2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Sebastian Ramspott (links) und der SSV  04 warten nun schon seit 14 Partien auf einen Sieg.  Foto: Bröhl
Sebastian Ramspott (links) und der SSV 04 warten nun schon seit 14 Partien auf einen Sieg. Foto: Bröhl

Die Durststrecke hält weiter an

Mittelrheinligist SV Siegburg kann auch im Duell mit Hürth nicht gewinnen

Siegburg 04 — FC Hürth 0:2 (0:0). Heimspiel verloren und auf den letzten Platz abgerutscht — viel schlimmer hätte der Sonntagnachmittag aus Siegburger Sicht kaum verlaufen können. Während der Fußball-Mittelrheinligist dem FC Hürth mit 0:2 unterlag, siegte die Konkurrenz aus Arnoldsweiler (3:1 in Freialdenhoven) und Merten (3:2 gegen Friesdorf) im Gleichschritt — und zog damit an den 04ern vorbei. „Der Frust ist natürlich riesengroß”, sagte SSV-Trainer Philip Stegert nach dem Schlusspfiff, „dennoch habe ich heute Dinge gesehen, die mir Mut machen.” Die erste Halbzeit etwa sei die „beste unter meiner Regie gewesen. Spielerisch war das ein deutlicher Schritt nach vorne, nur leider hat wieder mal das Tor gefehlt.”

Nach 20 Minuten hatte Fabian Welt die Führung auf dem Fuß gehabt: Den Schuss des Siegburger Kapitäns nach feiner Vorarbeit von Juyong Jo kratzte Gästekeeper Kevin Kraus aber noch soeben von der Torlinie. Auf der Gegenseite musste auch SSV-Torhüter Michael Vogel nach einem Kopfball aus kurzer Distanz sein ganzes Können aufbieten. So ging es torlos in die Kabine.

Nach dem Wechsel war es Joseph Mbuyi, der per Kopf die Hürther Führung erzielte (52.). Das 0:2 fiel mit tatkräftiger Unterstützung der 04er: Obwohl SSV-Innenverteidiger Sebastian Ramspott verletzt im Hürther Strafraum lag, führte Siegburg einen Einwurf schnell aus. Dem Ballverlust folgte ein blitzschneller Konter der Gäste, die das Fehlen von Ramspott gnadenlos ausnutzten — 0:2 (59./Yousef Keshta). „Danach war die Verunsicherung wieder deutlich zu spüren”, sagte Stegert, „die Jungs waren wie gelähmt.”

Kurz vor Schluss kam auch noch Pech hinzu, denn Poongbeom Lee traf nur die Latte. So blieb Siegburg auch im siebten Spiel unter Stegert ohne Sieg. Die 04er warten insgesamt schon seit 14 Partien auf einen dreifachen Punkterfolg. Zuletzt gewann man am 14. Oktober — und zwar das Hinspiel in Hürth.

SSV 04: Vogel — Inger (64. Harrach), Wieland (81. Nieto Y Schötz), Hahn, Ramspott, Muharremi — F. Welt — Ngyombo, Lee — Heinz (46. Fälber), Jo.



SV Bergisch Gladbach 09 — FC Hennef 05 3:0 (2:0). Für Sascha Glatzel war das Ergebnis hinterher nicht mehr als eine Randnotiz. Grund war die schwere Verletzung des kurz zuvor erst eingewechselten Jan-Lucca Westerkamp; der defensive Mittelfeldspieler zog sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers vermutlich einen Kreuzbandriss zu. Da Glatzel bereits drei Mal gewechselt hatte, musste Hennef die Partie zu zehnt beenden. Besonders tragisch aus Sicht des FCH: Westerkamp wäre nach Bünyamin Kilic, Marius Ehrenstein und Nils Remagen bereits der vierte Akteur der 05er, den in dieser Saison die denkbar schlimmste Fußball-Verletzung ereilt. Remagen hatte es am Donnerstag im Training erwischt. „So etwas habe ich noch nie erlebt”, sagte Glatzel, „das stellt alles in den Schatten, was ich in meiner Trainerkarriere bislang erlebt habe.”

Dass Sven Brand beim Stande von 0:2 noch die Rote Karte wegen Schiedsrichter-Beleidigung sah (52.), passte irgendwie ins Bild. Entsprechend kurz fiel Glatzels sportliche Analyse aus: „Bergisch Gladbach war in allen Belangen besser und hat auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Mehr kann und will ich nach solch einem rabenschwarzen Sonntag nicht sagen.” Ajet Shabani (32.) und Metin Kizil (35./57.) hatten die Dominanz der 09er in drei Tore umgemünzt. „Damit waren wir am Ende noch gut bedient”, sagte der Hennefer Sportchef Dirk Hager. Immerhin habe seine Mannschaft den Schaden trotz Unterzahl in Grenzen gehalten. Doch auch dies war am Ende nicht mehr als eine Randnotiz.

FCH: Altmann — Schmidt, Genesi, Kunzika (46. Diehl) — Mus, Jahn (68. Westerkamp), Özdemir, Roder — Brand, Klosterhalfen, Kikuchi (74. Eck).

Aufrufe: 029.4.2019, 06:00 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger / Tim MiebachAutor