2024-04-30T13:48:59.170Z

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Küchler: Wir werden Spaß haben

Zur Verpflichtung des neuen Trainerduos Küchler/Heinzle beim FC Mengen

Bad Saulgau - Herbert Küchler wird zum 1. Juli neuer Trainer des Fußball-Landesligisten FC Mengen, wie die „Schwäbische Zeitung“ in ihrer Ausgabe am Montag berichtet. Küchler tritt die Nachfolge von Miroslav Topalusic an. Küchler zur Seite steht Gerhard Heinzle als „Co“

Damit ist dem Sportlichen Leiter des FC Mengen, Mario Campregher, ein echter Coup gelungen. Denn Herbert Küchler und Gerhard Heinzle sind nicht nur waschechte Ostracher, stammen quasi aus dem Hoheitsgebiet des FC Ostrach, des Lokalrivalen, sondern haben beide auch noch eine lange schwarz-weiße FCO-Vergangenheit. Herbert Küchler ist so etwas wie der Vater des Ostracher Fußballaufschwungs, da er viele der Spieler, die in den vergangenen Jahren das Rückgrat der Landesligaelf bildeten, ab der Jugend formte und die Mannschaft einst aus den Niederungen der Kreisliga A in die Relegation zur Landesliga führte. Gerhard Heinzle spielte ebenfalls lange Jahre für den FC Ostrach, war Trainer der zweiten Mannschaft und war und und ist als FCO-Jugendtrainer und als Mannschaftsbetreuer beim internationalen Jugendturnier an Pfingsten ein wesentlicher Bestandteil des Vereins.

„Herbert und ich haben uns zufällig getroffen, kurz nachdem klar war, dass Miro aufhört“, erzählt Mario Campregher. „Herbert hat dann gesagt, dass er sein Engagement bei Blönried/Ebersbach am Ende der Saison beendet. Ich habe ihn einige Tage später kontaktiert und ihn gefragt, ob er es sich vorstellen könne. Wir haben uns mit unserem Vorsitzenden Frank Dinser zusammengesetzt. Und nach dem ersten Gespräch mit Herbert Küchler war klar, dass er sich für unsere Mannschaft begeistern kann“, sagt Campregher. „Ich kenne Herbert schon lange und er hat ja auch in Denkingen und bei Blönried/Ebersbach sehr gute Arbeit geleistet.“

Junge Spieler heranführen

Herbert Küchler sieht vor allem die sportliche Herausforderung in Mengen. Entwaffnend ehrlich und ein bisschen entschuldigend Richtung Blönried/Ebersbach sagt er: „Eigentlich wollte ich in dort zunächst weitermachen, habe dann aber vor eineinhalb Monaten gesagt: Ich höre auf. Ein fünftes Jahr dort wäre vielleicht zu viel gewesen. Aber: Ich wollte nichts mehr machen“, sagt er. Erst dann sei Mengen gekommen. „Da reizt mich die sportliche Herausforderung.“ Einen „Interessenskonflikt“ als Ur-Ostracher sieht er nicht. „Ich habe nichts gegen Ostrach oder nichts gegen oder für Mengen. Das sind beides gute Vereine“, sagt er. „Mengen hat gesagt: Du bist der Richtige.“ Möglichen Anfeindungen von einigen Ostrachern Urgesteinen sieht er gelassen entgegen. „Ich glaube nicht, dass das jemanden stört. Und wenn, dann ist es mir egal.“

Schon jetzt verspricht er seiner neuen Mannschaft: „Wir werden viel Spaß haben, wenn alle am gleichen Strang ziehen.“ Eine Stammplatzgarantie gibt es für ihn nicht. „Alle starten mit der gleichen Voraussetzung.“ Mit Gerhard Heinzle als Co-Trainer will sich Küchler ergänzen. „Ich habe natürlich - weil ich davon ausgegangen bin, dass ich nichts mehr mache - meinen Urlaub geplant und werde einige Male nicht da sein. Gerhard ist jemand, der eine gute Fußballschule genossen hat, in Ostrach, Pfullendorf, Ravensburg und Weingarten.“ Und so soll Heinzle auch das Bindeglied zur jungen Generation sein: „Gerhard ist halt elf Jahre jünger als ich. Und: Vier Ohren hören mehr als zwei und vier Augen sehen mehr.“

Dass Küchler eigentlich ein Ostracher Urgestein ist, stört auch Campregher nicht. „Jeder hat seine Geschichte und Herbert hat ja auch schon bei anderen Vereinen gearbeitet. Natürlich, dass beide Klubs in der Landesliga spielen, birgt Brisanz. Aber ich glaube, dass unser Verhältnis zum FC Ostrach grundsätzlich gut ist. Dass wir nun Herbert Küchler und Gerhard Heinzle holen, ist ja auch ein Spiegelbild dieses Verhältnisses“, sagt Campregher. Der Sportliche Leiter hofft, dass beide langfristig auch junge Spieler an die erste Mannschaft heranführen, wie A-Jugendspieler Dennis Becker oder Edi Xhemajli, der derzeit in der Ravensburger A-Jugend spielt, aber ein Mengener ist. „Für Herbert Küchler hat aber auch der Umgang mit den gestandenen Spielern gesprochen, seine menschliche Qualität.“

Auch mit Gerhard Heinzle verbindet Camregher eine lange Freundschaft. „Wir haben zusammen in Pfullendorf und Rulfingen gespielt. Ich habe Herbert gefragt, wen er sich als Co-Trainer vorstellen könne. Vergangenen Freitag haben wir's dann klargemacht.“ Wie die Aufgabenverteilung aussieht, überlässt Campregher den beiden. „Da haben sie alle Freiheiten.“ Beide sollen auch die Verbindung zur zweiten Mannschaft eng halten, die auch in der kommenden Saison von Jürgen Hinderhofer trainiert wird.

Die Zusammenarbeit ist erstmal auf ein Jahr angelegt. „Das haben wir jetzt mal so vereinbart. Aber natürlich ist unser Ziel eine längerfristige Zusammenarbeit“, sagt Campregher.

Aufrufe: 027.5.2019, 22:20 Uhr
Marc DittmannAutor