2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Hansa-Fans zünden  eine geraubte Fahne eines Hertha-Fanclubs an und provozieren die Berliner Fans, die ihrerseits bereits zu Beginn der zweiten Hälfte für eine Unterbrechung des Spiels sorgten. Lutz Bongarts
Hansa-Fans zünden eine geraubte Fahne eines Hertha-Fanclubs an und provozieren die Berliner Fans, die ihrerseits bereits zu Beginn der zweiten Hälfte für eine Unterbrechung des Spiels sorgten. Lutz Bongarts

Chaoten stören Fußballfest

Das DFB-Pokal-Spiel zwischen dem FC Hansa und Hertha BSC (0:2) stand kurz vor dem Abbruch

Verlinkte Inhalte

Hässliche Szenen in den Ultra-Fanblöcken beider Vereine überschatteten gestern Abend das Pokal-Aus des Fußball-Drittligisten FC Hansa Rostock gegen den Bundesligisten Hertha BSC Berlin (0:2).

Nachdem zu Beginn der zweiten Hälfte Chaoten im Fanblock von Hertha BSC durch massiven Einsatz von Pyrotechnik für eine knapp anderthalb-minütige Spielunterbrechnung sorgten, revanchierten sich Hansa-Chaoten mit dem Zeigen eines geraubten Banners eines Fanclubs von Hertha und zündeten es an, provozierten die Gästefans. Daraufhin reagierten die Berliner erneut mit dem Einsatz von Pyrotechnik, wenig später flogen aus beiden Blöcken Raketen hin und her. Schiedsrichter Robert Hartmann schickte daraufhin die Mannschaften in die Kabinen und unterbrach die Partie für knapp 17 Minuten. „Normalerweise freut man sich über einen Sieg über einen ambitionierten Drittligisten, aber wir haben heute eine Menge unschöner Szenen in beiden Fanblöcken gesehen. Großen Respekt an das restliche Rostocker Publikum, wie es darauf reagiert hat. Die meisten Leute sind ins Stadion gekommen, um ein Fußballfest zu erleben und nicht irgendwelche Provokationen und Reaktionen darauf aus den Fanblöcken“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz.

Zuvor sahen sich die Rostocker auf dem Feld der ersten richtigen Drangphase des Favoriten ausgesetzt. Salomon Kalou schob den Ball aus 16 Metern jedoch neben das Tor (54.). Nach gut einer Stunde die nächste verheißungsvolle Doppelchance für die Hauptstädter. Vladimir Darida traf den Pfosten, Sekunden später parierte Hansa-Keeper Janis Blaswich einen Seitfallzieher von Kalou (63.). Danach konnte sich Hansa ein wenig vom Druck befreien, ehe die Tumulte auf den Rängen für die Unterbrechung sorgten. Lange Zeit war unklar, ob die Partie überhaupt fortgesetzt werden würde. Doch nach knapp 20 Minuten kehrten die Spieler auf den Rasen zurück. Hertha blieb spielbestimmend und sorgte in der Schlussphase für die Entscheidung. Nach einem Eckball kam der Ball zu Mitchell Weiser, der ihn unhaltbar für Blaswich im Hansa-Kasten versenkte (87.). Per Konter machte dann Vedad Ibisevic in der Nachspielzeit alles klar (90.+3). Das zu Beginn der Partie im mit 22 400 Zuschauern fast ausverkauften Ostseestadion teilweise Gänsehaut-Stimmung aufkam, wird angesichts der späteren Zwischenfälle niemanden mehr interessieren. Auch die starke Leistung der jungen Rostocker Mannschaft geriet in den Hintergrund. Vielmehr droht beiden Clubs einmal mehr eine harte Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund.

FC Hansa: Blaswich – Nadeau, Hüsing, Riedel, Holthaus – Wannenwetsch, Bischof, Henning (87. Bouziane), Hilßner – Owusu (70. Benyamina), Ziemer (87. Alibaz)

Hertha BSC: Jarstein – Weiser, Langkamp, Rekik, Plattenhardt – Darida, Skjelbred – Leckie, Kalou (80. Haraguchi) – Esswein (90.+3), Ibisevic

Tore: 0:1 Weiser (87.), 0:2 Ibisevic (90.+2).

Aufrufe: 015.8.2017, 12:30 Uhr
André Gericke,;Marie BoywittAutor