2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auch wenn der Abstieg des FC Isny sich abgezeichnet hat – als es soweit ist, ist die Enttäuschung bei Stefan Huber (links) und seinen Mannschaftskameraden groß. Foto: Josef Kopf
Auch wenn der Abstieg des FC Isny sich abgezeichnet hat – als es soweit ist, ist die Enttäuschung bei Stefan Huber (links) und seinen Mannschaftskameraden groß. Foto: Josef Kopf
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Den FC Isny trifft der Absturz hart

Der einstige Fußball-Verbandsligist muss in der Kreisliga A quasi neu anfangen

Isny / - Es hing wie ein böses Gerücht über der Rückrunde in der Fußball-Bezirksliga, das eigentlich keiner glauben wollte, weil es sich so unwirklich anhörte – nun ist es endgültig Wirklichkeit: Der FC Isny muss in die Kreisliga A absteigen. Trotz des 2:0-Erfolgs am Sonntagnachmittag beim SV Eglofs kann der FCI das rettende Ufer nicht mehr erreichen. Den Traditionsverein, der 2024 sein 100-jähriges Bestehen feiern wird, trifft der Abstieg knüppelhart.

Es passt zu dieser völlig verkorksten Saison des FC Isny, dass der Absturz in die Kreisliga ausgerechnet nach einem der besseren Ergebnisse in dieser Saison feststand. Das 2:0 im Derby gegen Eglofs war der dritte Sieg in dieser Spielzeit – eigentlich ein Grund zur Freude. Nicht so an diesem Sonntagnachmittag. Denn weil die Konkurrenz zeitgleich punktete, ist der Klassenverbleib auch theoretisch nicht mehr möglich. Vier Spieltage vor Schluss steht der FCI als erster Absteiger fest. "Es war zwar absehbar, aber es ist trotzdem ziemlich hart", sagte ein gefasster FCI-Vorsitzender Stefan Huber, der den Moment des Abstiegs als Spieler der ersten Mannschaft auf dem Platz erlebte, am Sonntagabend.

Unter Hermann Badstuber sogar in der Verbandsliga

Um zu verdeutlichen, wie hart dieser Abstieg tatsächlich ist, genügen nicht nur die katastrophalen Daten der aktuellen Saison, in der der FCI schon früh am unteren Ende der Tabelle angekommen war und die Konkurrenz immer weiter enteilen sah.

So richtig schmerzhaft wird es erst, wenn sich die Isnyer verdeutlichen, woher sie kommen. Wie selbstverständlich gehörte der FCI – von Städten vergleichbarer Größe im Umland dafür bewundert – zum Inventar der Landesliga. Damit nicht genug: Unter Hermann Badstuber, bereits verstorbener Vater von VfB-Stuttgart-Profi Holger Badstuber, gelang in den 90er-Jahren sogar der Aufstieg in die Verbandsliga, inklusive Klassenerhalt. Lange her. In den vergangenen Jahren war der FC Isny immerhin eine prägende Mannschaft in der Bezirksliga. Zweimal kratzte er am Aufstieg, zweimal war aber Endstation in der Relegation. Noch am Ende der vergangenen Saison lief der FCI auf Platz drei hinter Kißlegg und Leutkirch ein. Dann aber lief alles schief. Leistungsträger verließen den Verein, dazu kam Verletzungspech, bald in der Saison erfolgte die Trennung von Trainer Uwe Hansen. Auch Nachfolger Simon Stiller, der von der Interims- zur Dauerlösung wurde, konnte das Ruder nicht mehr herumreißen. Der letzte Moment, der noch einmal an ein gutes Ende glauben ließ, war ein 1:1 gegen Tabellenführer SV Weingarten im ersten Spiel nach der Winterpause. Danach gab’s fast nur noch Niederlagen.

"Es ist sehr schade, dass es so gekommen ist", sagt Stefan Huber, der erst vor wenigen Monaten als Nachfolger von Konrad Schüle das Amt des Vorsitzenden übernommen hat. Zurecht verweist er darauf, dass die Mannschaft oft nur knapp verlor. Selten gab es eine derbe Schlappe wie beim 0:6 in Mochenwangen. Doch fehlten unterm Strich die Erfolgserlebnisse. So steht der schmerzhafte Abstieg in die Kreisliga A.

Nico Schüle wechselt zum FV Rot-Weiß Weiler

Fest steht, dass ein Stamm an Spielern bleiben wird. Viele Isnyer sind dabei. Auch im Vorstand. Neben Huber sind Adrian Bodenmüller und Kai Ludwig als Stellvertreter gewählt worden. Die Hoffnung ist, dass der Isnyer Weg der richtige sein wird. Auf eigene Leute setzen, neue Kraft sammeln, wieder angreifen, in der Kreisliga A. Auch Trainer Simon Stiller bleibt, ihm ab kommender Saison zur Seite stehen wird Thomas Budde, ebenfalls ein Isnyer.

Nicht alle aus dem aktuellen Kader werden den Weg in die Niederungen mitmachen. Der schmerzhafteste Abgang ist Nico Schüle, ohne den das defensive Mittelfeld der Isnyer in den vergangenen Jahren nicht denkbar war. Er will es höherklassig wissen, wechselt zum Landesligisten FV Rot-Weiß Weiler. Auch Tolga Korkmaz wird den Verein in Richtung Türk SV Wangen verlassen. Tobias Baumann pausiert. Und ob der in dieser Saison lange Torjäger David Berg bleibt, ist offen.

Auch wenn die Planungen für die Kreisliga-A-Saison beim FC Isny schon laufen, stellt Stefan Huber eines klar: "Wir wollen die Bezirksliga mit ein paar Erfolgserlebnissen verlassen." Am kommenden Sonntag ist der bayerische Nachbar SV Maierhöfen-Grünenbach zu Gast. Zwei Wochen später kommt der SV Beuren.

Aufrufe: 013.5.2019, 13:28 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor