Mika Hönig ist auf der rechten Bahn regelrecht durchgestartet
Eine auf etlichen Positionen veränderte Mannschaft, in der die Rädchen bereits in verblüffender Manier ineinandergreifen. „Ein bisschen hat in der Vergangenheit vielleicht in gewissen Spielen die absolute Leidenschaft gefehlt. Die Idee war schon, dass zu ändern. Dazu kommen ein paar personelle Glücksgriffe und der Aspekt, dass sich die aus der A-Jugend aufgerückten Jungs super entwickeln“, freut sich Nazir Saridogan, dass die Puzzleteile bereits prima passen. Dass Youngster Mika Hönig auf der rechten Bahn regelrecht durchgestartet ist, im Startspiel gleich traf. Dass sich von den Talenten der eigenen Schmiede auch Defensivspieler Christian Haddo und Sechser Emirkan Dorul im Aufgebot etabliert haben.
Starkes Mittelfeld-Dreigestirn
Im zentralen Mittelfeld bildet Spielgestalter Gür mit Leichtgewicht Maurice Pinger und Mario Stojcevic, der nach der vergangenen Saison vorübergehend über eine Fußball-Pause nachgedacht hatte, ein harmonisches Dreigestirn, das „auch gut gegen den Ball arbeitet“, lobt Saridogan. Im Gastspiel beim FC Ederbergland war zudem auf die Deckung Verlass. Moritz Christ und der aus Kroatien gekommene Funkturm Josip Jozic ließen nichts anbrennen, gewannen praktisch alle Kopfballduelle.
Saridogan und Becht einst bei Kickers Offenbach am Ball
Positive Gesichtspunkte, die Nazir Saridogan kein bisschen zum Abheben verleiten. „Die Eltviller haben eine eingespielte Truppe, in der Marvin Kauer das Spiel leitet. Und einen guten Trainer, der es versteht, die Mannschaft hervorragend einzustellen“, sagt der 02-Coach über die von Thorsten Becht trainierten Rheingauer. Beide Trainer blicken als Spieler auf gemeinsame Regionalliga-Zeiten bei Kickers Offenbach zurück.
Eltviller nach grandiosem Heimsieg mit breiter Brust
Während die Biebricher wohl noch nicht auf Tunay Acar zurückgreifen können – die Abwicklung der Freigabe-Modalitäten mit seinem Ex-Verein in der Türkei gestaltet sich schwierig – bangt Becht um seinen torgefährlichen Mittelfeldtaktgeber Patrick Veith, der sich mit Kniebeschwerden herumplagt. Aber auch ohne Veith hatte das Team des Aufsteigers gegen Schwanheim Umbieger-Qualitäten bewiesen, ein 2:3 in den letzten Minuten durch das Tor von Marlon Klärner in einen 4:3-Erfolg umgewandelt. Entsprechend kommen die Eltviller mit gestärktem Selbstvertrauen nach Biebrich.
Derby der Ranghöchsten ein Zuschauer-Magnet?
Bleibt nun abzuwarten, ob sich das Duell der derzeit ranghöchsten heimischen Amateurmannschaften als Zuschauer-Magnet entpuppt. Beide haben jedenfalls hinlänglich Werbung in eigener Sache betrieben.