2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Es läuft erstaunlich gut in der 3. Liga für Kasim Rabihic (li.) und den Aufsteiger SC Verl.
Es läuft erstaunlich gut in der 3. Liga für Kasim Rabihic (li.) und den Aufsteiger SC Verl. – Foto: Pressefoto Eibner

Kasim Rabihic: »Ich schaue nicht gerne zurück«

Neu in der 3. Liga: Kasim Rabihic (28) im Blitzinterview

Kasim Rabihic ist den Kennern des hochklassigen Amateurfußballs in Bayern natürlich ein Begriff! BC Aichach, TSV 1860 München II, FC Pipinsried, Türkgücü München, dazwischen ein Abstecher zu Rot-Weiß Essen in die Regionalliga West. Im vergangenen Sommer hat der 28-Jährige den Sprung in den Profibereich gewagt und sich dem Drittliga-Aufsteiger SC Verl angeschlossen. Wie geht`s ihm in Ostwestfalen?

FuPa: Platz acht mit Anschluss nach oben, du spielst regelmäßig von Beginn an: Kasim, besser hätte es für dich und die Mannschaft kaum laufen können, siehst du das genauso?
Kasim Rabihic (28): Natürlich geht es immer besser. Ich hätte mehr Tore schießen oder auflegen können. Ich denke aber, dass ich eine gute erste Halbserie hatte.

Hast du dir das insgeheim genauso erhofft oder bist du doch eher überrascht?
Mir war recht schnell klar, dass wir spielerisch auf jeden Fall mithalten können und wir, besonders zu Beginn der Saison , sicherlich etwas unterschätzt wurden. Aber auch danach haben wir oft unsere Klasse zeigen können und die 37 Punkte haben wir uns verdient.

Wenn du dir selbst eine Schulnote geben müsstest, wie bewertest du den bisherigen Saisonverlauf?
Ich glaube, das überlasse ich lieber unserem Trainer. Ich bin durchaus zufrieden, weiß aber, dass ich noch Luft nach oben habe und mich ständig verbessern kann und muss. Wir haben einen starken Kader. Da muss man immer an sein Maximum gehen.

Kasim Rabihic (re.) im Spiel gegen den FC Bayern II.
Kasim Rabihic (re.) im Spiel gegen den FC Bayern II. – Foto: Adrian Goldberg

München ist Großstadt, Verl hat nur 25.000 Einwohner. War es für dich ein Kulturschock oder ist es vielleicht sogar angenehmer, in einem ruhigeren Umfeld Fußball spielen zu können?
Kulturschock? Nein. Es hat auch seine Vorteile, in einer kleineren Stadt zu leben. Die Lebensqualität ist sehr gut. In direkter Nähe kann ich hervorragend abschalten und spazieren gehen. Meine Frau und ich fühlen uns in Verl sehr wohl.

Dein Ex-Verein Türkgücü sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Was sind die Unterschiede zwischen dem SC Verl und dem Klub aus München?
Beim Sportclub ist man sehr familiär und bodenständig. Das Interesse der Medien ist nicht so hoch wie bei manch anderen Vereinen. Die Verantwortlichen verfallen nie in Hektik und haben einen klaren Plan und eine Philosophie. Hier packt jeder an. Das ist schön, das ist gut so.

Auf welcher Position kannst du deiner Meinung nach deine Stärken am besten zur Geltung bringen?
Am liebsten Spiele ich alle Positionen im offensiven Bereich. Wo genau ist mir am Ende egal. Ich bin Fußballer und will Fußball spielen und mit Leistung der Mannschaft helfen.

Elf Torbeteiligungen können sich sehen lassen: Kasim Rabihic (re.) liefert ab.
Elf Torbeteiligungen können sich sehen lassen: Kasim Rabihic (re.) liefert ab. – Foto: Imago Images

Wie würdest du das Niveau in der 3. Liga beschreiben? Viele sagen, es geht nur über den Kampf. Kannst du das bestätigen?
Es ist schon ein Unterschied zu merken. Es ist schneller, körperlicher und auch taktischer.

Muss für dich und den SC Verl die 3. Liga schon das Ende der Fahnenstange sein?
Es klingt wie eine Floskel aber wir schauen von Spiel zu Spiel. Damit sind wir bisher sehr gut gefahren und werden dies auch nicht ändern. Und am Ende sehen wir dann, wo wir landen.

Du hast in deiner Laufbahn bisher auch schon einiges gesehen. Wo hattest du deine schönste Zeit und welche Station hat dich am meisten geprägt?
Ich schaue nicht gerne zurück. Ich bin ein Mensch der die Gegenwart genießt und versucht das Beste zu geben. Und aktuell ist es wirklich sehr gut.


Das Interview führte Mathias Willmerdinger.
Aufrufe: 05.3.2021, 09:55 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor