2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Einmal mehr hat es Tiemo Reutter erwischt. In Dachau zog sich der Gundelfinger eine Bänderverletzung zu.   F.: Walter Brugger
Einmal mehr hat es Tiemo Reutter erwischt. In Dachau zog sich der Gundelfinger eine Bänderverletzung zu. F.: Walter Brugger

Die Freude wird getrübt

Während sich Roman Kadutschenko als Siegtorschütze beim FC Gundelfingen zurückmeldet, wird Tiemo Reutter durch die nächste Verletzung zurückgeworfen

Roman Kadutschenko hat eine durchaus wechselvolle Geschichte im Trikot des FC Gundelfingen hinter sich. Seit er dem Jugendlager vor sechs Jahren entwuchs, warfen ihn immer wieder Verletzungen aus der Bahn. Weshalb der 25-Jährige auch gerne mal flachst, dass er letztmals bei den A-Junioren so richtig fit war. Für 90 Minuten reicht die Kraft selten, trotzdem bettelte ihn Interimstrainer Stefan Kerle fast schon an: „Roman, halt durch, wir brauchen dich.“ Kadutschenko hielt durch, gewann weiter zuverlässig die Zweikämpfe – und war am Ende nicht nur in der Defensivarbeit wichtig. Nein, der zentrale Mittelfeldspieler erzielte obendrein auch noch den 1:0-Siegtreffer des Bayernligisten beim TSV 1865 Dachau.

„Manchmal musst du halt das Glück auch erzwingen. Wichtig war ja, dass ich überhaupt sofort geschossen habe“, urteilt Kadutschenko über sein Premierentor in der „Ersten“. Weder in Landes- noch Bayernliga war ihm bis dato ein Pflichtspieltreffer gelungen. Doch als er in Dachau bei der Flanke von Oguz Yasar nicht lange überlegte und direkt abzog, landete die Kugel im Netz. Dass sie dabei noch abgefälscht wurde, war nicht nur Kadutschenko hinterher völlig egal.

Nach dem Abpfiff bejubelten die Grün-Weißen kurz den Sieg – und interessierten sich dann ganz schnell für zwei andere Dinge. Das eine war das Ergebnis der Regionalliga-Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg II und dem FC Memmingen. Warum das Interesse so groß war? In Nürnberg trafen gleich vier Ex-Gundelfinger, die den Grün-Weißen nach wie vor eng verbunden sind, aufeinander. Auf Memminger Seiten sind dies bekanntlich Trainer Stefan Anderl, David Anzenhofer und Stefan Schimmer, der auch im Frankenland vom Elfmeterpunkt aus erfolgreich war und insgesamt schon elf Treffer bejubeln durfte, auf der anderen Seite stand Manuel Feil, der zum 2:2-Endstand für den Club erfolgreich war.

Für gedrückte Stimmung sorgte dagegen die zweite Geschichte. Tiemo Reutter saß mit einem Eisbeutel um den bandagierten Knöchel am Boden und war sichtlich gefrustet. Gerade erst hatte er sich nach langen Verletzungspausen ins Team gekämpft und fünf Spiele lang als Innenverteidiger überzeugt. So sehr, dass sogar Christoph Schnelle nach auskurierter Schulterverletzung auf der Bank Platz nehmen musste. „Es ist bitter für Christoph, aber ich kann doch Tiemo nach diesen Leistungen nicht rausnehmen“, hatte FCG-Coach Stefan Kerle vor der Partie noch Einblick in seine Überlegungen gegeben. Nach 58 Minuten hatte sich die Situation wieder grundlegend verändert. Reutter war auf der Abdeckung der Beregnungsanlage mitten im Spielfeld umgeknickt. „Der Knöchel ist sofort angeschwollen, das Außenband ist ab“, war sich der 25-Jährige gleich sicher. Da blieb als kleiner Trost nur, dass Reutter schon schwierigere Blessuren hatte und wieder zurückkam. Für die beiden anstehenden Heimspiele gegen den SV Kirchanschöring und TSV Rain nützt ihm das jedoch nichts.

Aufrufe: 017.10.2016, 19:39 Uhr
Walter BruggerAutor