Löffingen mit Moral, Schonach mit erfolgreichem Projekt

Rentnergespräch vor dem Anpfiff des Landesligaderbys FC Löffingen gegen den FC Schonach (1:1). Rentner eins: „Wenig Zuschauer. So ein Spiel hätte mehr verdient.“ Rentner zwei: „Früher waren es mehr Zuschauer.“ Rentner eins: „Ja, es wird alles weniger.“ Rentner zwei: „Ja auch Stammtische gibt es immer weniger.“ Rentner eins: „Ja, alles wird immer weniger.“

Im Duell zweier offensivverliebter Mannschaften war einiges geboten. Die Offensivabteilung der Schonacher zeigte, warum ihr bisher die meisten Tore in der Liga gelungen sind. Daniel Passarella: tauchte vorne überall auf; durchsetzungsstark und torgefährlich. Gianvito Romeo: ein schneller trickreicher Außenbahnspieler, der mehrmals die Löffinger im Slalom umkurvte. Alexander German: ein feiner Techniker; hatte in der zweiten Halbzeit die besten Chancen, vergab sie jedoch. Schonachs Trainer Enrique Blanco tigerte an der Außenlinie auf und ab, coachte viel und manchmal auch laut. Die Spieler reagieren auf ihn, man spürt, dass der impulsive Trainer das Team mitreißt. Blanco hat die Mannschaft übernommen, als sie von der Kreisliga A in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Er wurde mit ihr in der ersten Saison Bezirksliga-Vizemeister. Mittlerweile ist die Mannschaft an der Landesligaspitze angekommen. Auf die Frage nach seinem Geheimnis sagte Blanco: „Es gibt kein Geheimnis. Wir arbeiten hart und die Spieler ziehen sehr gut mit. Wir wollen die Mannschaft weiterentwickeln und mit jungen Spielern verstärken. Das ist unser Projekt“, sagt der Coach.

FCL-Trainer Heine: „Schuler ist ein begnadeter Fußballer“

Auf Löffinger Seite waren Alexander Schuler und Kevin Hoheisel die auffälligsten Spieler. Schuler spielt mit viel Finesse. Er spürt instinktiv, wann er das Spiel schnell oder langsam machen muss. Ebenso, ob es besser ist, abzuspielen oder es allein zu versuchen. „Das ist ein begnadeter Fußballer“, sagt Löffingens Trainer Tim Heine. Hoheisel ist trickreich und hatte vor allem in der zweiten Halbzeit ein paar gelungene und sehenswerte Offensivaktionen, das Siegtor als Krönung blieb ihm versagt. Coach Heine war mit „dem Punkt für die Moral“, der in Unterzahl erkämpft wurde, zufrieden: „Wir haben es gut gemacht, gekämpft und dagegengehalten. Im Vergleich zu den Defensivleistungen in den vergangenen Spielen war das gegen Schonach ein Schritt nach vorn.“