FC Leutkirch gelingt Überraschung

Der Tabellenvorletzte gegen den Tabellenzweiten – eigentlich waren die Rollen am Sonntagnachmittag im Leutkircher Stadion klar verteilt. Doch in der ersten Hälfte trauten die Zuschauer ihren Augen kaum: Leutkirch dominierte, Weiler lief hinterher und reagierte bloß. Schon in der dritten Minute hätte der FCL in Führung gehen können, Zafer Ay schlenzte aber knapp vorbei. Kurz darauf machte es Felix Hoff besser, der mit einem Abstauber zum 1:0 (8.) für Leutkirch traf. Weitere Chancen vergaben erneut Hoff und Sebastian Schneider, der den Vorzug vor Nikica Vojonovic im Sturm erhielt und sein Startelfdebüt gab. Nach einem genauen Pass Can Bozoglus war der früh für den am Sprunggelenk verletzten Michael Koch eingewechselte Yilmaz Kilic zum 2:0 (37.) erfolgreich. Von Weiler kam weiter so gut wie nichts Kreatives. Der hohe Favorit, der eine Serie von sieben Siegen in Folge mit nach Leutkirch gebracht hatte, enttäuschte komplett und musste kurz vor der Halbzeit sogar den dritten Gegentreffer hinnehmen: Schneider passte in die Tiefe auf Bozoglu, dieser blieb ruhig und verwandelte sicher zum 3:0 (44.). "Die erste Halbzeit war perfekt", lobte Müller, dem nur ein halbes Spiel beim FV Biberach in der Vorrunde einfiel, in dem Leutkirch derart dominierte.

Auch nach dem Wechsel war von den hoch eingeschätzten Gästen wenig zu sehen. Da von Leutkirch aber auch nicht mehr viel Druck nach vorne kam, hatte Weiler etwas mehr vom Spiel. Aus einer unübersichtlichen Situation heraus kam plötzlich Raimond Hehle im Leutkircher Strafraum an den Ball und verkürzte auf 1:3 (63.). Den Leutkirchern schien etwas die Luft auszugehen, doch so richtig viel gelang den Gästen weiter nicht. Die beste Chance auf den Anschlusstreffer resultierte aus einer Standardsituation. Den direkten Freistoß von Tim Wucherer (76.) hielt FCL-Torhüter Paul Brünz ohne große Probleme.

Als Innenverteidiger Wucherer in den Schlussminuten in den Sturm wechselte, bot sich Leutkirch viel Platz für Konter. Doch auch beste Chancen wurden vergeben. Nikica Vojnovic zielte Sekunden vor dem Ende wenige Zentimeter daneben. Das spielte aber keine Rolle mehr. "Wir haben’s defensiv und offensiv sehr gut gemacht", war Müller rundum zufrieden, auch wenn er sich noch das eine oder andere Tor mehr gewünscht hätte.