2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der neue Chef im Sturm: Moritz Müller hat schon acht Treffer erzielt. Rabuser
Der neue Chef im Sturm: Moritz Müller hat schon acht Treffer erzielt. Rabuser

Sein Trainer rühmt Moritz Müller als einen der „letzten Straßenkicker“

Der besondere Torjäger vom 1. FC Garmisch-Partenkirchen

Vielseitigkeit und Entschlossenheit – das sind zwei von Moritz Müllers herausragenden Merkmalen als Offensivspieler.

Garmisch-Partenkirchen – Christoph Saller, sein Trainer beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen, rühmt den Oberhauser als einen der „letzten Straßenfußballer“. Jenen Typus Kicker also, der anders ist, der fern eines festen Konzepts agiert. Nach dem Ende der kurzen Ära Berwein und Fischer am Gröben tritt der 20-Jährige nun in deren Fußstapfen: Mit acht Treffern in zehn Landesliga-Partien steht er in der Torjäger-Wertung gemeinsam mit zwei Kollegen aus Illertissen und Sonthofen ganz oben.

Saller hegt ein besonderes Faible für seinen Stürmer. Daraus macht er keinen Hehl. Müller brauche seine Freiheiten, „und die bekommt er auch“, stellt der Coach klar. „Er passt nicht in taktische Zwänge.“ Auch die Tatsache, dass Müller bislang sämtlichen Offensiv-Wechseln entkommen ist, untermauert die spezielle Beziehung zwischen Trainer und Spieler. „Das Vertrauen spürt man“, sagt Müller. Ohne diesen Rückhalt sei es schwierig, Fuß zu fassen. Das aber hat der Youngster in seinem zweiten Jahr am Gröben längst getan.

Sallers intensives Werben im Vorjahr hat sich ausgezahlt. Trotz einer Vielzahl an Angeboten entschied sich Müller für den 1. FC. Rückblickend die richtige Wahl – und gewinnbringend für beide Seiten. Saller spricht von Müllers Mentalität als „großem Trumpf“. Und dass er in puncto Einsatz einigen Spielern voraus sei. Für den Stürmer war indes wichtig, dass er „schnell in die Mannschaft gefunden“ und entsprechend „viele Einsätze“ erhalten hat.

Müller war die logische Wahl, als es um Berweins Nachfolge ging. Er gehe dahin, wo ein Stürmer es müsse. „In die Zweikämpfe im Sechzehner“, konkretisiert Saller. Dazu brauche es das nötige Selbstbewusstsein. Technisch sei das Spiel des Angreifers durchaus noch ausbaufähig. Doch machte er diesen Mangel durch Schnelligkeit und gewieftes Vorgehen in Eins-gegen-Eins-Situationen wett. Saller verweist auf das variable Angriffsspiel, in dem Müller auch als Vorlagengeber auftritt. Prinzipiell aber sei er schon der „Zielspieler“ – aufgrund seiner Robustheit.

Müller will auf Dauer konstante Leistungen bringen

In der Tat sind die Torerfolge unter Berücksichtigung der Beihilfen recht ausgeglichen verteilt. „Das macht es unseren Gegnern schwerer“, sagt Müller. Die Mitspieler Jonas Schrimpf und Stefan Lorenz kennt er seit Jugendzeiten von Stützpunkteinheiten. Und auch mit Jonas Poniewaz versteht sich Müller prächtig, wie der gemeinsame Torjubel beider Protagonisten des Treffers zum 1:0 gegen Bad Heilbrunn veranschaulichte.

Müller sieht sich am Gröben daher grundsätzlich auf dem richtigen Weg. „Für meine Weiterentwicklung ist eine Mannschaft, in der man sich untereinander versteht, ideal.“ Die neue Aufgabe als vorderster Mann sei gleichwohl „keine Selbstverständlichkeit“ für ihn gewesen. Er habe sich auch auf der rechten Flanke gut aufgehoben gefühlt und viel von Berwein gelernt. „Davon profitiere ich jetzt.“ Die aktuelle Rolle kennt er aus der Jugend und vom ersten Herrenjahr in Oberhausen. „Meine Lieblingsposition“, räumt er ein. Steigerungspotenzial sieht er bei sich in jedem Fall noch. So selbstkritisch ist er. Mit den restriktiven Verteidigern auf Landesliga-Niveau müsse er „noch besser klarkommen“.

Gedankenspiele über die mittelfristige Zukunft hinaus gibt es bisher keine. Zunächst möchte Müller „auf Dauer“ konstante Leistungen abrufen. Erfüllt er irgendwann die Kriterien eines „gestandenen Landesligaspielers“, könne man immer noch schauen.

Vorerst zählt für ihn die laufende Saison. Die vergangene ist ihm noch zu gut in Erinnerung. Plötzlich fiel das Team in den Abwärtsstrudel. Auch heuer seien Formschwankungen nicht auszuschließen. „Irgendwann kommt das Loch“, warnt er. Einen gravierenden Unterschied aber sieht er auch. „Wir sind mannschaftlich so gefestigt, um solche Phasen zu überstehen.“

Aufrufe: 012.9.2019, 10:15 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Oliver RabuserAutor