2024-05-02T16:12:49.858Z

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Achim Mohr hatte sich seinen Job in Großen-Buseck stressfreier vorgestellt.
Achim Mohr hatte sich seinen Job in Großen-Buseck stressfreier vorgestellt.

Mohr: ,,Wir müssen den Kopf oben lassen"

KOL GI SÜD: +++ Großen-Buseck gibt sich nach schlechtem Saisonstart noch lange nicht auf +++

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GROSSEN-BUSECK. Eine entspannte Saison sollte es werden. Eine möglichst sorgenfreie Spielzeit. Doch nachdem der FC Großen-Buseck in der Kreisoberliga Gießen Süd Mitte September noch gänzlich ohne Punkte dasteht, ist aus der Hoffnung nur ein frommer Wunsch geworden. Vor allem das 0:7, das Trainer Achim Mohr und sein Team am vergangenen Wochenende gegen seinen Ex-Club SG Birklar hinnehmen mussten, warf doch Fragen zur Liga-Tauglichkeit auf.

,,Dass es nicht leicht werden würde, war mir von Anfang an klar. Eine solche Serie, mit der die Mannschaft in der vergangenen Rückrunde noch den Klassenerhalt gesichert hat, kann man nicht jedes Jahr hinlegen", hätte sich Trainer Mohr einen deutlich punktreicheren Auftakt gewünscht.

In der vergangenen Saison zog der FC noch mit einem kaum für möglich gehaltenen Kraftakt den Kopf aus der Abstiegsschlinge. Zum Restrundenauftakt im März stand Großen-Buseck mit 15 Punkten nach 20 Partien noch weit hinter den Nichtabstiegsplätzen. Doch unter dem damals neu installierten Coach Uwe Simon feierte der FC sieben Siege in den letzten 14 Begegnungen und schaffte fast sensationell den Ligaverbleib. Nachdem Simon frühzeitig seinen Rückzug bekannt gegeben hatte und Trainerfuchs Achim Mohr, der auch die sportliche Gesamtleitung übernahm, verpflichtet wurde, war die Hoffnung auf eine weniger turbulente Saison groß.

Doch daraus wurde nichts. Die Gründe für den schwachen Start bezeichnet Mohr als vielschichtig. Einige Neuzugänge wurden verpflichtet, wovon bislang aber vor allem die zweite Mannschaft profitierte. ,,Man muss ganz klar sagen, dass die Neuzugänge leider bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Das ist natürlich auch nicht immer planbar, wie gut und wie schnell die Integration voranschreitet und die Neuen zu Leistungsträgern werden", beschreibt Mohr diese Problematik. Zudem fielen zu Saisonbeginn einige Leistungsträger mit schweren Verletzungen aus. Björn Hofmann brach sich den Ellenbogen, bei Bagis Bas riss das Kreuzband, und erst am Wochenende zog sich Martin Inderthal einen Schienbeinbruch zu.

,,Solche Ausfälle sind schon kurzfristig schwer aufzufangen, aber über Wochen und Monate eben gar nicht", sieht Trainer Mohr in den vielen Ausfällen auch einen der Gründe für den punktlosen Start. Zudem wog auch der Weggang von Abwehrchef Dennis Lotz schwer.Blickt man auf die bisherigen Partien der Busecker, fällt auf, dass dem Team erst zwei Tore gelangen, beide gegen die Bessinger FSG. In den fünf weiteren Spielen gelang kein eigener Treffer.

,,Die Mannschaft war in der letzten Saison auch nicht als Tormaschine bekannt. Aber momentan fehlt uns wirklich die Konsequenz und die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Wir hatten in jedem Spiel unsere Chancen. Selbst gegen Birklar am Sonntag hätten wir zwei, drei Tore machen müssen", sieht der Übungsleiter vor allem in der Offensive Nachholbedarf.

Und daran wollen Mohr und Co-Trainer Marco Ebert weiter arbeiten. ,,Wir müssen den Kopf oben lassen. Das ist natürlich schwierig, wenn man kein Erfolgserlebnis hat. Aber das müssen wir uns eben wieder erarbeiten. Und dann bin ich überzeugt, dass wir auch Chancen auf den Klassenerhalt haben."

Die nächsten Aufgaben werden mit Partien gegen Leusel, dem Derby gegen Trohe/Alten-Buseck oder dem MTV Gießen am kommenden Wochenende nicht leichter. Aber darin sieht Mohr auch die Chance für sein Team. ,,In diesen Spielen stehen doch die Gegner unter Zugzwang. Die müssen uns schlagen. Wir haben da doch keinen Druck und vielleicht spielen wir ohne Druck besser auf."

Sorgen um seinen Job macht sich Mohr aber nicht. ,,Der schwache Saisonstart scheint in Buseck, auch wegen der Kirmes im August, ja fast schon zum Programm zu gehören. Aber ich bin immer für eine direkte Ansprache mit den Beteiligten. Und falls es irgendwann nicht passt, muss man sich das offen sagen können", sagt er, schiebt aber gleich nach. ,,Dieses Gefühl habe ich aber momentan überhaupt nicht. Und wir werden alles dafür tun, da unten wieder rauszukommen. Aber es wird sehr schwer werden, so realistisch muss man schon sein." Bis zu einer entspannten Saison ist es also noch ein weiter Weg.



Aufrufe: 018.9.2015, 13:45 Uhr
Marc SteinertAutor