2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
René Schröder ist der »Dauerbrenner« des FC Gundelfingen. Im Dreitages-Rhythmus dirigiert der 25-Jährige zurzeit die FCG-Defensive und versucht mit Distanzschüssen auch offensiv Akzente zu setzen.  Foto: Walter Brugger
René Schröder ist der »Dauerbrenner« des FC Gundelfingen. Im Dreitages-Rhythmus dirigiert der 25-Jährige zurzeit die FCG-Defensive und versucht mit Distanzschüssen auch offensiv Akzente zu setzen. Foto: Walter Brugger

Positive Erinnerungen

»Dauerbrenner« René Schröder ist beim FC Gundelfingen oft gefordert, im schwäbischen Derby beim SC Ichenhausen spielt das keine Rolle

Nachdem das erste Landesliga-Derby zwischen dem SC Ichenhausen und dem FC Gundelfingen einem Gewitter zum Opfer fiel, ist es nun am Mittwochabend soweit. Die Partie im Ichenhauser Hindenburgpark ist nicht nur ein Nachbarduell, sondern verdient mittlerweile auch die Bezeichnung „Spitzenspiel“: Immerhin empfängt der Spitzenreiter den ambitionierten Tabellenfünften.
Ichenhausens Trainer Oliver Schmid bemüht sich weiter, den Ball flach zu halten: „Wir sind alle stolz, dass wir ganz vorne stehen. Ich bin stolz, dass einige Spieler an ihre Leistungsgrenzen gehen. Aber deshalb wachsen jetzt unsere Ansprüche nicht in den Himmel.“ Man freue sich vielmehr, jetzt so ein Spitzenspiel in Ichenhausen zu haben und hoffe auf eine ganz große Kulisse. „Wir wollen alles Engagement, allen Einsatz in dieses Spiel legen und mindestens einen Punkt bei uns behalten“, sagt Schmid

SC Ichenhausen - FC Gundelfingen (Mi 18:15)
(Bilanz seit 2008: 0 Siege Ichenhausen – 1 Remis – 2 Siege Gundelfingen)
Die Ichenhauser waren dagegen bisher auswärts stärker als zuhause: Während man alle vier Spiele in der Fremde gewonnen hat, leistete man sich zuletzt zwei Unentschieden auf heimischem Gelände. „Ich weiß nicht, ob man daraus schon etwas ableiten kann. Bei unseren Auswärtssiegen war in einigen Momenten auch Glück dabei“, sagt Schmid.
Aufschluss gibt der Blick in die Statistik aber beim Thema Abwehrstärke. Mit vier kassierten Gegentoren bestätigt der SCI auch in der jungen Saison seinen Platz als beste Defensive der Liga aus der vergangenen Spielzeit. „Wir legen weiter großen Wert darauf, als Team kompakt zu stehen. Und so setzt es sich nahtlos fort, dass es schwierig ist, gegen uns Tore zu schießen“, sagt Schmid.
Die Ichenhauser wollen diesmal das Ergebnis anders gestalten, als beim letzten Aufeinandertreffen: Damals gingen die Gäste mit 1:0 als Sieger vom Platz. Wer diesmal auflaufen kann, wird sich kurzfristig entscheiden, sagt Oliver Schmid: „Wir hatten nach dem Spiel in Oberweikertshofen ein paar Angeschlagene.“ An der idealen Aufstellung muss er noch tüfteln, damit es klappt mit dem tollen Derby.
„Es ist schon Wahnsinn, wie viele Spiele wir zurzeit absolvieren“, meint Gundelfingens René Schröder beim Blick auf den Terminplan. Alle drei, vier Tage muss der FC Gundelfingen ran und ist im Wettkampfmodus gefordert. Das Nachholspiel beim SC Ichenhausen bildet den Mittelpunkt der vierten „englischen Woche“ in Serie. Und trotzdem will Schröder nicht jammern, sondern die Herausforderung annehmen.
„Das Derby ist schon ein Höhepunkt“, bekennt der 25-Jährige und erinnert sich nur allzu gerne an den letzten Auftritt in Ichenhausen zurück. 1:0 gewannen die Gundelfinger im Mai und wahrten damit ihre Aufstiegschance, die erst am finalen Spieltag platzte. „Dieses Spiel muss das Vorbild sein, das war allererste Sahne – und genauso wollen wir auch diesmal auftreten“, so Schröder. Überhaupt seien die Vergleiche mit dem SC Ichenhausen stets auf hohem sportlichem Niveau – und bei aller Rivalität ausgesprochen fair. Schließlich kennen sich die Kicker untereinander bestens, offene Feindseligkeiten gibt es nicht – und auch die Trainer Stefan Anderl auf Gundelfinger sowie Oliver Schmid auf Ichenhauser Seite tauschen sich regelmäßig aus, geben Tipps für die Partien gegen die jeweiligen Gegner. Eine Hilfestellung, die am Mittwoch aus nachvollziehbaren Gründen jedoch nicht praktiziert wird.
Doch zurück zu Schröder. Mittlerweile versieht der Defensivspieler seine Arbeit nicht mehr im zentralen Mittelfeld, sondern an der Seite von Christoph Schnelle in der Gundelfinger Innenverteidigung. Das Duo zählt zu den Routiniers im grün-weißen Trikot und zu den Erfolgsgaranten. Trainer Anderl lobt dabei immer wieder die Entwicklung von René Schröder hin zu einem echten Führungsspieler, seit er im Sommer 2009 von der JFG Donauwörth zum FCG kam. Dazu passt auch, dass Schröder offen Schwachpunkte wie jüngst nach dem 1:1 bei den SF Dinkelsbühl anspricht: „Uns hat einfach der Wille zum Tor gefehlt.“
Das soll in Ichenhausen wieder besser werden, auch wenn die Terminhatz seiner Gundelfinger viel Energie kostet. „Gerade unter der Woche ist es nicht einfach. Ich arbeite jetzt bei einer Agentur für digitales Marketing und Vertrieb. Da ist es halt auch nicht immer so einfach, jede Woche früher zu gehen, weil eine solche Flut an Spielen ansteht.“ Doch wenn er auf dem Platz steht, ist das alles vergessen.

Schiedsrichter: Bernd Zitzl (Maiach)
Aufrufe: 026.8.2015, 08:25 Uhr
Augsburger Allgemeine / Bauer, wabAutor