild) sieht die Schuld für die Pokalabsage und deren Folgen beim 1. FC Schweinfurt und dem Bayerischen Fußball-Verband. – Foto: Klaus Rainer Krieger (www.fupa.net/oberbayern)

Türkgücü München: DFB-Pokal-Teilnahme oder Schadenersatzklage 

Präsident übt scharfe Kritik am BFV und am 1. FC Schweinfurt

Der Streit um die DFB-Pokalteilnahme geht in die nächste Runde. Türkgücü München übt scharfe Kritik am BFV und kündigt bei Nicht-Teilnahme eine Schadenersatzklage an.
  • Nach der Absage des DFB-Pokal -Spiels 1. FC Schweinfurt gegen FC Schalke 04 per einstweiliger Verfügung durch Türkgücü München sind die Fronten verhärtet.
  • Der Verein sieht die Hauptschuld bei den Unterfranken und beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV).
  • Präsident Hasan Kivran wirft Schweinfurt Wortbruch und dem Verband Heimlichtuerei vor.

München - Der Ton wird rauer. Nachdem BFV-Präsident Rainer Koch am Montag Türkgücü München öffentlich kritisiert hat, schießt der Verein scharf zurück. In einem Interview mit der Bild kündigt Präsident Hasan Kivranauf jeden Fall“ eine Schadenersatzklage an, falls der 1. FC Schweinfurt und nicht sein Verein im DFB-Pokal gegen Schalke 04 antreten wird. Der 54-Jährige sieht die Hauptschuld bei den Unterfanken. Türkgücü habe „die Absprachen eingehalten“, sagt der starke Mann der Münchner: „Am 28. August wurden wir vom DFB darüber in Kenntnis gesetzt, dass Schweinfurt Rechtsanwälte eingeschaltet hat und gegen die Lizenzerteilung an uns vorgehen möchte.

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Ein Beitrag geteilt von fussball-vorort.de (@fussballvorort) am Sep 14, 2020 um 6:34 PDT

Türkgücü München: BFV hat „klammheimlich“ die Statuen geändert

Kivran bestätigt die Vereinbarung, auf die BFV-Präsident Rainer Koch am Montag verwiesen hat. Sein Verein habe erst reagiert, als Schweinfurt Ende August juristische Mittel eingeleitet hat. „Es ging nicht anders“, sagt Kivran und prangert auch die Vorgehensweise des Verbands an „Der BFV hat die Spielordnung wenige Tage vor der Meldung Schweinfurts erneut geändert. Der BFV hat genau den Baustein aus der Satzungsanpassung vom Mai 2020 entfernt, welcher uns zum DFB-Pokal-Teilnehmer macht.“

Dies sei „klammheimlich“ passiert und habe „ein Geschmäckle“. Indirekt unterstellt der Funktionär sogar Rassismus auf Verbandsebene: „Selbstverständlich sind wir ein Verein, wie jeder andere in Deutschland, jedoch mit der Besonderheit von Migranten gegründet. Die heimliche Vorgehensweise vom BFV gegen unsere Interessen lässt hier Spielraum für Interpretationen“, findet Kivran.

Türkgücü München: „Wir sind nicht diejenigen, die ihr Wort gebrochen haben“

Er warnt den Verband vor einer juristischen Schlammschlacht und verweist auf die Kosten der Verfahrens: „Wie möchte der BFV eine derartige und langwierige Auseinandersetzung, in der sie nicht die eigenen Interessen vertritt, bezahlen? Aus Mitgliedsbeiträgen? Spenden? Oder die Funktionäre, weil es sich auch um deren Ego handelt“, fragt Kivran.

Gemeinsam mit Geschäftsführer Max Kothny weist das Türkgücü-Oberhaupt darauf hin, dass der Verband bereits am 28. August „vollumfänglich“ über die Pläne informiert wurde. „Wir sind nicht diejenigen, die ihr Wort gebrochen haben“, sagt Kothny. Der 23-Jährige benennt als Grund für die Vorgehensweise neben den finanziellen auch die Möglichkeit des Image-Gewinns: „Sky würde unser Spiel übertragen“, sagt Kothny. „Es geht außerdem um ein sportliches Highlight. Es wäre die erste DFB-Pokal-Teilnahme unserer Klubgeschichte.“

Aufrufe: 015.9.2020, 11:55 Uhr
Münchner Merkur / Jörg BullingerAutor