2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Sorgt für Freude beim Trainer: Valmir Loshi (hier bei einem früheren Auftritt in der Ersten Mannschaft), ehemaliger Reservetrainer des 1. FC Garmisch-Partenkirchen, steht wieder auf dem Platz.
Sorgt für Freude beim Trainer: Valmir Loshi (hier bei einem früheren Auftritt in der Ersten Mannschaft), ehemaliger Reservetrainer des 1. FC Garmisch-Partenkirchen, steht wieder auf dem Platz. – Foto: Oliver Rabuser

Verband lehnt Verlegung ab: Es wird gespielt und nicht geduscht

Kritik von Reserve des 1. FC Garmisch-Partenkirchen

Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen II wollte die Partie beim SV Eurasburg-Beuerberg absagen, weil die Spieler nicht duschen können. Der Verband lehnt aber ab.

Garmisch-Partenkirchen – In seiner Wortwahl bleibt Mirwan Rahmani diplomatisch. Der Ärger auf den Verband aber schwingt mit, wenn er sagt: „Da heißt es, man soll wegen Corona aufpassen, und dann so etwas.“ Eigentlich wollte die Reserve des 1. FC Garmisch-Partenkirchen, die Rahmani trainiert, die Partie gegen den SV Eurasburg-Beuerberg absagen – in Absprache mit dem Gastgeber. Denn dessen sanitären Einrichtungen sind nicht freigegeben. Der SV erklärte sich Rahmani zufolge einverstanden. Der Verband nicht.

Als der Klub die Verlegung dem Spielleiter meldete, folgte das Veto. „Der Verband sagt, Kabinen reichen aus, Duschen sind nicht so wichtig.“ Dies berichtet Christoph Saller, beim 1. FC Sportlicher Leiter der Fußball-Herren, der mit Spielleiter Erhard Mach in Kontakt stand. Gegen eine Verlegung in das kommende Frühjahr sprechen angeblich „terminliche Gründe“. Eine Watschn für die Spieler. „Wir sind alle wegen Corona sensibilisiert, ausgerechnet der Verband agiert dagegen“, sagt Saller. Rahmani fragt sich, was er den Arbeitgebern der Kicker sagen soll, wenn die pitschnass heimfahren müssen und sich im Worst Case eine Erkältung einfangen – und damit auch noch unter Corona-Verdacht stehen.

Mach: „Ich weiß, dass ich jetzt wieder der Depp bin“

Der bei den Klubs beliebte Mach ließ die Problematik bei der Ausschussitzung am Donnerstag vortragen. Resultat: Die Funktionäre um Verbandschef Josef Janker halten das Abtrocknen und Umkleiden für zumutbar. Nichtantritt würde zu einer Entscheidung des Sportgerichts führen. „Ich weiß, dass ich jetzt wieder der Depp bin“, sagt Mach mit Bedauern. Aber er wisse jetzt schon nicht mehr, wie er die vielen Eingaben der Vereine händeln soll. Nach massig Absagen und Rückzügen im Ligapokal treffen die ersten Meldungen über unbespielbare Plätze bei ihm ein. Im Frühjahr seien bereits alle Termine voll.

Rahmani geht pragmatisch mit den Gegebenheiten um. „Wir sind gut aufgestellt.“ Sein Team hat Potenzial. Man darf nicht außer Acht lassen, dass die FC-Reserve vergangenen Montag erstmals miteinander trainierte. Ohne Urlauber, Verletzte und sonstige Abwesenheiten. 15 Mann waren dabei. Darunter die Neuzugänge Seyed Hoseyni und Maximilian Tauwald. Der Afghane Hoseyini kommt vom Kreisklassisten SV Aschau am Inn an den Gröben; Rahmani bestätigt ihm ein „gutes Niveau“. Tauwald hat nach seinem Lehramtsstudium eine Anstellung in der Marktgemeinde gefunden. Fraglos wichtige Personalien. Eine emotionale Reaktion beim Trainer aber löst ein Altbekannter aus: Valmir Loshi steht auf dem Platz.

Rahmani fordert „ein eingespieltes Team“

Ursprünglich wollte Rahmanis Vorgänger als Reserve-Trainer seine Zelte aus beruflichen Gründen in München aufschlagen und zur SpVgg 1906 Haidhausen wechseln. Doch wegen Corona bleibt der 27-Jährige bis wenigstens Ende des Jahres im Homeoffice – und vorerst beim Team. Für Sonntag fordert Rahmani Engagement und Anwesenheit seiner Bestandsspieler. „Wir brauchen ein eingespieltes Team.“ Nur so lassen sich die Abstiegsränge der Kreisklasse nach über einem Jahr endlich verlassen.

Aufrufe: 025.9.2020, 21:39 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Oliver RabuserAutor