2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Darf weitermachen: Stefan Heupel bleibt trotz zweier Abstiege in Folge Trainer des FC Großen-Buseck.	Archivfoto: Wereschinski
Darf weitermachen: Stefan Heupel bleibt trotz zweier Abstiege in Folge Trainer des FC Großen-Buseck. Archivfoto: Wereschinski

"Schlimmer kann es nicht mehr werden"

KLB GIESSEN: +++ Großen-Buseck bis in B-Liga durchgereicht +++ Festhalten an Trainerteam +++ Geduld gefordert +++

GROSSEN-BUSECK . Ein Abstieg bietet auch immer wieder eine Chance – diese im Fußball recht gängige Floskel ist aktuell auch aus Großen-Buseck zu hören. In der Spielzeit 2012/13 noch Gruppenligist, ist der FC nach dem mittlerweile dritten Abstieg ganz unten angekommen: In der Kreisliga B Gießen!

„Auch wenn es noch gar nicht so lange her ist, gehören diese Zeiten längst der Vergangenheit an. Wir sind jetzt in der Talsohle, schlimmer kann es nicht mehr werden“, nimmt Jörg Gärtner, der Vorstandsvorsitzende Großen-Busecks, kein Blatt vor den Mund. Obwohl seine erste Mannschaft in der vergangenen Spielzeit nur 18 magere Pünktchen in der Kreisliga A sammelte und damit praktisch in die B-Liga „durchgereicht“ wurde, hält Gärtner am Trainerteam um Stefan Heupel, Rüdiger Knedla und Herbert Konheiser fest.

„Wir haben die Augen sicherlich nicht vor der Realität verschlossen und wissen, dass wir alle Fehler gemacht haben, ob das Trainerteam oder der Vorstand. Aber wir sind dennoch von Stefans Arbeit überzeugt, der mit 100 Prozent Einsatz bei der Sache ist. Und auch die Spieler haben sich ausschließlich positiv geäußert. Manche wollten den Verein sogar verlassen, wenn wir den Trainer wechseln. Ich denke, das spricht für sich“, so Gärtner.

Auch Heupel äußert sich trotz des Absturzes sehr sachlich. „Sicherlich wäre der Abstieg aus meiner Sicht nicht nötig gewesen, doch zu viele Faktoren, wie die vielen Verletzten, aber auch die mangelnde Trainingsbeteiligung sprachen da klar gegen uns. Die Mannschaft hat zu spät kapiert, dass wir auch in der A-Klasse nichts geschenkt bekommen und hart arbeiten müssen“, so der Übungsleiter.

Um die Vereinsverantwortlichen allerdings von gewissen Aufgaben zu entlasten, wurde mit Martin Inderthal ein Team-Manager installiert, der zum einen als Bindeglied fungieren, aber auch einiges in Eigenregie „abarbeiten“ soll. „Uns sind hier und da auch mal Fehler unterlaufen, manches konnte aus Zeitgründen gar nicht angegangen werden“, so Gärtner selbstkritisch. „Das soll sich jetzt mit Martin ändern.“

Damit bleibt den Verantwortlichen auch die nötige Zeit, um sich um das wichtigste Anliegen der näheren Zukunft zu kümmern: einem eigenen Kunstrasenplatz. „Besonders im Winter und der Vorbereitung auf die Restrunde ist der von immenser Bedeutung“, glaubt Gärtner, der aber weiß, dass dieses Projekt nur als gemeinsames mit dem Nachbarn SG Trohe/Alten-Buseck zu stemmen ist. „Ich bin guter Dinge, dass uns das auch gelingen wird“, so der Vorstandsvorsitzende.

Gute Arbeit soll beim FC bereits wieder mit Beginn der Vorbereitung geleistet werden. „Es ist enorm wichtig, dass wir das Umfeld, die Zuschauer, wieder zurückholen und für uns gewinnen. Mit den eigenen Spielern können sich die Leute einfach besser identifizieren. Es wird unsere Aufgabe sein, auch wieder sportliche Erfolge zu feiern“, so Heupel, der dafür aber Geduld fordert. Ob der Weg irgendwann wieder bis in die Gruppenliga führt, ist natürlich ungewiss, zumal die zweite Mannschaft des FC im April abgemeldet wurde und für die neue Saison kein Unterbau in der Reserverunde starten wird und auch im Jugendbereich teilweise personelle Probleme herrschen. Dass das mit den Chancen, die Abstiege bieten, aber in diesem Fall keine bloße Floskel zu sein scheint, diesen Eindruck vermittelt der FC Großen-Buseck in diesen sportlich schweren Tagen zumindest.



Aufrufe: 025.6.2017, 21:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor