2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Oberneuland stellt sich für die Regionalliga auf

Mit Sympathie aus der Corona-Pause

Es gibt viel zu tun. Der FC Oberneuland schliesst gerade viele Baustellen, um für die Regionalliga-Saison gewappnet zu sein. In der Corona-Pause unterhielt der FCO seine Anhänger über die sozialen Medien und kam dabei durchaus sympathisch rüber. Vom Größenwahn früherer Jahre ist nichts mehr zu spüren.

Trainer Kristian Arambasic und Routinier Denis Nukic sangen vor Bewohnern eines Seniorenheims und machten mit weiteren Spielern des zukünftigen Regionalligisten einige Übungen mit den von der Corona-Pandemie besonders geplagten Senioren vom Rockwinkeler Park. Am 10. Juli steht ein nächster Besuch an. Über die sozialen Medien hielt der FCO seine Anhänger während der langen Fußballpause bei Laune. So übertrug der Verein Trainingseinheiten aus dem Homeoffice direkt bei Instagram, trug die Partie beim BSV digital aus und entwarf einen Mund- und Nasenschutz im FCO-Design.

Seit zwei Monaten modertiert Nukic außerdem eine interne Sendung beim Bremer Meister: "FCOmeetsup". "Alle 10-14 Tage lädt Denis zwei FCO Mitglieder, egal ob ein FCO Schiedsrichter, ein U13 Spieler oder ein Verantwortlicher, per Videokonferenz in seine Talkrunde ein. Diese kann dann intern über unsere Homepage angeschaut werden. Es geht uns darum, sich im Verein besser kennenzulernen und dieses Aktion wird super von allen Mitgliedern angenommen", erklärt Arambasic.

Bei der Übergabe der Meisterschale setzte der FCO ein Zeichen gegen Rassismus und kniete nieder, so wie es einst der Quarterback der San Francisco 49ers, Colin Kaepernik, tat. Lieber hätten die Oberneuländer eine richtige Meistersfeier nach einem Punktspiel gefeiert, doch sie machen seit Wochen das Beste aus der Situation.

Der Plan, alle Vereinsverantwortlichen der Bremen-Liga zur Übergabe der Meisterschale einzuladen, fiel den Corona-Regeln zum Opfer. Es dürfen nur 50 Personen mit Abstand gemeinsam ins Stadion.

Im Hintergrund wurden viele Arbeitsstunden auf der Sportanlage absolviert, Verträge verlängert, Informationsabende für potenzielle Partner abgehalten, neue ehrenamtliche Mitarbeiter installiert und ganz nebenbei wurde der FCO zum Meister Bremen-Liga der gekürt.

Dauerkartenverkauf gestartet

Mittlerweile ist auch der Dauerkartenverkauf gestartet. Die Karten sind personalisiert, gültig für alle Heimspiele der Regionalliga, Freundschaftsspiele und Heimspiele der U19. Eine Saisonkarte kostet ab 70 Euro. Dafür können die Fussballfans Spiele gegen Werders U23, SV Drochtersen/Assel, VfB Oldenburg, TSV Havelse und Weiche Flensburg sehen. Auch die Reserven vom HSV, FC St. Pauli und Hannover 96 werden am Vinnenweg zu Gast sein und sicher den einen oder anderen Profi an Bord haben. Bei Fragen können sich die Anhänger auch an den neuen Fanbeauftragten wenden. Andre Zobel gründete 2004 den ersten Fanclub und füllte das Amt bereits zu alten Regionalligazeiten aus. Ausserdem plant der FCO bei allen Heimspielen einen Fanshop zu öffnen, der sich auch vor und nach dem Spiel als „Stammtisch“ etablieren soll. Hierfür sucht der Verein noch einen ehrenamtlichen Fanshopbetreuer.

Ailton und Borowka gratulieren per Videobotschaft

Kristian Arambasic kann mittlerweile auf viele Spieler des jetzigen Kaders bauen. Ihre Zusage gaben bereits: Claas Bauer, Denis Nukic, Nils Göcke, Amadou Sarr, Tim Kreutzträger, Artur Degtjarenko, Han Karam, Ebrima Jobe, Daniel Block, Affam Ifeadigo, Lars Tyca, Hannes Frerichs, Onur Uzun, Jonas Horsch, Tom Trebin und Timo Dressler. Auf Florent Aziri muss Arambasic in der Zukunft jedoch verzichten. Er wird zwar weiter die U17 trainieren, der Aufwand für die Regionalliga ist ihm allerdings zu hoch und mit seinem Job nicht vereinbar. Aziri kam vom BSC Hastedt zum FCO und wäre einer der Spieler mit Regionalligaerfahrung. Daher kann er den damit verbundenen Aufwand gut einschätzen.

Sechs Spieler sollen den Kader noch verstärken. Arambasic baut auf Fußballer aus der Umgebung, um die Identifikation mit dem Verein hoch zu halten. Die Zeiten als ehemalige Bundesligaspieler ihre Laufbahn am Vinnenweg ausklingen ließen sind vorbei. Ex-Spieler wie Uli Borowka, Leverkusens Kaderplaner Tim Steidten und Ailton haben den FCO aber nicht vergessen. Sie gratulierten per Videobotschaft zur Meisterschaft.

FCO stellt sich breiter auf

Insgesamt stellt sich der Verein breiter auf. "Mit Benjamin Scher und Edgar Kary konnten wir unser Team rund um den FCO mit hoher Qualität verstärken. Kary ist seit kurzem unser Abteilungsleiter und Scher der Leiter strategischer Partner und beide sind im Ehrenamt unterwegs. Sie sind für uns mehr als nur ein Gewinn...ich sage sie sind ein Jackpot", freut sich Arambasic über die Verstärkungen ausserhalb des Spielfeldes.

Der vakante Trainerposten der zweiten Mannschaft wurde ebenfalls besetzt. Für die U23 wird in Zukunft Özgur Kara verantwortlich sein. Der DFB B-Lizenzinhaber wird Nachfolger von Cengiz Cakir. Zuvor war Kara für den ATSV Sebaldsbrück tätig, dort wurde er nun vom ehemaligen FCO-U19 Coach Jürgen Damsch abgelöst. Das Team ist im Mittelfeld der Kreisliga A beheimatet. Als Unterbau für einen Regionalligisten ist das noch sehr dünn und die Verantwortlichen hoffen, dass die Mannschaft an Leistungsstärke gewinnt. Der neue Coach befindet sich bereits voll in der Kaderplanung für die kommende Saison.

Auch die U19-Mannschaft hat den Aufstieg in die Regionalliga geschafft. Nach der Meisterschaft in der Verbandsliga und dem folgenden Saisonabbruch wurde das Team zum Aufsteiger erklärt.

Nach zwei Vizemeisterschaften freut sich der FCO auf die Regionalliga, die Arambasic auch gern „Königsklasse der Amateure“ nennt. Aber im Gegensatz zu den Regionalligazeiten bis 2013 wirkt alles eine Nummer bescheidener und vernünftiger am Vinnenweg.

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Aufrufe: 09.6.2020, 14:20 Uhr
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