Offenbart das Derby die wahren Gesichter?

Am Donnertagabend war im Tannenwald in Oberstedten der Stein deutlich zu hören, der Merzhausens Trainer Enis Dzihic nach dem Schlusspfiff vom Herzen gefallen war: „Die Erleichterung war deutlich spürbar und es spricht für den Charakter der Mannschaft, dass sie den schnellen Rückstand wettmachte und bis zum Schluss voll dagegenhielt.“ Keinen Zweifel lässt Dzihic daran, dass man noch lange nicht über den Berg sei: „Es war nicht alles Gold. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und den Kopf frei bekommen, weswegen ich den Jungs bis Sonntag freigegeben habe.“ Aufgrund der Tabelle schreibt der TuS-Übungsleiter den Gästen die Favoritenrolle zu. Nach Beobachtung des FC-Spiels beim 8:0-Sieg in Frankfurt wittert er dennoch eine Chance: „Ich habe ein paar Dinge gesehen, die wir für uns nutzen wollen.“ Allerdings wird der Trainer seine Startelf gegenüber Donnerstag erneut umbauen müssen, nachdem Robin Hartmann verletzt raus musste und Fragezeichen hinter dem Einsatz von Damjano Demasi stehen. Mit dem Ablauf der Sperre von Astrit Paci und der Rückkehr des zuletzt beruflich verhinderten Kai Hohmann stehen Alternativen zur Verfügung.

Neu-Anspachs Trainer Rico Henrici war am Donnerstag aufmerksamer Beobachter in Oberstedten und ist froh über den ersten Sieg des kommenden Gegners: „Ich werde Merzhausen nicht starkreden, aber es war klar, dass ihre Negativserie enden wird. Sie haben für uns rechtzeitig Wiedergutmachung betrieben.“ Damit möchte der Coach sein Team daran erinnern, dass es sich alles hart erarbeiten muss. Ohne den bisherigen Erfolg zu schmälern, soll der nächste Schritt gemacht werden. Beim 8:0 gegen die Frankfurter Bosnier bilanzierte Henrici nur 45 Minuten eine gute Leistung. Für Sonntag erwartet er Konzentration über die gesamten 90 Minuten. Als besonderer Trumpf soll die FC-Offensive stechen: „Da muss sich der Gegner Gedanken machen. Da sind wir immer für Überraschungen gut.“

Die Tabellenführung betrachtet der Übungsleiter nur als Momentaufnahme. Er erinnert an die Brisanz des Derbys sowie an die Qualität des Gegners: „Das ist das einzige Gruppenliga-Duell im Usinger Land. Merzhausen hat eine erfahrene Mannschaft, deren Einzelspieler ihre Qualität bereits unter Beweis gestellt haben, während wir unseren Weg bestätigen müssen.“ Hierfür steht bis auf den verletzten Manuel Müller und Urlauber Niklas Kraus der komplette Kader zur Verfügung.