Sieben Gründe zur Sorge

SV Schlebusch – FC Hertha Rheidt 7:1 (4:0)

Der Kuschelkurs ist vorerst vorbei. Nach dem Rheidter Debakel in Schlebusch richtete Trainer Michael Theuer deutliche Worte an seine Elf: „Die erste Halbzeit war schlichtweg nicht Landesliga-tauglich.“ Das anstehende Aufsteiger-Duell mit Flittard hat der Coach bereits jetzt zum „Charaktertest“ erhoben.

Schon nach zwei Minuten waren alle taktischen Vorgaben passé gewesen. Einen schnell vorgetragenen Konter schloss Amine Azzizi zur Schlebuscher Führung ab. „Genau vor diesen Situationen hatte ich gewarnt“, so Theuer, „aber offensichtlich hat mir niemand zugehört.“ Nach zwei weiteren Nackenschlägen durch Azzizi (14.) und Nicolai Annas (21.) reagierte der Coach, nahm den bis dato glücklosen Innenverteidiger Jan Rieker vom Feld und stellte von einer Fünfer- auf eine Viererabwehrkette um. In der Folge bekamen die Gäste mehr Zugriff auf den Gegner; das vierte Gegentor vor der Pause fiel trotzdem (31./Marcel Schulz).

Nach Theuers Gardinenpredigt gaben die Rheidter immerhin ein Lebenszeichen von sich: Alexander Kober erzielte den Anschlusstreffer (52.) und hatte kurz darauf sogar das 2:4 auf dem Fuß. Doch quasi im Gegenzug sorgte Azzizi für den Knock-out: Der Regisseur zog in bester Robben-Manier nach innen und schweißte den Ball in den Winkel – 5:1 (58.). Fabian Nentwig (68.) und Annas (75.) machten das Rheidter Debakel an diesem Freitagabend perfekt.

TuS 05 Oberpleis – SC Brühl 2:1 (1:0)

Der Oberpleiser „1:0-Experte“ sollte erneut zuschlagen: Wie bereits in den vorherigen drei Partien bescherte Nils Lokotsch dem TuS die Führung (38.). Philipp Germscheid hatte mustergültig vorbereitet. Anders als in den Wochen zuvor waren die 05er an diesem Nachmittag ein Muster an Effizienz: Die zweite Großchance nutzte Maximilian Steinhauer – in Szene gesetzt von Gagik Arutiunian (57.).

Brühl erhöhte in der Folge den Druck und kam dank Daigo Kono auf 1:2 heran (73.). Anschließend hatte der TuS zwar noch einige brenzlige Situationen zu überstehen, doch eingreifen musste Keeper Sebastian Klein nicht mehr. „Gefühlt sind wir heute endgültig in dieser Saison angekommen“, sagte der Oberpleiser Sportliche Leiter Kajo Miebach nach dem dritten Sieg in Folge.

FV Bad Honnef – Borussia Lindenthal-Hohenlind 2:2 (0:2)

Die Bad Honnefer zeigten Comeback-Qualitäten und hätten eine starke zweite Halbzeit beinahe noch mit einem Heimsieg gekrönt. Erst traf Manuel Jäger nach einer scharfen Hereingabe von Emre Altintas nur den Pfosten (86.), dann lenkte Borussia-Keeper Christopher Jüttemeier einen Kopfball von Davies Opoku mit den Fingerspitzen über die Latte (88.). So blieb es beim 2:2. „Hut ab, wie die Jungs das 0:2 weggesteckt und nach der Pause aufs Gaspedal gedrückt haben“, sagte HFV-Geschäftsführer Frank Breidenbend.

Daniel Spiegel (24./42.) hatte die Gäste aus Köln mit 2:0 in Führung gebracht, ehe Milot Hakolli einen Kopfball knapp übers Tor setzte (43.). Es war der Auftakt einer tollen Aufholjagd: Erst traf Gaetano Pettineo aus dem Gewühl heraus (72.), dann Opoku (81.) – 2:2. Mit ein bisschen mehr Fortune hätte man das Spiel dann beinahe noch komplett gedreht.

FC Pesch – Germania Windeck 4:1 (2:1)

Auch Windeck konnte die Pescher Tormaschinerie nicht stoppen. Das Team unterlag dem Tabellenführer mit 1:4. Dabei hatte Manuel Schwarz mit einem 40-Meter-Treffer für einen Start nach Maß gesorgt (11.). Dann aber nutzten Iskender Papazoglu (20./73.), Sebastian Bodenröder (24.) und Deniz Kayla (59.) das schläfrige Abwehrverhalten der Gäste eiskalt aus. „Drei Gegentore haben wir uns quasi selbst eingeschenkt“, so Trainer Marcus Voike. Er hatte am Spieltag selbst drei Hiobsbotschaften hinnehmen müssen: Thomas Hombeuel (verletzt), Jan-Frederick Göhsl (erkrankt) und Marvin Reitz (Autounfall) meldeten sich allesamt kurzfristig ab.