2024-05-02T16:12:49.858Z

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Torschütze Stefan Lex: In der 83. Minute trifft der Eittinger (rotes Trikot) gegen seinen Ex-Verein Fürth zum 2:1 für den FC Ingolstadt. FOTO: IMAGO
Torschütze Stefan Lex: In der 83. Minute trifft der Eittinger (rotes Trikot) gegen seinen Ex-Verein Fürth zum 2:1 für den FC Ingolstadt. FOTO: IMAGO

Stefan Lex: Vom Reservisten zum Matchwinner

Stefan Lex hat sich mit einem Tor zurückgemeldet. Er schoss den FC Ingolstadt in die nächste Pokalrunde. Der 27-jährige Eittinger nimmt’s aber gelassen. Er kennt die Berg- und Talfahrten eines Profi-Fußballers nur zu gut.

Ausgerechnet gegen Fürth – 2013 war Stefan Lex bei der SpVgg unter Vertrag. Am Dienstagabend kegelte er seinen Ex-Verein aus dem Pokal. In der 67. Minute war der Eittinger beim Stand von 1:1 eingewechselt worden. Eine Viertelstunde erzielte er den Treffer zum 2:1, kurz darauf legte der FCI noch einen nach und steht nun im Achtelfinale des DFB-Pokals. „Super-Joker Stefan Lex“, jubelte die Bild-Zeitung. „Naja“, meinte Lex gestern, „das ist wohl etwas übertrieben“.

Für ihn ist der Himmel jetzt ebenso wenig rosarot wie er vorher alles schwarz gesehen hat. In den Punktspielen gegen Darmstadt und Dresden war er gar nicht im Kader, gegen den 1. FC Heidenheim saß er das komplette Spiel auf der Ersatzbank. „Wir haben eben neun Leute für drei Positionen. Meine Kollegen haben es zuletzt in der Liga gut gemacht. Da ist es verständlich, dass nicht viel rotiert wird“, erklärt Lex. Einem Fußballer bleibe eben nur, auf seine Chance zu warten. Und die bekam er nun von Trainer Stefan Leitl, die die beiden etatmäßigen Außenbahnspieler Sonny Kittel und Thomas Pledl schonte. Lex durfte zwar nicht von Beginn an ran, aber die Jokerrolle sei ihm ja auch nicht unbekannt, sagt er. „Ich habe ja auch in Buchbach nicht immer von Anfang gespielt.“

Natürlich würde er gern von Beginn an auflaufen, aber er hat eben das, was einen Joker auszeichnet. „Ich weiß, dass ich in kurzer Zeit Schwung in ein Spiel bringen kann“ – vor allem bei entsprechendem Spielverlauf. „Wenn du 0:2 hinten bist, ist es schwierig. Aber in Fürth stand es 1:1. Wir Stürmer haben nach vorne die nötigen Räume bekommen. Außerden hatten die gegnerischen Abwehrspieler schon 70 Minuten in den Beinen.“ Und das nutzte der schnelle Eittinger eben zum 2:1 – und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein. „Naja“, schränkt er wieder ein. Im 18er-Kader der SpVgg habe nicht ein Spieler gestanden, den er noch aus seiner Fürther Zeit hätte kennen können.

Apropos Veränderungen: Ende der Saison läuft Lex’ Vertrag beim FCI aus. Für eine Entscheidung, wie es danach weitergeht, sei es aber noch viel zu früh. Vor dem Winter werde er sich damit nicht befassen. „Ich will mich davon nicht ablenken lassen“, sagt er. „Ich konzentriere mich voll auf den Fußball, will mich durch entsprechende Leistungen im Training für die Einsätze anbieten.“ Denn dass er wegen des Tores im DFB-Pokal am Freitag beim Punktspiel in Bielefeld in der Startformation steht, hält auch er für unwahrscheinlich. So schnelllebig ist der Fußball dann auch wieder nicht.

Aufrufe: 026.10.2017, 09:40 Uhr
Dieter Priglmeir - Erdinger AnzeigerAutor