Ein letztes Mal: DSC Arminia Bielefeld II gegen FC Gütersloh

Der Coach des Schlusslichtes hat dabei auch die Tabelle im Blick. „Denn die sieht hässlich aus. Wir müssen da unten weg.“ Vata erwartet jedoch eine schwere Aufgabe. „Schließlich hat Bielefeld gegen Herne geschafft, was uns beim 1:3 am Ostermontag misslungen ist.“

Weil die Vorstellung aber „insgesamt in Ordnung“ gewesen sei, traut der Coach seiner Truppe eine Steigerung zu, zumal Saban Kaptan und Matthäus Wickowicz wieder mitmischen können, und der in Herne wegen Kniebeschwerden ausgewechselte Lars Schröder einsatzfähig ist. „Und einen fitten Lars Schröder brauchen wir unbedingt“, weiß Vata um die „viel zu geringe Durchschlagskraft“ seiner Elf.

Doch Power im Angriff werde braucht es gerade in diesem Spiel, ist der Coach überzeugt. „Denn die Bielefelder haben doch auf der einen Seite nichts mehr zu verlieren, aber auf der anderen ganz viel zu gewinnen, denn sie wollen und müssen sich für andere Vereine anbieten.“ Obwohl er die emotionalen Aspekte „lieber außen vor lassen“ wollte, kam Vata somit doch noch auf die besonderen Umstände dieses OWL-Derbys zu sprechen. Weil der Zweitligist seine U 23 am Saisonende vom Spielbetrieb abmelden wird, ist der Vergleich wohl für lange Zeit der letzte zwischen dem FCG und dem DSC Arminia.

Auch wenn diese Entscheidung den Güterslohern die letzten Sorgen um den Klassenerhalt genommen hat – Arminias U 23 steht als dritter Absteiger aus der Oberliga neben den bereits abgemeldeten Teams TSV Marl-Hüls und SC Hassel fest – hält Vata sie für falsch. „Natürlich spart das kurzfristig Geld, aber langfristig brauchen Vereine wie Arminia Bielefeld solche U-Teams, denn wenn sie auch nur einen Profi über diesen Weg herausbringen, hat der sich doch schon gelohnt.“

Bielefelder-Sicht:

„Es ist ein Derby.“ Mit diesem kurzen Satz sagt Arminias Trainer André Kording fast alles über die anstehende Partie aus. „Wir haben gegen Paderborn vor einigen Wochen ganz schlecht ausgesehen. In Gütersloh können wir etwas gut machen. Mir ist das wichtig, dass wir gewinnen“, betont Kording. Nach dem ersten Sieg nach sechsmonatiger Durststrecke ist die Stimmung im Lager der Nachwuchs-Arminen wieder besser. Die schlechte Nachricht über die Abmeldung des Teams scheint verarbeitet.

Das 2:0 gegen Westfalia Herne hat der Mannschaft den Glauben an die eigenen Fähigkeiten zurückgegeben. „Der Erfolg war insgesamt hoch verdient. Nachdem es in der ersten Halbzeit ein offener Schlagabtausch mit Möglichkeiten auf beiden Seiten war, hat uns die Führung geholfen“, erinnert sich Kording. Nicht nur das 1:0 durch Almir Kasumovic spielte den Bielefeldern in die Karten.

Wichtig sei auch gewesen, dass Keeper Christopher Rump eine hochkarätige Chance der Herner parieren konnte, meinte Kording. Mit dem 2:0 durch Kasumovic bogen die Arminen dann endgültig auf die Siegerstraße ein. Ein Grund für den Erfolg sah Kording darin, „dass wir mit viel Einsatz und Willen in die Zweikämpfe gegangen sind. Das wird auch in Gütersloh wieder Voraussetzung für ein gutes Spiel sein.“

Der FCG liegt hinter den Arminen in der Tabelle. Das soll auch so bleiben. „Wir wollen den Abstand halten, besser noch vergrößern“, sagt Kording. Der DSC-Coach hat sich den vorletzten Gütersloher Auftritt gegen Schalke II noch einmal angeschaut. Das Team des Ex-Arminen Fatmir Vata kassierte erst kurz vor Schluss den 2:2-Ausgleich. „In diesem Spiel haben sie es gut gemacht“, attestiert Kording. Der Coach sieht für seine Spieler heute Abend im Heidewald-Stadion die Chance, sich vor größerem Publikum und dem ein oder anderen Vereinsvertreter zu empfehlen.

Wieder dabei und mit guten Chancen auf die Startelf sind die zuletzt gesperrten Ahmet Aydincan und Max Danner. Ob David Ulm, der Schütze des goldenen Tores beim 1:0-Hinspielsieg, nach einer Gehirnerschütterung mitwirken kann, ist noch offen.