2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der neue Trainer Alexander Fischer übernimmt im Sommer den FC Ostrach und will die jungen Spieler wie Ostrachs Kapitän Andreas Zimmermann weiter formen, sodass die Zebras aus dem Buchbühl wieder eine schlagkräftige Mannschaft haben.
Der neue Trainer Alexander Fischer übernimmt im Sommer den FC Ostrach und will die jungen Spieler wie Ostrachs Kapitän Andreas Zimmermann weiter formen, sodass die Zebras aus dem Buchbühl wieder eine schlagkräftige Mannschaft haben. – Foto: Foto: Thomas Warnack
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Mit Angriffsfußball zurück zu alter Stärke

Alexander Fischer wird zur Saison 2020/2021 neuer Coach des FC Ostrach. Das Buchbühl ist für ihn kein unbekanntes Pflaster, war er hier doch schon als Spieler aktiv. Die "Schwäbische" hat sich mit ihm über seine Ziele unterhalten.

Bad Saulgau / sz - Alexander Fischer wird zur neuen Saison 2021/2022 das Traineramt beim abstiegsbedrohten Fußball-Landesligisten FC Ostrach übernehmen (die SZ berichtete). Der 43 Jahre alte Fischer soll die junge Mannschaft weiter formen und den Umbruch vorantreiben.

Nach einigen Jahren, in denen Fischer seinen Lebensmittelpunkt in und um Bad Waldsee hatte, kehrte er nun wieder in seine alte Heimat zurück. "Ich habe mir überlegt, wo ich in Zukunft leben will und habe nun einen Job im Krankenhaus in Sigmaringen angetreten", sagt Fischer mit einem Lachen. Eigentlich habe er nicht daran gedacht, derart schnell wieder einen Trainerjob anzunehmen. "Nein, das hatte ich gar nicht vor. Es ging mir nicht darum, möglichst schnell wieder einen Verein zu übernehmen. Aber so etwas spricht sich halt rum und Raphael Vetter (Abteilungsleiter des FC Ostrach, d. Red.) hat schnell Wind davon bekommen, dass ich wieder im Land bin und hat mich angesprochen." Wohl auch aufgrund der Tatsache, dass Vetter selbst einst unter dem Trainer Alexander Fischer beim FV Weithart spielte und Erfolge feierte, wie den Aufstieg in die Bezirksliga im Jahr 2010.

Vetter erinnerte sich an seinen alten Trainer und erinnerte sich wohl auch daran, wie gut Fischer mit der damals jungen Mannschaft des FV Weithart konnte. "Natürlich habe ich als Ex-Spieler des FC Ostrach den Verein immer verfolgt. Ich habe mir in dieser Saison auch ein Spiel angesehen, den Auftritt in Laupheim - aber ganz ohne Hintergedanken", sagt Fischer. Er freue sich darauf, mit einer jungen Mannschaft zu arbeiten. Dass er das kann und auch gerne tut, hat Alexander Fischer von Beginn seiner Trainerkarriere bewiesen. Noch als Spielertrainer übernahm er einst den FV Weithart und führte die Mannschaft aus Rosna von der Kreisliga B bis zum Aufstieg in die Bezirksliga in der Saison 2009/2010. Zuletzt, bis zum Beginn des zweiten Lockdowns, arbeitete er am DFB-Stützpunkt in Biberach mit jungen Talenten. "Ich denke, ich kann ganz gut zum Neuaufbau beitragen, arbeite gerne mit jungen Spielern und einer jungen Mannschaft", sagt Fischer. Es stehe für ihn auch nicht im Vordergrund, wo die Mannschaft in der kommenden Saison spiele, ob in der Landes- oder nach einem Abstieg in der Bezirksliga. "Wichtig ist, dass der Kader zusammen bleibt." Und er habe entsprechende Signale. Mit seiner Spielphilosophie will er die junge Garde ansprechen und überzeugen. "Ich will den Ball haben, aktiv sein, viele Tore machen", sagt er über seine Grundtendenz. Natürlich gelte es, die Spielphilosophie an die vorhandenen Spieler anzupassen. "Aber meine grundsätzliche Philosophie ist: Nach vorne verteidigen, Ball erobern, haben und Tore schießen."

Parallel zu seiner Tätigkeit am Stützpunkt in Biberach, erwarb Alexander Fischer auch die Uefa-Junioren-Elitelizenz. Einst in einem Lehrgang mit dem Sohn von Carlo Ancelotti, Davide Ancelotti, zu dieser Zeit im Trainerstab seines Vaters bei Bayern München.

"Es war interessant zu sehen, auf was die Italiener in ihrer Arbeit Wert legen. Nur mal als Beispiel: Sie trainieren taktisch eher in größeren Gruppen, machen kein Taktik-Einzeltraining", erinnert sich Fischer. "Wir hatten einen sehr guten Austausch und er hat interessante Videos gezeigt", sagt Fischer über den 31-Jährigen, heute Co-Trainer seines Vaters beim FC Everton.

Einige Spieler des FC Ostrach kennt Fischer noch, zum Beispiel Gabriel Fischer und Fabian Riegger, die letzten "Überbleibsel" aus der "goldenen Generation" des FC Ostrach sowie Daniel Rothmund, einen weiteren Weitharter in den Reihen des FC Ostrach. Als Raphael Vetter und der FC Ostrach auf ihn zukamen, musste Fischer nicht lange überlegen. "Es begeistert mich, dass es eine junge Mannschaft ist, dass drei Mannschaften mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern da sind, es eine hohe Trainingsbeteiligung gibt." Kurzum Potenzial vorhanden ist. Auch von den jüngeren Jahrgängen will sich der ehemalige Stützpunkttrainer ein Bild machen. "Natürlich gehört es für mich dazu, dass ich die Spieler des Vereins kenne, mir ein Bild von den Jugendmannschaften mache und auch mal schaue, ob ich einen A-Junior nach oben ziehen kann. Aber alles behutsam und mit Bedacht. Ich bin mit Raphael Vetter natürlich in engem Austausch und freue mich auf die Zusammenarbeit, auch mit Heiko Hollerieth, mit dem ich ja auch noch zusammengespielt habe."

Fischer, der seit kurzem am Krankenhaus Sigmaringen im Bereich Gesundheits- und Arbeitsschutz arbeitet, spielte nach seiner Zeit in Weithart, wo er in der Jugend mit Fußball begonnen hatte und später zu den Aktiven aufgerückt war, viereinhalb Jahre lang für den FC Ostrach in der Bezirksliga und - nach dem Abstieg - in der Kreisliga A. Er kehrte nach Weithart zurück, wo er das Amt des Spielertrainers übernahm und den Aufstieg bis in die Bezirksliga schaffte. Nach seiner Zeit in Rosna war er noch beim SV Ennetach und beim SV Ölkofen in der Verantwortung, ehe er dem Bezirk den Rücken kehrte. Zwei Jahre lang trainierte er - parallel zu seiner Tätigkeit am Stützpunkt Biberach - die LJG Unterschwarzach. Dort sei er gelandet, so Fischer, weil er in der AH gekickt habe. "Wir sprachen darüber, was ich so mache und irgendwann haben sie einen Trainer gesucht und mich angesprochen." Doch in den vergangenen beiden Jahren arbeitete Fischer dann ausschließlich am Stützpunkt. Denn: "Das war dann schon ein bisschen anstrengend. Montags die Arbeit am Stützpunkt und zweimal Training mit der LJG. Mit Vorbereitung und Spiel stand ich dann an fünf, sechs Tagen auf dem Sportplatz." Aber auch in Ostrach wartet auf Fischer eine Menge Arbeit.

Aufrufe: 06.3.2021, 02:00 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor