2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Während Oguz Yasar (links) die ersten vier Spiele wegen seiner Rotsperre tatenlos zusehen muss, ist Kapitän René Schröder mittendrin im Geschehen. Allerdings nur noch bis Sommer, dann verlässt er den FC Gundelfingen in Richtung FC Memmingen. Zuvor soll der Klassenerhalt eingetütet werden.  Foto: Walter Brugger
Während Oguz Yasar (links) die ersten vier Spiele wegen seiner Rotsperre tatenlos zusehen muss, ist Kapitän René Schröder mittendrin im Geschehen. Allerdings nur noch bis Sommer, dann verlässt er den FC Gundelfingen in Richtung FC Memmingen. Zuvor soll der Klassenerhalt eingetütet werden. Foto: Walter Brugger

Viel ist in Bewegung

Verletzungen, Sperren und Personalthemen beschäftigen den Bayernligisten FC Gundelfingen +++ Der Abstiegskampf wird da zum Ritt auf der Rasierklinge

Mit einem Heimspiel gegen den FC Ismaning startet der FC Gundelfingen am Samstag (14 Uhr) in das letzte Saisondrittel. Zwölf Spiele haben die Grün-Weißen Zeit, um sich den Traum vom Klassenerhalt zu erfüllen. Vorausgesetzt, die Gärtnerstädter müssen nicht in die Abstiegsrelegation, denn dann kommen noch einmal zwei Runden mit Hin- und Rückspiel dazu.

Soll & Haben

21 Punkte aus 22 Spielen bedeuten aktuell nur den vorletzten Rang für den Aufsteiger, doch das „rettende Ufer“ ist gerade mal zwei Punkte entfernt. Eine Zwischenbilanz, die nach zwischenzeitlich fünf Niederlagen in Serie nicht unbedingt zu erwarten war. Andererseits ließen die Grün-Weißen auch Punkte überflüssig liegen, wie etwa unmittelbar vor der Winterpause. Nach einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung verloren die Gundelfinger beim TSV Schwabmünchen in der Nachspielzeit noch mit 2:3 – und nehmen zudem das Handicap von zwei Rotsperren für Oguz Yasar und Manuel Müller (je 4 Spiele) mit ins Frühjahr.

Hin & weg

Die personellen Rochaden halten sich in Grenzen. Soma Orban, der sich nach ordentlichem Beginn mit der Rolle als Ersatzkeeper hinter Dominik Trenker zufriedengeben musste, hat die Grün-Weißen in Richtung des oberbayerischen Bezirksligisten FC Moosburg verlassen. Roman Kadutschenko war der Aufwand in der Bayernliga zu groß geworden und wechselte zum TSV Meitingen in die Bezirksliga Nord. Fürs Tor verpflichtete der FCG Rückkehrer André Behrens vom Landesligisten TSV Nördlingen, ansonsten tat sich nichts. „Wir waren in Gesprächen, doch leider erhielt unser Wunschkandidat im Winter keine Freigabe“, verrät Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion, Stefan Kerle.

Team & Chef

Die Doppelbelastung für Kerle, der im September für den zum SC Teutonia Watzenborn-Steinberg abgewanderten Ex-Profi Francisco Copado einsprang, wird im Sommer definitiv enden. Mit Karlheinz Schabel hat der Verein auch schon einen neuen Coach für die Saison 2017/18 verpflichtet, nach einem Co-Trainer hält Kerle noch Ausschau. Denn selbst will er sich mehr auf seine Aufgaben als Sportlicher Leiter konzentrieren. Aktuell ist Kapitän René Schröder auch als Co-Trainer geführt, doch der 26-Jährige wird den Verein im Sommer verlassen. Ihn reizt die Regionalliga, weshalb er zum FC Memmingen gehen wird.

Glücks- und Sorgenkinder

Sorgenkinder gab es in der laufenden Runde reichlich. Immerhin haben sich Kevin Lohr, Tiemo Reutter und Denis Nickel nach ihren langwierigen Verletzungen in der Vorbereitung wieder zurückgemeldet. Während Mike Marianek weiter das Pech am Fußballstiefel klebt. Nach seiner Meniskusverletzung aus dem Spätsommer war er wieder im Training, doch das Knie reagierte. Wann der aus der A-Junioren-Bundesliga gekommene Mittelfeldspieler wieder einsatzfähig ist, ist nicht absehbar. Und in den ersten vier Spielen fehlen die „Rotsünder“ Müller und Yasar.

Test & Taktik

Taktisch gibt es eine kleine Änderung. „Wir werden im Normalfall nur mit einer klassischen Spitze spielen“, erklärt Coach Kerle – und liefert dafür zwei Begründungen: „Zum einen haben wir ein personelles Überangebot an Mittelfeldspielern, zum anderen wollen wir im Zentrum einfach kompakter stehen. Da bietet sich diese Lösung einfach an.“ Nach seinen Vorstellungen soll darunter aber das Offensivspiel nicht leiden. Was in den Testspielen ansatzweise auch gelang. Nur beim 1:6 gegen den Regionalligisten FV Illertissen kassierten die Grün-Weißen eine (deutliche) Niederlage, zuletzt klappte die Defensivarbeit mit dem 0:0 gegen den Regionalliga-Vertreter FC Memmingen ganz ordentlich.

Start & Ziel

Die beiden Auftaktspiele zeigen gleich, in welche Richtung es für den FCG geht. So liegt der FC Ismaning aktuell fünf Punkte vor dem FCG knapp oberhalb des „Strichs“, eine Woche später wartet das Schlusslicht BCF Wolfratshausen auf die Gundelfinger. Dass nach diesen beiden Partien allerdings schon eine Vorentscheidung gefallen ist, glaubt Coach Kerle nicht: „Es wird bis zum letzten Spieltag gehen. Ich bin aber überzeugt, dass wir am Ende den Klassenerhalt schaffen. Vorausgesetzt, dass wir alle an einem Strang ziehen.“

Prognose

Für den FCG ist es ein Ritt auf der Rasierklinge. Viele Aussetzer dürfen sich die Grün-Weißen nicht leisten, dazu ist das Niveau in der Bayernliga einfach zu hoch und die Konkurrenz zu groß. Tritt das Team aber geschlossen auf, ist der Klassenerhalt realistisch.

Aufrufe: 01.3.2017, 10:49 Uhr
Donau-Zeitung / Walter BruggerAutor