2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der FC Illerkirchberg feierte die Meisterschaft in der Kreisliga B/Iller farbenfroh.
Der FC Illerkirchberg feierte die Meisterschaft in der Kreisliga B/Iller farbenfroh. – Foto: Matthias Kessler
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FC Illerkirchberg: Sieben Tage Feiermarathon

Meisterporträt

Der FC Illerkirchberg dominiert die Illerstaffel der Kreisliga B. Danach brechen in der Gemeinde alle Dämme. Nun gilt es, die Liga zu halten.

Vor Freude weinende Spieler lagen sich in den Armen, ausgelassene Jubelszenen spielten sich auf dem heimischen Fußballplatz ab und Großeltern schlüpften voller Stolz auf ihre Enkel in die Meisterschaftsshirts. Mit dem Schlusspfiff beim 4:1-Erfolg gegen Ataspor Neu-Ulm am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison war der FC Illerkirchberg am Ziel eines langen Weges angekommen. Zum ersten Mal seit dem 18-jährigen Vereinsbestehen steigt die Mannschaft von Trainer Selim Cicek-Bader in die Kreisliga A/Iller auf.

„In den letzten Jahren haben wir oft oben mitgespielt und es dann aber immer wieder selber verkackt“, sagt FCI-Vorstandsmitglied Oliver Heudier über die Anläufe auf die Meisterschaft. In den vergangenen sieben Jahren rangierte der FC immer am Saisonende im oberen Tabellendrittel.

Der Tabellenerste (65 Punkte) der Kreisliga B/Iller hat eine ansehnliche Bilanz vorzuweisen: 21 Siege stehen nur zwei Remis und einer Niederlage gegenüber. Das einzige Saisonspiel ging gegen den zweitplatzierten FV Weißenhorn verloren (1:3), den der FC aber mit neun Zählern Unterschied auf Distanz hielt. Beachtlich waren auch die etlichen Siegesserien der Illerkirchberger. Die Längste zog sich über zehn Partien hinweg. Einer der Hauptgründe für den Aufstieg ist Coach Cicek-Bader, der seit dieser Saison im Amt ist.

Der „Igel“ wollte schon aufhören

Zuvor war der 43-Jährige Trainer beim SV Grafertshofen. „Dort habe ich dann aber immer mehr die Lust am Fußball verloren und wollte aufhören“, so Cicek-Bader. Doch der FC, der auf der Suche nach einem Nachfolger von Ulrich Lubczyk war, konnte den ehemaligen Angreifer überzeugen nach Illerkirchberg zu kommen. Unter dem „Igel“, wie Cicek-Baders Spitzname lautet, wehte ein neuer Wind. „Er hat es geschafft, den Ehrgeiz aus jedem herauszukitzeln“, sagt Heudier: „Die Trainingsbeteiligung war so hoch wie noch nie.“ Kein FCI-Akteur wollte eine Einheit verpassen. Selbst die Spieler der zweiten Mannschaft waren da.

„Er versucht jeden zu verbessern. Dabei bekommt jeder Spieler dieselbe Aufmerksamkeit“, so Heudier über seinen Coach: „Wir waren noch nie so eng zusammengeschweißt.“ Diese Kameradschaft förderte der „Igel“ auch abseits des Platzes, indem er einen monatlichen Mannschafts-Abend samt Spieler-Frauen ins Leben rief.

Als geschlossene Einheit schaffte es Cicek-Bader mit dem FC I im Schnitt 2,7 Punkte pro Partie einzufahren. Hinzu kam, dass er über einen sicheren Sturm und eine konstante Defensive verfügte: 78 erzielte Treffer standen nur 18 erhaltenen Toren gegenüber.

Der erste Aufstieg der Vereinsgeschichte wurde gebührend in einem siebentägigen „Feiermarathon“ zelebriert. Zuerst machte der FCI auf dem heimischen Sportplatz die Nacht zum Tag. Am nächsten Morgen trugen sich die Spieler im Rathaus in das Goldene Buch der Gemeinde ein und feierten anschließend auf dem Balkon des Schultheißenhofs.

„Wir hatten Angst, dass keiner kommt“, sagt Cicek-Bader, der vor zehn Jahren als Spielertrainer mit dem TSV Buch in die Kreisliga A aufgestiegen war: „Aber alles war in Blau gehüllt. Ein wahrer Gänsehautmoment.“ Zum Abschluss flog das Team samt Coach nach Mallorca. Dort wurde nochmal kräftig auf den Aufstieg angestoßen.

Um nicht direkt in die „Sicherheitsliga“ abzusteigen, liegt der Fokus auf dem Klassenerhalt. Der Kader samt Coach Cicek-Bader bleibt komplett. Fünf A-Junioren aus der eigenen Jugend sollen im Team integriert werden. „Wir werden Vollgas geben. Wenn alles wieder so läuft, dann halten wir die Liga“, sagt Heudier.

Aufrufe: 06.7.2019, 20:38 Uhr
Alexander Finck | SWPAutor