2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Tanz auf der Spitze: Marcel Ebeling verkürzt kurz vor dem Abpfiff für den SV Heimstetten.  Gerald Förtsch
Tanz auf der Spitze: Marcel Ebeling verkürzt kurz vor dem Abpfiff für den SV Heimstetten.  Gerald Förtsch

Schottische Unterstützung hilft Heimstetten auch nicht weiter

Fußball Regionalliga Bayern

Der Schlusspfiff ist längst verhallt und die Elf des FC Memmingen in der Kabine verschwunden – da steht auf dem Rasen immer noch ein Dutzend feiernder Männer beisammen. In ihre Mitte haben sie Maximilian Riedmüller genommen, allein die Miene des Torwarts passt nicht so recht zur Partystimmung der anderen.

Heimstetten – Denn bei ihnen handelt es sich nicht etwa um seine Mitspieler vom SV Heimstetten, sondern um eine Gruppe schottischer Fußballfans, die es mehr oder weniger zufällig zum Regionalligamatch des SVH gegen Memmingen verschlagen hat.

Denn eigentlich sind die Besucher wegen des Bayern-Spiels nach München gekommen. Doch sozusagen zum Vorglühen haben sie sich tags zuvor ein Fußballspiel in der Umgebung herausgesucht und sind in Heimstetten gelandet, wo sie nicht nur den Bierabsatz am Kiosk ankurbeln, sondern auch eifrig die Heimelf anfeuern. Allein diese Unterstützung zahlt sich letztlich nicht aus – und das erklärt auch die saure Miene von Riedmüller, der sich nach dem Spiel auf Bitten der Schotten für ein Erinnerungsfoto zu ihnen gesellt: Mit 1:2 verliert der SVH gegen den Tabellenvierten aus dem Allgäu, kassiert somit die erste Niederlage in diesem Jahr und verpasst den möglichen Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz.

„Wir haben heute zwei Gesichter gezeigt“, resümiert Co-Trainer Lennart Hasenbeck, der erneut mit seinem Kompagnon Memis Ünver die Anweisungen am Seitenrand gibt, da Chefcoach Christoph Schmitt zwar auf der Bank sitzt, aber infolge einer Operation im Januar noch nicht wieder ganz fit ist. „In der ersten Hälfte haben wir keinen Willen und keine Leidenschaft gezeigt, das war zu wenig“, kritisiert Hasenbeck. Der zweite Durchgang sei dann deutlich besser gewesen. „Darauf können wir aufbauen“, findet der Coach.

Tatsächlich zeigt der SVH nach der Pause jene Defensivqualitäten, die ihm zuletzt vier Punkte aus zwei Spielen beschert haben. In der ersten Halbzeit ist davon aber nichts zu sehen: Zwar verzeichnet Heimstetten durch Mohamad Awata die erste Chance der Partie, doch danach spielt nur noch Memmingen – begünstigt durch die Wackel-Abwehr der Platzherren, in der Mathias Regal schmerzlich vermisst wird (siehe Kasten).

Folgerichtig gehen die Gäste in Führung (21.)und erhöhen eine Viertelstunde später per berechtigtem Foulelfmeter, nachdem Peter Beierkuhnlein seinen Gegner im Fünfmeterraum gelegt hat. Darüber hinaus hätte Memmingen noch weitere Tore erzielen können – doch mal scheitert der FCM an seinen Nerven, mal am gut aufgelegten Riedmüller. Nach der Pause hat der Keeper dann kaum mehr etwas zu tun, was zum einen daran liegt, dass sein SVH nun viel sicherer steht; zum anderen beschränkt sich der FCM aufs Nötigste. So viel Laissez-faire geht beinahe noch nach hinten los, nachdem Marcel Ebeling einen Schnitzer in der Memminger Abwehr mit dem 1:2 bestraft hat. Doch zu mehr reicht es nicht für Heimstetten, was die schottischen Fans indes nicht allzu sehr stört. Sie feiern nach dem Spiel kurzerhand alleine weiter.

SV Heimstetten – FC Memmingen 1:2 (0:2)

SVH: Riedmüller, Beierkuhnlein, Wellmann (46. Hintermaier), Günzel, Ulusoy, Laverty (46. Thomik), Werner (46. Hannemann), Schels, Ebeling, Riglewski, Awata.

Tore: 0:1 Heilig (21.), 0:2 Helmbrecht (36.; Foulelfmeter), 1:2 Ebeling (84.). – Schiedsrichter: Simon Marx (Großwelzheim) – Zuschauer: 230.

Aufrufe: 018.3.2019, 07:12 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor