Der FC Kosova träumt von der Bezirksliga

Den Sieg mussten die Gäste allerdings teuer bezahlen. Bledar Shala musste mit einem Nasenbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden, Klajdi Alimucaj wegen einer Platzwunde. „Insgesamt war der Sieg verdient. Wir haben es aber einfach nicht geschafft, das 2:0 nachzulegen. Gut, dass wir nach dem späten Ausgleich nochmals nachlegen konnten“, zog Team-Manager Fitim Ademaj Bilanz. Der FC Kosova hat eine rasante Entwicklung hinter sich. Gegründet wurde der Verein im Jahr 2007. Schon bald ging es bis in die Kreisklasse II hinauf, aber aufgrund eines Zwölf-Punkte-Abzugs musste man 2013 wieder absteigen. Ab der Saison 2014/15 ging es dann aber richtig steil bergauf. Als Zweiter stieg man in die Kreisklasse auf, ein Jahr später gelang die Meisterschaft in der Kreisklasse II. Und auch in der Kreisliga I sorgten die Kosovaren von Beginn an für Furore. Hinter dem SV Sarching wurden sie in der Saison 2016/17 Vizemeister.

Der Aufstieg gelang dann jedoch nicht. „Vor dem Relegationsspiel verletzten sich mehrere Leistungsträger, unser Torwart war gesperrt und weitere Spieler waren bereits im Heimaturlaub“, denkt Ademaj mit Wehmut zurück. Letztlich verlor das Team mit 0:2 gegen Miltach, das nun in der Bezirksliga spielt. „Der verpasste Aufstieg hat mich sehr gewurmt. Wir haben die Mannschaft nochmals verstärkt und stehen nun sehr gut da“, erklärt Ademaj, der unumwunden zugibt: „Wir wollen heuer aufsteigen und uns in der Bezirksliga etablieren. Von der Qualität des Kaders her sollte es reichen, aber eine Saison ist lang.“

Der FC Kosova spielt auf der Bezirkssportanlage im Westen von Regensburg. Zu den Heimspielen strömen bis zu 300 Zuschauer ins kleine Stadion am Weinweg. Zumeist sind es Landsleute, aber es kommen auch immer mehr sonstige Fußballliebhaber. Gecoacht wird das Team von Artan Merturi (31), der dem Verein bereits mehrere Jahre als Spieler zu Verfügung steht. Aktuell besteht die Mannschaft ausschließlich aus Albanern und Kosovaren. Das soll sich laut Ademaj aber ändern: „Wir nehmen gerne auch gute Spieler aus dem Umfeld mit anderen Nationalitäten auf. Bei uns ist jeder gerne willkommen.“

Viel Wert legt man beim FC darauf, wohlwollend wahrgenommen zu werden. Da einige der Zuschauer manchmal doch sehr impulsiv sind, wird seit kurzem ein Fanbetreuer eingesetzt, der im Falle des Falles deeskalierend wirken solle. „Das klappt gut“, freut sich Ademaj. Auf der Suche ist man zudem nach einem eigenen Sportplatz mit Vereinsheim. „Viele Vereine haben Probleme Mannschaften stellen zu können. Vielleicht ergibt sich ja im Raum Regensburg eine Möglichkeit, mit einem Verein ins Gespräch zu kommen“, sagt Ademaj.