2024-05-02T16:12:49.858Z

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Immer auf dem Weg nach vorne: die Kicker des FC Rot-Weiß Weilheim. | Foto: Matthias Konzok
Immer auf dem Weg nach vorne: die Kicker des FC Rot-Weiß Weilheim. | Foto: Matthias Konzok

FC Rot-Weiß Weilheim: Junges Team mit großem Potenzial

Weilheimer spielen bisher eine starke Saison +++ A-Jugend als Plus +++ Coach Lars Müller hält es " eher mit Pep Guardiola als mit Jose Mourinho"

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Die Fußballer des FC RW Weilheim halten in der Kreisliga-A-Saison derzeit mehrere Bestwerte: Der Primus der Ost-Staffel hat die meisten Tore erzielt und die wenigsten kassiert sowie die meisten Siege (14) eingefahren. Nur eine Niederlage kassierten die Weilheimer bisher – und die kam dem Trainer gar nicht ungelegen.
63 Tore erzielt, nur 16 Gegentreffer kassiert und in 16 Spielen bereits 43 Zähler gesammelt – in der A-Klasse am Hochrhein ist der FC RW in diesen Bereichen Spitze. Und der Bezirksliga-Absteiger hat sich auf den Ost-Dritten SV Rheintal bereits ein dickes Polster von 15 Punkten erspielt. "Wir sind super zufrieden", bilanziert daher Trainer Lars Müller. In den meisten Partien lieferten die Weilheimer überzeugende Leistungen ab, in "ein, zwei Spielen hatten wir das Glück auf unserer Seite", so Müller. Doch dies habe sich die Mannschaft eben auch verdient.

Fußballerisch habe seine Elf überzeugt, verfüge über taktische Flexibilität. Sowohl was das System anbelangt, aber auch die Ausrichtung: "Wir können die Spiele bestimmen, aber auch kontern", erläutert Müller. Prinzipiell "versuchen wir es über den spielerischen Ansatz zu lösen". Welcher Bestwert den Coach mehr erfreut, der defensive oder der offensive? "In meiner Brust schlagen zwei Herzen", sagt Müller. Zum eines das des (ehemaligen) Torhüters, der eher der Defensive zugeneigt war. "Als Trainer bin ich Fan von offensivem Fußball." Im Zweifel sei ihm ein 4:2 mit offensiv ausgerichtetem Fußball lieber als ein 1:0. "Ich halte es eher mit Pep Guardiola als mit Jose Mourinho", sagt ein schmunzelnder Müller. Bei der offensiven Spielweise müsse man es in Kauf nehmen, auch entsprechend Gegentore bekommen zu können.

Lars Müller: "Haben eine sehr junge Mannschaft mit sehr viel Potenzial"

Für die Entwicklung des Teams sei es wichtig, die Spiele dominant zu gestalten, die aktive Mannschaft zu sein. "Wir haben eine sehr junge Mannschaft mit sehr viel Potenzial", sagt Müller. Die Weilheimer verfügen eher über kleine, technisch versierte und spielstarke Akteure. Zugute kommt dem Club die gute Ausbildung in der Nachwuchsabteilung, deren U19 in der Landesliga spielt. Der Unterbau als Vorteil: "Unser Plus ist, auch auf die A-Jugend zurückgreifen können", erklärt Müller mit Blick auf die Torhüterposition. Denn die etatmäßige Nummer eins Matthias Kaiser fällt aufgrund einer Knieverletzung aus, er wird im Dezember operiert und sein Coach rechnet derzeit eher nicht mit einem Comeback in der Rückrunde. So steht im Weilheimer Kasten mit Martin Villinger ein A-Jugendspieler. "Er macht es super", lobt Müller, der nominell zwar als Ersatztorhüter hinter Kaiser fungiert, aber "nur noch in Notfällen" zwischen die Pfosten geht. In dieser Runde war dies bisher einmal der Fall: Beim 2:2 beim SV Rheintal, als er sich für den verletzten Kaiser einwechseln musste.

Mitunter sind die Gegner "auf die Defensive und gutes Umschaltspiel bedacht", so Müller. Für die Weilheimer heißt das: viel Ballbesitz und viel Geduld beweisen. Und nach einigen Kantersiegen macht sich für den FC RW bemerkbar, dass sich die Gegner nun entsprechend taktisch aufstellen – und die Siege fielen zuletzt knapper aus, dreimal 2:1 und einmal 3:1. So habe die Spvgg. Wutöschingen, die üblicherweise im 4-4-2 agiere, gegen Weilheim mit Fünferkette beziehungsweise Libero gespielt, berichtet Müller. Hinzu kommt, dass auch bei den Weilheimern einige Akteure fehlen, oft aufgrund von "Jahreszeitquerelen", so der Coach, der diesem Aspekt jedoch nicht allzu viel Bedeutung beimisst, denn das betreffe auch andere Vereine. Allerdings fehlt der Mannschaft derzeit ihr Kapitän: Auch für Axel Wilms steht nach seinem Leistenbruch eine Operation an, obgleich er nicht derart lange fehlen wird wie Torhüter Kaiser.

Einzige Saisonniederlage als willkommener Wink

Von 16 Saisonpartien verlor der Bezirksliga-Absteiger nur eine, am zweiten Spieltag bei BW Murg (0:1). Dies kam Müller nach dem 7:0-Auftaktsieg gegen den SV 08 Laufenburg II "gar nicht so ungelegen. Es war ein kleiner Nackenschlag". Das wichtige Signal für seine Elf: "Wir müssen uns jeden Sieg erarbeiten." Die Weilheimer haben den Wink verstanden, nur gegen den SV Rheintal mussten sie sich mit einem Remis begnügen. "Wir konnten auch viele Spiele nach einem Rückstand noch für uns entscheiden", nennt Müller einen weiteren positiven Aspekt der bisherigen Saison. Sechsmal bogen die Weilheimer bereits einen Rückstand in einen Sieg um und glichen in Rheintal ein 0:2 noch aus.

Nach einem Rückstand punktete der FC RW nur in Murg nicht. Seine Elf hatte Müller im Hinspiel auf gutem Niveau gesehen. Chancen für ein Remis, aber auch einen Sieg seien vorhanden gewesen – so parierte BW-Torhüter Simon Blakowski gleich zwei Elfmeter und avancierte zum Matchwinner. Am Samstag bietet sich den Weilheimern nun die Chance zur Revanche. "Es wundert mich schon, dass Murg so weit unten drinsteht", sagt Müller. "Glück und Pech liegen manchmal nah beieinander", fügt er mit Blick auf den Negativlauf, der die Murger nicht loslässt, an. Die Durstrecke der Gäste – seit zehn Spielen ohne Sieg – will der FC-Coach nicht überwerten, die Murger dürfe man nicht am Tabellenplatz festmachen. Der Ligaprimus peilt mit höchster Konzentration den nächsten Heimsieg an – es wäre der achte Dreier im achten Heimspiel. Auch in diesem Bereich sind die Weilheimer in der A-Klasse einsame Spitze.
Aufrufe: 030.11.2017, 17:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor