München - Es ist fast traurig, dass die Drittliga-Saison 2019/2020 nun zum Ende kommt. Obwohl eigentlich alle erleichtert sein sollten, dass wir das Liga-Finale trotz der Corona-Pandemie überhaupt noch zu Gesicht kriegen, wird uns nach dem Samstag doch etwas fehlen.
Spieltag über Spieltag nahm die laufende Spielzeit einfach nicht an Spannung ab – im Gegenteil: Die Tabelle wird immer brisanter, auch am 38. Spieltag spielen noch fünf Mannschaften um den Aufstieg. Einzig Eintracht Braunschweig durfte sich bereits am Mittwoch als sicherer Zweitligist feiern lassen, die Amateure des FC Bayern, die ihrem großen Rivalen am Mittwoch halfen, fallen aus der Wertung.
So kommt es am Samstag zum großen Abschluss-Krimi. Mittendrin: Die Münchner Löwen. Der TSV 1860 liefert sich an der heimischen Grünwalder Straße ein direktes Duell gegen den FC Ingolstadt. Aufgrund der fehlenden Tradition der Schanzer fällt es zwar schwer, die Partie als Derby zu bezeichnen, aber das Nachbarschaftsduell ist ohnehin brisant genug.
Der FCI, aktuell auf dem Relegationsplatz *, kämpft mit 60 Punkten im Fernduell mit den Würzburger Kickers noch um den direkten Aufstieg. Der Rückstand beträgt drei Punkte und acht Tore - die Schanzer bräuchten also einen hohen Sieg gegen die Löwen und gleichzeitig eine krachende Pleite der Kickers gegen Halle.
Die Sechzger arbeiten, dank des Sieges gegen Großaspach, hingegen nur noch auf die heißen Aufstiegsspiele gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg hin. Und auch da kann man ihnen nur Außenseiter-Chancen einräumen. Mit 58 Punkten trennen sie nicht nur zwei Punkte von dem begehrten vierten Platz, sondern auch drei Mannschaften. Gegner FC Ingolstadt, der MSV Duisburg auf dem fünften Platz und Hansa Rosto ck auf dem sechsten Platz müssen überholt werden.
Die Löwen müssen also im ersten Schritt das eigene Spiel gewinnen und im zweiten Schritt den Fußballgott um Schützenhilfe bitten. Trainer Michael Köllner hat „immer an die Chance geglaubt, nochmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen“ und weiß: „Im Fußball passieren immer die tollsten Dinge.“
Die tollsten Dinge wären aus Löwen-Sicht ein eigener Sieg, ein Rostocker Punkt-Verlust gegen den abstiegsbedrohten Chemnitzer FC und eine Duisburger Niederlage gegen den alten Bekannten aus Unterhaching. Was genau passieren müsste, dass die Sechzger noch die Relegation erreichen, erfahren Sie hier. „Wir sind im Finish dabei, das ist verrückt. Hinter uns sind Teams, die wesentlich höher eingestuft waren.“ Jetzt kann die Saison des Michael Köllner noch verrückter werden. (ta) *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks